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Salutti
Das Begleiten beherrsche ich mittlerweile gut, nun möchte ich auch mal ein Solo spielen können. Nun bin ich am Üben der Pentatonik-Schemen und versuche zu Songs aus Radio oder ab CD ein Solo zu spielen.

Mein Problem: ich weiss nicht so recht auf welchem Ton ich beginnen soll/muss bzw. aufhören. Auch wenn ich weiss, in welcher Tonart das Stück ist, ist mir nicht klar, wo ich starten muss. Kann mir jemand weiterhelfen?

Z.B. ein Stück in G-Dur: Welches Pentatonik-Schema nehme ich? auf welchem Ton beginne ich?

Danke
Es gibt verschiedene pentatonische Tonleitern. Die mit Abstand am häufigsten benutzten sind einfach Dur- bzw. Molltonleitern, aus denen zwei Töne gestrichen werden. In einem Stück in G-Dur wärst du mit der G-Dur-Pentatonik weitgehend auf der sicheren Seite.

Die sieht das so aus; die eingeklammerten Töne gehören zur G-Dur-Tonleiter, aber nicht zur G-Dur-Pentatonik: g-a-h-( c )-d-e-( f# )

Wenn man die entsprechenden Fingersätze hoch und runter spielst, kommt noch keine Musik raus. Zwei Tipps:
- Spiele ab und zu konsequent nur auf einer Saite, um dich von den Fingersätzen zu lösen.
- Auch wenn man die "richtige" Tonleiter benutzt, passt nicht jeder Ton in jedem Moment gleich gut. Einprägsame Melodien entstehen, wenn du im Solo die Töne betonst, die auch in dem Akkord vorkommen, der gerade klingt. Ein erster Schritt wäre, immer die Grundtöne der Akkorde mitzuspielen.

Und nochwas zu den Fingersätzen: In vielen Büchern werden fünf Positionen zu den verschiedenen Tonleitern gezeigt. Zunächst würde ich mich auf eine oder zwei beschränken. Auf lange Sicht solltest du versuchen, die Positionen zu verbinden, statt einfach "ruckartig" hin- und herzuwechseln.
(26-03-2015, 12:10)Coolio schrieb: [ -> ]Mein Problem: ich weiss nicht so recht auf welchem Ton ich beginnen soll/muss bzw. aufhören. Auch wenn ich weiss, in welcher Tonart das Stück ist, ist mir nicht klar, wo ich starten muss. Kann mir jemand weiterhelfen?

Ich habe anfangs zu einem einfachen Drumtrack geübt und bilde mir ein das es mir gut geholfen hat. Hierbei den Grundton der jeweiligen Tonart (z.B. A-Moll) immer auf die Zählzeit 1 spielen (das kann auch die erste Oktave des Grundtons sein und muß nicht zwangsläufig immer auf der tiefen E-Saite liegen). Dazwischen dann einen anderen Ton (oder mehrere) der Pentatonik spielen, aber immer den Grundton auf die 1. Dazwischen halt mit der Pentatonik improvisieren, auch die anderen Lagen nicht vergessen. Dann zwei Patterns verbinden und immer den Grundton im "Ohr" behalten, dann geht das schon.

Wenn du also einen Pentatonik-"lauf" übst, dann spiele quasi zum Grundton hin so daß du mit dem letzten Ton vor A aufhörst - also G oder C je nachdem ob du auf-oder abwärts spielst - und quasi auf die 1 wieder beim Grundton landest. Wenn du 8-tel spielst dann wäre das auf der Zählzeit "4 und".
Drumtrack als Beispiel:


Netter Bm-Backingtrack (Darf leider nur ein Video pro Nachricht verlinken)

Der User "QuistJam" auf Youtube macht auch gute Backingtracks.

(26-03-2015, 12:10)Coolio schrieb: [ -> ]Z.B. ein Stück in G-Dur: Welches Pentatonik-Schema nehme ich? auf welchem Ton beginne ich?

Moll-Schema auf dem Grundton E (E-Moll=G-Dur, oder A-Moll=C-Dur). Zielton ist dann aber der zweite Ton der Mollpentatonik und nicht mehr der erste.
Hey, danke euch, ich denke das hilft mir weiter.

was mir noch nicht ganz klar ist, ob ich wissen muss, aus welchen Akkorden das Stück besteht.
Wenn s z.B. von G auf C wechselt: hat das einen Einfluss auf euer Solo? wenn ich in der Pentatonik bleibe sollte es eigentlich nicht so falsch klingen... hat man das einfach im Ohr?

Thx
Keine Angst, die Einzeltöne der Pentatoniken kommen sich mit Akkordwechseln innerhalb der Tonleiter nicht in die Quere. Smile
Wie ich schon geschrieben hatte:

Zitat:Auch wenn man die "richtige" Tonleiter benutzt, passt nicht jeder Ton in jedem Moment gleich gut. Einprägsame Melodien entstehen, wenn du im Solo die Töne betonst, die auch in dem Akkord vorkommen, der gerade klingt.

Erfahrene Musiker, die von Theorie keine Ahnung haben, machen das intuitiv. Du musst also nicht zwangsläufig wissen, welcher Akkord gerade klingt und welche Töne darin enthalten sind.