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Musiktheorie Teil 6: Die Kirchentonarten
Mjchael Offline
Godfather of Music
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#17
 
Kurzantwort:
Bei lydisch, mixolydisch, dorisch, phrygisch und lydisch lohnt es sich nicht, mit Funktionsbegriffen zu arbeiten, es sei denn, diese Begriffe fallen mit den Funktionen einer normalen Dur- und Moll-Tonleiter zusammen.



Begründung:

Zur Zeit, als man mit den Kirchentonarten gearbeitet hat, da hat man sich mit den Akkordfunktionen noch keine Gedanken gemacht.

In der Zeit als man sich mit den Akkordfunktionen (nicht Stufen!) auseinandergesetzt hat, wurde fast nur in Dur oder in Moll gespielt. Die anderen Modis wurden kaum beachtet.

Die Musikwissenschaftler bekommen das nicht unter einen Hut. Denen stellen sich immer die Haare, wenn man da versucht irgendetwas zu vermischen.



Die wichtigsten beiden Sachen, wo man mit Tonika Subdominante und Dominante arbeitet, ist das schlichte Dur und Moll.

F C G = Subdominante, Tonika, Dominante in Dur

Dm Am Em = Subdominante, Tonika Dominante in Moll (Natürliches Moll)

Dm Am E7 = Subdominante, Tonika Dominante in Moll (Harmonisches und melodiches Moll)

Bei Dur-Tonarten kann man auf die Erwähnung von Dur verzichten.

Bei Moll muss es eigentlich immer irgendwie genannt sein.



Wenn zu den drei Akkorden noch weitere hinzukommen, spricht man von Parallelen. Dabei werden üblicherweise die Molltonarten als Parallelen bezeichnet.

F C G Dm Am Em = SD, T, D, SDP, TP, DP (z.B. Sub-Dominante-Parallele)



Bei den übrigen Modis würde ich auf eine Funktionszuweisung verzichten, da es zu Verwirrungen führt.

Da ist höchstens ein Vergleich sinnvoll.
Und dieser Vergleich sollte sich immer an einer Dur-Tonleiter orientieren.
z.B. Dm Dorisch entspricht der Subdominantenparallele von C-Dur bzw.
Dm-Dorisch hat das selbe Tonmaterial wie die Subdominantenparallele von C-Dur.



Praktisch gesehen orientieren sich alle Modis immer nach einem Akkord. (Historisch gesehen kümmerte man sich nur um die Töne bzw. Melodie)

Entweder ist es der Hauptakkord einer ganzen Akkordfolge,
oder es ist nur ein einzelner Akkord, über den man improvisiert.


Stufen sind eigentlich Problematisch, da man völlig frei definieren kann, welcher Ton die erste Stufe ist.

Generell geht man aber von der normalen Dur-Tonleiter aus. Wenn nicht die Dur-Tonleiter gemeint ist, dann sollte es dabei stehen.

Also die 1. 4. und 5. Stufe in Moll sind eigentlich die Stufen VI-II-III aus der parallelen Dur-Tonleiter.



Der einzige Fall, wo man evt. nochmal von Dominante spricht, ist wenn man irgendwo einen Septimakkord hineinsetzt, den man dort eigentlich nicht erwartet. Aber da ist es besser von einer Zwischendominante zu sprechen.

Über Septimakkorde in Dur wird immer Mixolydisch improvisiert.
Zu dem nachfolgenden Akkord wird üblicherweise eine Spannung aufgebaut, die genau so verhält, wie zwischen einer Dominante zu einer Tonika.
Aber ob der Nachfolgende Akkord auch eine Tonika ist, das steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

Es könnte beispielsweise eine ganze Dominantenkette gespielt werden, wo über jeden einzelnen Akkord mixolydisch improvisiert wird, aber bei der nur der letzte Akkord die eigentliche Tonika ist.

H7 E7 A7 D7 G7 C

Alle 7er Akkorde sind Zwischendominanten. Nur G7 ist eine richtige Dominante und C ist die Tonika.

Über H7 wird mit der E-Dur-Tonleiter improvisiert (H-mixolydisch)
Über E7 wird mit der A-Dur-Tonleiter improvisiert (E-mixolydisch)
Über A7 wird mit der D-Dur-Tonleiter improvisiert (A-mixolydisch)
Über D7 wird mit der G-Dur-Tonleiter improvisiert (D-mixolydisch)
Über G7 wird mit der C-Dur-Tonleiter improvisiert (G-mixolydisch)



Der einzige Septimakkord, bei dem man nochmal aufpassen muss, ist die Moll-Dominante

Dm Am E7 (SDP, TP, DP)

E7 verhält sich wie eine (Zwischen-) Dominante, hat aber die Eigenart, das die kleine Sekunde bzw. die kleine None einen Halbton kleiner ist als bei E-mixolydisch.

E F# G# A H C# D E = E-Mixolydisch
E F_ G# A H C# D E = E-Mixolydisch-Moll (F und kein F#)



Gruß Mjchael

Zusammenfassung:

Bei allem orientiert man sich am besten an der einfachen schlichten Dur-Tonleiter. Hier alle mal hintereinander aufgeführt, jeweils von der C-Dur-Tonleiter ausgehend und im Quintenzirkel angeordnet.

Töne:
F C G
D A E
H

Akkorde einfach:
F C G
Dm Am Em
Hdim

Septim-Akkorde:
Fj7, Cj7, G7
Dm7, Am7, Em7
Hdim7 (= Hm7b5)

Modi (= Kirchentonarten):
lydisch, jonisch, mixolydisch
dorisch, äolisch, phrygisch
locrisch

(Akkord-) Funktionen:
Subdominante, Tonika, Dominante
Subdominantenparalle, Tonikaparallele, Dominantenparallele
verkürzter Dominantseptakkord

Stufen:
4.Stufe, 1.Stufe, 5.Stufe
2. Stufe, 6.Stufe, 3.Stufe
7.Stufe

Übliche Abkürzungen für Stufen:
IV - I - V
II - VI - III (oder klein für Moll = ii, vi, iii)
VII

Alle Moll-Akkorde und auch die Tonika können als Zwischendominante für den Akkord fungieren.
(Achtung entgegen des Quintenzirkels)
aus
Hdim - Em Am Dm - G7 C F
wird
H7 - E7 A7 D7 - G7 C7 F

Wenn die dritten Stufe (phrygisch, Dominantenparallele) zu einer Zwischendominante wird, kann es oft vorkommen, das sie zwar mixolydisch improvisiert wird, aber mit einer erniedrigten Sekunde.
Man spricht dabei manchmal von einem phrygischen Dur oder von einer Dominante in Moll.

Gruß Mjchael

ps.:
Die Töne und Akkorde werden alle bevorzugt im Quintenzirkel dargestellt. Dann stehen alle Dur und Moll-Akkorde hübsch sortiert nebeneinander, und die Parallelen stehen hübsch untereinander wenn man sie in Dreiergruppen anordnet.
Und die Töne hat man schneller gefunden, da sich der Quintenzirkel schneller lernen lässt als alle Tonarten einzeln abzuzählen.

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30-05-2007, 12:33
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