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Normale Version: Nylon-ähnliche Saiten für Westerngitarre?
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Erst mal hallo... ich bin der Neue... Smile

Ich spiele schon eine Weile Konzertgitarre, und in letzter Zeit versuche ich zusätzlich auch eine Westerngitarre zu \"bearbeiten\". Dabei habe ich das Problem, das ich mit den Stahlsaiten einfach nicht warm werde, da ich weiter mit den Fingern anschlagen möchte. Meine Frage deshalb:

Gibt es Saiten für Westerngitarre, die vom Spielgefühl her näher an den Nylonsaiten sind? Etwas dicker, etwas \"weicher\", etwas weniger Spannung? Dass sich der Klang verändern wird ist mir klar... aber das wäre mir im Moment egal, ich würde es auf jeden Fall mal ausprobieren...

Wäre schön wenn ihr mir einen Tipp geben könntet... die Unmenge an Saiten die man im Net angeboten bekommt ist absolut verwirrend für mich...
Moin,

ich denke, die Umstellung ist eher eine Sache der Gewöhnung. Um die vollen Klangmöglichkeiten einer Steelstring zu nutzen, wirst du um \"richtige\" Stahlsaiten nicht herum kommen. Das Spielgefühl ist in jedem Fall ein anderes.
Aber natürlich kannst du es dir etwas leichter machen. Ein paar Vorschläge:
- fang mit dünneren Saiten an. Ein Satz \"Ex-light\" (Stärke .010\"-bis .052\") ist nicht so \"gemein\". Empfehlenswert aus meiner Sicht: Elixir Saiten. Die haben einen spezielle Beschichtung (eigentlich zur Erhöhung der Lebensdauer) und sind nach meinem Gefühl dadurch auch nicht so rauh.
- Dr. Thomastik (http://www.thomastik-infeld.com) bietet mit den \"Plectrum\" Saiten etwas in geringerer Spannung an.
- Martin M130 \"silk and steel\" haben eine weichere Umwicklung.

Nun kannst du testen. Viel Erfolg!

Gruß, Jens
--
What do you get when you throw a piano down a mine shaft?
A flat minor!

Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
(Thomas Carlyle)
Danke Jens, das war interessant für mich! Werde ich mal ausprobieren!
(Was aber nicht heißen soll dass ich nicht auch noch auf weitere Tipps hier gespannt bin Smile )

Mal zur Verdeutlichung worum es mir eigentlich geht. Ich habe in jungen Jahren viel klassisch gespielt, dann aus beruflichen Gründen Jahrzehnte pausiert, und fange grad auf meine alten Tagen nochmal neu an zu lernen. Diesmal Interessiert mich auch das modernere Fingerpicking, und dabei kristallisiert sich zunehmend ein gewisser Schwerpunkt beim Blues heraus. Nun komme ich zwar auf meiner Konzertgitarre gut damit zurecht, auch klanglich ist es ok für mich - daber irgendwie passt das für mich nicht solche Sachen auf einer edlen Konzertgitarre zu spielen. Dazu gehört für mich, also jetzt rein vom Aussehen her, eine schöne Folk- oder Westerngitarre. Ist ne Marotte von mir... ich trinke auch meinen Grünen Tee aus original chinesischen Teetassen und nicht aus Meißener Porzellan Wink

Deshalb meine Vostellung, die Westerngitarre mit vom Spielgefühl her nylonartigen Saiten auszustatten. Klanglich bin ich nicht festgelegt, ich habe immer so gespielt wie es auf dem jeweiligen Instrument an besten klingt... früher hatten wir teilweise miserable Instrumente, es gab nichts anderes oder man konnte es sich nicht leisten...

Eine andere Idee wäre noch, statt dessen eine Gitarre mit Nylonbesaitung wie bei einer Konzertgitarre, aber vom Aussehen her eine Folk- oder Bluesgitarre zu kaufen... aber ich weiß im Moment gar nicht ob es sowas überhaupt gibt... Irgendwann will ich mir sowieso eine wirklich schöne Gitarre für diesen Spielstil zulegen, also gute Hölzer, aufwändigere Inlays, \"typische\" Korpusform... dann wäre auch das eine Lösung... *nachdenk*...
Moin,

ich kann dich nur zu gut verstehen ...

Vom Thema \"dick\" kannst du dich bei Stahlsaiten allerdings verabschieden, da dickere Saiten physikalisch bedingt die höhere Spannung haben.
Alternativ könntest du dich mit sogenannten Crossover-Gitarren befassen. Das sind Gitarren mit Nylonsaiten, die durch ihre Konstruktion klanglich eher in Richtung moderne Musik, Jazz, etc. gehen. Beispiele wären Godin, Ovation, Goodall. Aber auch eine Anfrage bei einem Gitarrenbauer könnte dir weiterhelfen, da du bei den genannten Herstellern schnell (weit) über 1.000 bzw. 2.000€ liegen kannst.
Den Klang einer Godin kannst du desöfteren in den Membersounds von Jayminor hören.

Um das ganze nicht in Wissenschaft ausarten zu lassen wäre mein Tipp: guck dir mal Westerngitarren von \"Art&Lutherie\" oder \"Seagull\" im Preissegment um +-500€ an. Wenn du auf so eine Gitarre \"Silk and Steel\" aufziehst, bist du schon einen guten Schritt in Richtung Folkpicking ... und das auch stilgerecht Wink

Gruß, Jens
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Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
(Thomas Carlyle)
Ok... ich hab mich nun mal schlau gemacht zu deinen Tipps...
Eine Kombination aus Silk&Steel und Poly- oder Nanoweb wäre wohl das richtige... Wink
Oder sind die Silk&Steel ohnehin beschichtet? Konnte keine detaillierte Information finden.

Ich werde mal einen Satz Silk&Steel und einen beschichteten Satz ausprobieren, zunächst mal in 10er Stärke. Ich bin z. Zt. eh nur am Lernen und Üben. Bei der Beschichtung - was ist der Unterschied zwischen Nanoweb und Polyweb, vor allem vom Spielgefühl her?

Warum gibt es eigentlich keine Stahlsaiten aus Nylon... *grummel*... Wink
Hab inzwischen mal einen Satz Silk&Steel draufgemacht. Geht besser als vorher, ist aber für Anschlag mit den Fingerkuppen immer noch recht hart. Mal sehn wie sich die Finger dran gewöhnen...
Vielleicht auch was...

Thomastik-Infeld

John Pearse

EHG: Seilkern, nylonbandumsponnen
DAE: Nylon, runddrahtumsponnen

Konzert- und Westerngitarre Saiten mit minimalen Anzupfgeräuschen und warmem, hellen Klang, insbesondere
für Finger picking.

Kenne die Saiten selbst nicht, Infos hab ich aus nem alten Katalog. Hab aber gerade gesehen, dass es die noch gibt,
schau mal auf http://www.musik-produktiv.de/thomastik-...pj116.aspx

John Pearse kenn ich^^ nicht persönlich aber da gabs vor sehr langer Zeit mal einen Gitarrenkurs mit ihm in den dritten TV Programmen :-) Der Mann ist ?war? Spitze. Hat so ne coole Methode für die Verstärkung von Fingernägeln erzählt: Nagellack -> Seidenpapier, das ganze nur sieben Mal und feddich...

Viel Erfolg bei deiner Suche
Hallo zusammen,



bin neu hier und muss aber gleich mal meinen Senf dazugeben.



Ich spiel seit 3 Jahren auf meiner Western, zwar eine günstige, aber dafür hat sie nen super Klang. Die hat auch Stahlseiten drauf, und auch wenn ich Anfangs richtig schwierigkeiten damit hatte, eben weil mir die Finger wund wurden, gehört das meiner Meinung nach halt dazu, wenn man den geilen Klang einer Western haben möchte...



Nichts für ungut, aber da musste echt durch Asdf ;D
Da muss ich Tweety80 schon beistimmen, mir gings vor 18 Jahren bei meiner ersten Westerngitarre genau gleich. Sogar wenn ich heute über längere Zeit nur Nylon gespielt habe tun die fetten Stahlsaiten am Anfang wieder \"richtig weh\".

Klar tun die Stahlsaiten am Anfang weh. Starke, mittellange Fingernägel und (schon wieder...) viel Übung sorgen aber dafür, dass die Schmerzen bald vergehen.

Ich selbst spiele übrigens fast nur mit den Fingern. Nur wenn ich viele Stunden hintereinander spielen muss (Bandproben, Forumstreffen) steige ich schon einmal auf Plektrum um, erstens weils kräftiger klingt, zweitens weils mir die Fingernägel nicht aus dem Nagelbett herausreißt. Melodien, Fingerpickingsachen und gezupfte Akkorde muss ich sowieso immer mit den Fingern spielen, nur bei geschlagenen Akkorden (Strumming) steige ich im oben beschriebenen Extremfall auf Plektrumspiel um. Strumming ist übrigens eine typische Beschäftigung bei Bandproben und bei Forumstreffen Wink

Das Plektrum ist vor allem bei geschlagenen Akkorden auf Dauer hilfreich, fürs Fingerpicking gibts spezielle Daumen- und Fingerpicks, die sind aber immer gewöhnungsbedürftig und auch nach der Gewöhnungsfase nicht jedermanns Sache.

Ausnahmen bestätigen diese Regeln, z.B. fürs Begleitmuster von \"Every breath you take\" von The Police brauche ich einfach ein Plektrum, weil sich dieses mit meinen Fingern nur ganz dürftig spielen lässt.

Gruß,
Ah, da kam ja noch was nach... danke!

Die Thomastik-Infeld werde ich mir mal anschaun...

Mit dem dran gewöhnen hab ich noch Probleme, spiele im Moment wieder auf meiner klassischen...

Ich hab inzwischen gesehen, es gibt auch einige wenige Westerngitarren mit Nylonbesaitung, und klassische mit nicht so klassischen Formen... vielleicht finde ich da mal was das mir gefällt... Sowas wie die
TAKAMINE TAN60C - COUNTRY NYLON CTW CEDRE, nur nicht so teuer...
Ich nochmal... für die die das Thema interessiert, noch ein kleiner \"Abschlussbericht\"

Ich habe inzwischen die Saitenarten ausprobiert, und auch einige Gitarren in der Art die ich mir vorstellte gefunden und ein wenig angespielt. Die oben empfohlenen Stahlsaiten waren zwar alle besser geeignet als meine alten, aber so wirklich war ich von der Lösung nicht überzeugt. Und Westerngitarren bzw. modernere Gitarren mit Nylonseiten scheint es nur sehr wenige zu geben, und schon gar keine Auswahl was die Hölter/Farbe betrifft.

Die TAKAMINE TAN650C gefiel mir am besten, liegt aber über 1000 Euro... eindeutig jenseits meiner Möglichkeiten, und für mich als Wiedereinsteiger und auf dem Gebiet noch Anfänger ein paar Nummern zu groß.

Gut geklungen haben auch die LUNA GUITARS HENNA NYLON und die IBANEZ EWN30SYE-NT , waren mir aber viel zu auffällig im Design.

Die IBANEZ AEG10 NENT ist zwar sehr einfach, hat mir aber gut gefallen - Westernform, dezentes Design, sehr guter Tonabnehmer bzw. Elektronik, dazu noch recht preiswert.

Gern hätte ich noch die Lag Autumn 314 NCE Nylon angespielt, aber die gab es nirgends in meiner Reichweite.

Aber nach all der Testerei bin ich nun doch wieder bei meiner \"klassischen\" gelandet... eigentlich klingen ja die Bluessachen recht gut darauf... und bis aufs Aussehen ist alles ok. Wahrscheinlich hole ich mir noch die Ibanez AEG10 NENT dazu, für mehr Experimente in der Richtung... sie scheint mir ein guter Kompromiss zu sein fürs Üben, Experimentieren oder um sie überall mit hin zu schleppen. Mit den Saiten muss ich noch experimentieren, ob es Nylons gibt die besser fürs Bending geeignet sind als meine derzeitigen. Mal sehen wie sich alles entwickelt...


Danke allen die Tipps gegeben haben, und ALLES GUTE FÜR 2009 !