Silent Gitarre (Yamaha, Rocktile FRAME ... usw)

[Globetrotter10]

Hallo zusammen

Ich möchte mir gerne eine Silent Konzert Gitarre kaufen.
Was würdet ihr raten?
Auf der einen Seite spiele ich mit dem Gedanken mir eine Yamaha SLG 130 NW zu kaufen, die ist aber doch recht teuer.
Was die günstigeren (Rocktile FRAME usw) taugen???

Gruss Globetrotter10

[ov1667]

Moin,

ich habe seit einigen Jahren die Stahlsaitenvariante SLG100S und finde sie, im Vergleich zu preiswerten Modellen, deutlich besser. Yamaha hat mit Abstand die beste Elektronik und das Tonabnehmersystem lässt die Gitarre wie eine \"Echte\" klingen.
Einzige Kritikpunkte aus meiner Sicht: der billige Kopfhörer (aber der ist längst durch einen B&O ersetzt) und der hohe Batterieverbrauch. Am besten, man spielt sie, auch auf der Bühne, nur mit Netzteil.
Rocktile, Aria, Koopal ... und wie sie alle heißen, sind zwar teilweise ab 120€ aufwärts erhältlich und sehen auch ganz nett aus aber konkurrieren können sie nicht wirklich.
Die Steigerung heißt dann Frameworks aber da liegst Du dann locker im 4-stelligen Bereich.
Ich habe übrigens bei meinem lokalen Händler nur wenig mehr als bei Thomann bezahlt und hatte das Instrument vorher 2 Wochen zur Probe zuhause. Um 500€ sind dann ein fairer Preis.
Alternative: seitdem mit der SLG120 der Plastikrahmen durch Holz ersetzt wurde, bekommst Du die SLG100 gebraucht günstig angeboten.

Gruß, Jens

[Globetrotter10]

Hallo und danke für die Info

Ja, die von Yahmaha haben schon etwas mehr, wie Elektronikeffekte. Ein wichtiger Grund, der die Konkurrenz doch recht blass dagegen erscheinen lässt. Stahlsaiten sind m.E. noch mal unkritischer wie Nylon.
Heute ist sie kaum unter 600$ zu bekommen, was zeigt wie wertlos unser Geld geworden ist. Das waren mal 1200 DM, also kein Pappenstiel.

Original von ov1667:
Alternative: seitdem mit der SLG120 der Plastikrahmen durch Holz ersetzt wurde, bekommst Du die SLG100 gebraucht günstig angeboten.
[/sig]

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Ich brauche natürlich eine mit breiten Hals und Nylonsaiten ( SLG100 N ??). Wo muß ich denn nachschauen um eine zu einem vernünftigen Preis zu bekommen?
Ich habe schon sehr lange keine Gitarre mehr gekauft und weis nicht was auf dem Markt los ist.

Gruss

[ov1667]

Moin,

mit \"Elektronik\" meinte ich in erster Linie die Tonabnehmertechnik. Die ist deutlich besser, als bei anderen Marken. Der eingebaute Hall (und neuerdings Chorus) ist nicht schlecht aber externe Effekte (und wenn es die digitale Nachbearbeitung ist) sind besser.
Die SLG100N hatte meines Wissens nach eine Halsbreite von 50mm (der Nachfolger SLG110N auch). Wenn Dir das nicht reicht, wird es mit der NW-Variante (52mm) wohl teurer werden.
Wie teuer so eine Gebrauchte sein darf, hängt vom Zustand ab. Vor 5 Jahren lagen übrigens sowohl -N als auch -S neu bei über 700€ (Herstellerangabe). Bei Thomann waren es dann knapp 500€ für die -S.
Frage doch einfach mal in Foren an (z.B. fingerpicker.de). Manch einer ist vielleicht scharf auf ein aktuelles Modell und so kommst Du mit Glück zu einem gut erhaltenen gebrauchten. Beim Händler vor Ort hängt vielleicht auch noch ein Vorgängermodell oder Du kannst ein bisschen handeln.

Viel Erfolg!

Gruß, Jens

[Globetrotter10]

Hallo Jens

Jetzt hast Du mich motiviert am Samstag ins Geschäft zu gehen und die Konzertmodelle von Yamaha auszuprobieren. Letztendlich werde ich eine Silent zum intensiven Üben nutzen und dabei will ich Spaß haben. Möglicherweise ist die Mehrausgabe gut angelegtes Geld?!?
Dank Dir herzlich für die Hinweise.
Vielleicht kommen noch andere Hinweise? Aber ich spüre schon, dass die Silent Modelle für viele hier gar kein Thema sind.
Mal sehen ob doch noch die eine oder andere weitere Sicht hereinkommt. Würde mich natürlich freuen.

Gruß, Globetrotter10

[Gruselgitarre]

Hallo Globetrotter,

ich bin Konzertgitarrist und habe die Silent (SLG 100 NW mit 52mmm Griffbrett) seit 7 Jahren. Wenn es nur ums intensive Üben geht (also zu jeder Tageszeit und vor allem Nachts...), dann ist diese Gitarre genau richtig: sehr gute Bespielbarkeit; trockener Klang ist leise, aber vollkommen ausreichend. Als Konzertgitarrist fühlt man sich sofort wohl auf ihr. Harte und weiche Register kann sie selbstverständlich bei dem leisen Klang nicht gut abbilden.

Ich habe mit der Silent auch Auftritte gemacht (Solo und mit Band), aber dort zeigt sie ihre klare Schwäche: typischer Plastik-Piezo-Sound, klingt klinisch, kalt und unpersönlich. Nach ein paar Jahren habe ich mit einem High-end Verstärker (AER Classic) nachgelegt, seitdem ist die Silent bühnentauglich. Trotzdem ist nicht ganz unwesentlich, dass alle einen mit der Klampfe für einen Besenstilbassisten halten... da spiele ich mittlerweile lieber mit Klemmpickup auf einer richtigen Gitarre.

Die internen Effekte rauschen stark und das Gefummel mit einem Kopfhörer hat mich immer genervt, darum habe ich die Silent Zuhause nie verstärkt. Den Holzrahmen gab es vor 7 Jahren noch nicht, aber ich habe ihn neulich in natura gesehen, das sieht echt gut aus. Ich bin der Meinung dass sich dieses Modell lohnt, einfach nur weil es schön aussieht. 600 EUR für eine gute Gitarre sind nach meiner Auffassung kein Geld - aber darüber streitet man sich hier im Forum gerne und oft.

Hoffe das konnte helfen
Grüße von Grusel

[Globetrotter10]

Hallo Grusel

Mir schwebt die SLG 130 NW vor.
Was mir noch Gedanken macht ist das mit der Fliegerei (ich fliege öfters)
Bekomme ich sie in einen Koffer und wenn ja ist das ratsam sie in einen Koffer zu stecken?

Darf man sie in die Kabine mitnehmen? Wenn ja, geht das auch noch in 2 Jahren?

Zum Preis, da bin ich pragmatisch: Es geht nicht so sehr um das Geld sondern mehr um dessen sinnvollen Einsatz.
Eine gute Gitarre macht aus einen schlechten Spieler keinen guten. Eine billige Gitarre und sei sie noch so günstig, vorausgesetzt sie spielt sicht sauber, macht aus einen schlechten Spieler durchaus einen guten, ... vorausgesetzt man nutzt sie und übt.
Hinreichend Spaß muss sie machen.

Für eine gute Gitarre lege ich auch 3000 Euro hin aber das sehe ich derzeit nicht für mich.
Ich möchte keine \"wirklich Gute\" ohne dafür reif zu sein und das reif dafür zu werden bleibt abzuwarten.

Gruß Globetrotter

[Gruselgitarre]

Was mir noch Gedanken macht ist das mit der Fliegerei

Das wird keine Probleme machen, ich bin schon ein paar Mal mit ihr geflogen. Sie ging als Handgepäck (in ihrer eigenen Tasche) durch. Das Durchleuchtungsbild war der Hammer... leider durfte ich es nicht fotografieren Ein Koffer ist für die Kleine nicht nötig.

Eine billige Gitarre und sei sie noch so günstig, vorausgesetzt sie spielt sicht sauber, macht aus einen schlechten Spieler durchaus einen guten

Der Logik kann ich nicht folgen. Eine billige Gitarre hat sehr eingeschränkte Klangfarben und genau das ist es, was ja die Gitarre so interessant macht und die Motivation beim Spielen erhöht. Der Unterschied ist vergleichbar mit einem undeutlichen Schwarzweiß-Bild und einem hochaufgelösten Farbbild. Außerdem kommt noch dazu, dass eine billige Gitarre niemals wirklich gut bespielbar ist. Allein diese dicken Billighälse sind pure Greifbehinderungen...

Grüße von Grusel

[Globetrotter10]

Original von Gruselgitarre:

Was mir noch Gedanken macht ist das mit der Fliegerei

Das wird keine Probleme machen, ich bin schon ein paar Mal mit ihr geflogen. Sie ging als Handgepäck (in ihrer eigenen Tasche) durch.

Das ist sehr gut. Zumal meine Frau mir eben grünes Licht gegeben hat etwas Qualitatives zu kaufen.

Original von Gruselgitarre:

Eine billige Gitarre und sei sie noch so günstig, vorausgesetzt sie spielt sicht sauber, macht aus einen schlechten Spieler durchaus einen guten

Der Logik kann ich nicht folgen. Eine billige Gitarre hat sehr eingeschränkte Klangfarben und genau das ist es, was ja die Gitarre so interessant macht und die Motivation beim Spielen erhöht. Der Unterschied ist vergleichbar mit einem undeutlichen Schwarzweiß-Bild und einem hochaufgelösten Farbbild. Außerdem kommt noch dazu, dass eine billige Gitarre niemals wirklich gut bespielbar ist. Allein diese dicken Billighälse sind pure Greifbehinderungen...

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Mag alles sein: Aber stell Dir folgendes vor: Dein Kleiner (ich war eben auf Deiner YouTupe Seite und vermute auf dem einen Video, dass war Dein Kind) ist mit Legobausteinchen noch sehr zufrieden und richtig innovativ. Unsereiner wäre nicht mehr mit Legos zufrieden, aber der Kleine trainiert dabei für uns unsichtbar ganz gut seine verschiedensten Fähigkeiten.
Während ich mich mit den ersten Flamencoläufen und Schlagtechniken beschäftige, geht es bei erfahrenen Spielern oder Profis anders zur Sache. Glaube mir ich habe auch noch so noch jede Menge Spaß ... und ich glaube die jetzige Gitarre hat einen dicken Hals?
Insofern Danke für die Tipps mit den Hälsen usw. ... ich muß im Geschäft nachfragen was eine gute Gitarre ausmacht.

Gruss Globetrotter[/size]

[ov1667]

Moin,

immerhin sind wir nun schon zu dritt in diesem Thread
Im Vergleich zu einer \"vollwertigen\" Gitarre wird eine Silent (egal von welchem Hersteller) wohl immer den Kürzeren ziehen. Als Reisegitarre und zum Üben (oder einfach nur Entspannen) zu später Stunde, zuhause oder im Hotel, finde ich sie ideal. Ich habe sie meistens im Auto dabei. Die Tonabnehmer gehen imo über den normalen Piezo hinaus (meine S hat ein L.R. Baggs System mit 2 Abnehmern - Steg und Korpus). Den Klang kannst Du übrigens im Membersound-Archiv hören. 2 Titel habe ich mal mit der Silent eingespielt und da ich nicht der Tontechniker vor dem Herren bin, ist das der ziemlich unverfälschte Klang dieses Instruments. Die Bespielbarkeit ist eine andere, verglichen mit meinen normalen Steelstrings. Im Vergleich zu 3/4 Gitarren (Little Martin, Baby Taylor ...) gefällt sie mir aber persönlich auf der Silent besser.
Mehr Qualität in punkto Bespielbarkeit (und auch mehr Gitarrengefühl) hast Du mit sowas.

Die liegt dann aber etwa beim doppelten Preis der Yamaha. Dafür kannst Du Dir Griffbrett und andere Optionen nahezu frei auswählen. Ob Du in dieses Instrument direkt mit dem Kopfhörer hinein kannst oder noch einen kleinen Verstärker dazu benötigst, weiß ich nicht. Klappbar und flach sollte die Welsch auch ins Gepäckfach passen (die Silent ist, streng genommen, ja eigentlich zu lang aber sie geht i.d.R. im Kleiderschrank der Business Class mit).

Mein Fazit:
Ist Dein Ziel ungestörtes/-störendes Üben und kleine/schlanke Packmaße, ist ein Silent-Instrument passend.
Alles andere (Bühne, differenziertes Spiel, optimaler akustischer Klang ...) führt am Ende wieder zu einer \"richtigen\" Gitarre

Viel Spaß beim Testen!

Gruß, Jens

[Gruselgitarre]

Gutes Fazit, Jens
Deine SLG100S hat zwei Tonabnehmer? Wo ist denn der Halsabnehmer, den kann ich auf den Bildern nicht erkennen... oder ist er ins Holz eingelassen?

Bei meiner Nylonvariante gibt es nur einen Abnehmer und der ist klanglich sofort als Piezo zu erkennen. Soweit ich weiß, gibt es bisher auch keine wirkliche Alternative zum Piezo (außer Mikro natürlich, aber dann ich man nicht mehr Bandtauglich).
Die TripleX liegt bestimmt besser am Körper als die Silent. Das könnte meine nächste Silent werden.
@Globetrotter

...ich dachte das Video hätte ich schon lange gelöscht... Über das Thema brauchen wir uns nicht zu streiten, da gibt es viele Meinungen. Als Gitarrenlehrer habe ich eben oft festgestellt, dass die Billigvarianten Lust und Laune verdorben haben.

Grüße von Grusel

[Globetrotter10]

@Jens
Du hast eine mit Stahlsaiten und ich vermute deswegen kommt der Piezoeffekt weniger stark raus.
Sehr interessantes Konzept, dass mit den Reisegitarren.
Reisen ist aber eher sekundär. Es ist weit mehr problematisch Akustikgitarre intensiv und ohne schlechtes Gewissen zu üben ohne andere zu stören und sei es auch nur die eigene Familie. Wenn ich meine Ziele erreichen will muß ich entspannt rangehen und ich sehe nur den Weg.



@Grusel
Nein, müssen wir wirklich nicht darüber streiten. Ist dafür zu individuell. Für mich war eine günstiges Einstiegsmodell wichtig um zu sehen ob ich überhaupt wieder richtig an das Thema Gitarre gehe. Wenn ich technisch weit genug bin um hier was ausreichend spannendes einzustellen schicke ich Dir mal ein Bild mit was ich gerade ernsthaft übe. Das Risiko, dass Du völlig vom Glauben abfällst gehe ich ein.
Als Gitarrenlehrer würde ich meinen Schülern aber auch von vornherein was Anständiges empfehlen.


Gruss Globetrotter

[Frank_Drebin]

Original von Gruselgitarre:
Bei meiner Nylonvariante gibt es nur einen Abnehmer und der ist klanglich sofort als Piezo zu erkennen. Soweit ich weiß, gibt es bisher auch keine wirkliche Alternative zum Piezo (außer Mikro natürlich, aber dann ich man nicht mehr Bandtauglich).

Aus aktuellem Anlass belebe ich diesen Thread mal wieder. Habe gerade zufällig dieses Video mit einer Yamaha SLG-100N gesehen, und finde den Klang eigentlich sehr natürlich. Oder wurde da auch mit Akustikverstärker o.Ä. nachgeholfen?

[Gruselgitarre]

Ja, das wurde geschönt. Der trockene Klang mit etwas Hall klingt eher so:

http://www.youtube.com/watch?v=eiW06sFEg...re=related

Ich vermute, dass da mit Kompressor, Hall und Bass-EQ nachbearbeitet wurde.

Gruß von Grusel