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Musiktheorie Teil 6: Die Kirchentonarten
AndyTheke Offline
Godfather of Music
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#1
RE: Musiktheorie Teil 6: Die Kirchentonarten
Hallo, aus gegebenem Anlass, der Frage von Gerd, kommt nun einTheorieteil zu den Kirchentonarten.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich die nicht alle aus dem ff kann, daher ist ein Teil an dem DTV-Atlas Musik angelehnt, hier njedoch nicht extra gekennzeichnet..

Als Kirchentonarten bezeichnete man im Mittelalter 8 (später 12) Oktavausschnitte nach grichischem Muster, die auch mit den Namen der griechischen Tonarten belegt wurden.

Es geht bei den Kirchentonarten nicht um die absoluten Töne, sondern wie bei Dur und Moll um die relative Stufenfolge. Sie sind also vergleichbar mit Dur und Moll, sind also auch Tongeschlechter, die transponiert werden können.
Erklärung: Bei Dur und Moll wird die Stufenfolge ja eigentlich auch nur transponiert, Dur IST nunmal ganz ganz halb ganz ganz ganz halb, egal, ob es beim C oder beim F# anfängt.

Der Charakter der Kirchentonarten ist aber nicht nur durch die Stufenfolgen, sondern durch die Momente der einstimmigen Melodik des Chorals geprägt.
Erklärung: Die Tonarten haben ja alle die gleichen Vorzeichen, nämlich keine, sofern sie nicht transponiert werden. Daher werden sie durch die genannten Momente und die weiter unten stehenden Merkmale charakterisiert.

Man kann die Kirchentonarten über die C-Dur Tonleiter bilden.

Alles ohne Vorzeichen:

Ionisch (Dur) startet beim C.
Dorisch startet beim D.
Phrygisch startet beim E.
Lydisch startet beim F.
Mixolydisch startet beim G.
Äolisch (Moll) startet beim A.

Zu jeder authentischen Haupttonart tritt eine plagiale Nebentonart auf.

Hypoionisch startet beim G.
Hypodorisch startet beim A.
Hypophrygisch startet beim H.
Hypolydisch startet beim C.
Hypomixolydisch startet beim D.
Hypoäolisch startet beim E.


Die Kirchentonarten waren zunächst nur 8, später 12. Erst im 16. Jh. kamen Äolisch, Hypoäolisch, Ionisch und Hypoionisch hinzu.

Doch wodurch werden die Kirchentonarten definiert, wenn sie ja alle keine Vorzeichen haben?

Dazu folgende wichtige Begriffe:

Der Ambitus (Umfang) der Melodie bewegt sich meist nur in einer Oktave.

Der Finalis ist eine Art Grundton oder Tonika einer Melodie

Der Tenor / Tuba (Rezitationston) meist eine Quinte über der Finalis

Aufgrund der Finalis und des Rezitationstones kann die Tonart bestimmt werden.

Anmerkung:
Es gibt sog. authentische Haupttonarten, das sind die ohne Hypo- davor, und die plagialen Nebentonarten, die MIT Hypo. Hypodorisch hat die gleich Finalis wie Dorisch, allerdings verschiebt sich der Ambitus um eine Quarte nach unten, so dass die Finalis in der Mitte der Skala ist. Der Tenor ist in der Regel die Terz.

Die Kirchentonarten können transponiert werden, d.h. sie können auf anderen Tönen starten, z.B. Dorisch von G aus mit einem b als Vorzeichen, weil um eine Quarte nach oben transponiert (von D nach G).

Aus Äolisch (cantus mollis) wurde das (äolische) Moll.
Aus Ionisch (cantus durus) wurde das spätere Dur.

Jetzt dürften alle Klarheiten restlos beseitigt sein, oder? :p :p

--
Prost Bier

Wer gegen ein Minimum Aluminium immun ist, hat
Aluminiumminimumimmunität
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01-01-2003, 21:03
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RE: Musiktheorie Teil 6: Die Kirchentonarten - von AndyTheke - 01-01-2003, 21:03
[Kein Betreff] - von Gerd - 01-01-2003, 21:14
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