Ein bööööser Avril-Verriss

[Jemflower]

@ Fearfactory

Ich verstehe gut was du meinst. Als ich so 16 war sagten wir auch abfällig \"Discokacke\". Alles was durchgehenden Beat hatte, besonders das \"Bumm-Klatsch\" der damaligen Hits war für uns keine Musik. Dabei scherten wir dann auch alles über einen Kamm :-D
Heute sehe ich das natürlich viel entspannter, aber bis man sich einer Gruppendynamik nicht mehr beugt muss man schon etwas Eigenständigkeit entwickeln. Das geht nicht immer schnell, weil man seine Clique (Peer-Group wie der Püschologe sagt) ja auch braucht.

Dennoch sehe ich auch, dass es zwei Arten von kommerzieller Musik gibt. Die eine wird von Musikern gemacht, die durch Beharrlichkeit und Qualität irgendwann soviele Fans haben, dass die Musikindustrie sie nicht mehr ignorieren kann, denn man will ja schließlich Gewinne abschöpfen.
Die andere Seite ist die, dass man Talente, oder das was man dafür hält, sucht und dann aufbaut. Hat den Vorteil, dass man die Künstler dann knebeln kann. Nachteil ist das Risiko, dass das Publikum doch nicht so reagiert wie gewünscht und die Investition verloren geht.
Für mich ist es besonders ärgerlich, wenn dabei im Vordergrund ein klischeehaftes Äußeres steht, dass auf Trends und Geilheit ausgerichtet ist. Eine Sängerin braucht nicht mehr zu singen, sie muß stöhnen und hauchen.
Da finde ich Avrils Gekreische schon wieder angenehm ;D
Bei SWR 3 hat sie gesagt, sie würde jetzt mehr Gitarre spielen. Leider war das Konzert zu weit weg, ich würde sie mir schon anschauen.
Ich denke das Problem ist, dass die Musik bei den Leuten, in die die Industrie investiert, sehr professionell gemacht wird. Das Risiko, dass eine normal begabte Gitarristin den perfekten Sound (und die Optik) stört ist diesen Überperfektionisten zu groß. Denen entgeht einfach, dass der Perfektionismus irgendwann auch zur Sterilität verkommt.


Vielleicht ist es nicht immer ein Glück, entdeckt zu werden.
Die Beatles mußten damals von ihrem Manager aus ein Bandmitglied feuern. Kommerziell gesehn damals wohl eine logische Entscheidung (der gutaussehende Drummer hätte mehr Fanpost bekommen, das war Epstein ein zu großes Risiko, denn wie schnell entsteht dadurch Streit). Menschlich gesehen ist so etwas eine Schweinerei. Ich habe auh schon gehört, das Sängern Plattenverträge angeboten wurden, mit der Bedingung : ... aber ohne deine Band..
Ich denke, dass die ablehnende Haltung gegenüber Kommerz auch in Zusammenhang mit dieser eiskalten Philosophie des Managements zu sehen ist. Der Preis für die Professionalität kann sehr hoch sein.

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\"...wie habe ich mich da mit dem Wünschen beeilt:
Das Schweigen der Waffen,
die Brötchen besser verteilt...\"