for two to play upon one lute

[stefan1951]

Hallo,

in der Ausgabe VII/1985, Heft 3 habe ich in Gitarre & Laute einen Artikel mit dem Untertitel: \"Beitrag zur Gitarrenmethodik\" veröffentlicht. Hab den Artikel gerade in einem Blog gepostet, wer mag kann ihn ja mal anschauen. Wollte das ganze Ding hier nicht posten weil es doch recht lang ist...

Hier ist der Link :-) Bitte echt nicht auf Rechtschreibfehler achten, die werde im Laufe der kommenden Jahre (^^) schon noch finden, hoffe ich einfach mal...

[fisch]

[stefan1951]

ui. thx :hasi:

[Jemflower]

Mmmh, das klingt erschreckend und wenn es wahr ist, dann darf ich ja niemals Kindern meine Instrumente einfach so zum ausprobieren geben.
Ist das wirklich so dramatisch?

[ov1667]

Moin,

ein paar kleine Ergänzungen bzw. ergänzende Fragen:
Du beschreibst die Eindeutigkeit der Töne beim Klavier. Das ist sicherlich ein Vorteil aber auch die Gitarre hat im Umkehrschluss Vorteile gegenüber dem Klavier: die Eindeutigkeit gilt dort nicht für Akkorde. Die sind \"eindeutiger\" auf der Gitarre (verschiebbare Griff\"bilder\"). Gleiches gilt für Tonleitern. Wer also leichter nach Bildern lernt, hat es auf der Gitarre leichter, oder?
Zur Methode: läufst du bei der Übernahme der rechten Hand auf der Schülergitarre nicht Gefahr, die Haltung des Schülers zu beeinflussen?
Aus der Ergonomielehre ist bekannt, dass der Mensch zu einer \"energiearmen\" Schonhaltung tendiert. Die muss nicht unbedingt gut sein, führt aber bei angemessenem Wechsel der Haltung nicht zu Schäden (im Gegensatz zu einer \"korrekten\" Dauerhaltung). Insofern kann Jem doch beruhigt sein?

Dein Artikel regt aber angenehm zum Nachdenken an.
Ich freue mich auf weitere interessante Information.

Gruß, Jens

[stefan1951]

Danke für deine Nachricht.

Ich schreibe immer nur wahre Sachen^^ Das Spielleutelied ist übrigens klasse wenn ich da so an meine Videos denke, mit nem
99 € Kodak Teil fabriziert ;-(

Aber zu deiner Frage, im Prinzip stimmt das schon so, aber:

ich habe zur Zeit zwei 6-jährige Schüler. Die haben bevor sie zu mir gekommen sind ein Jahr lang bei ihrem Vater Unterricht gehabt, ok, da war vieles daneben, aber mittlerweile spielen die echt gut irgendwie. Kannst mal ins (technischi) grottenschlechte Video rein gucken http://www.video.buschhausen.eu/2008/04/...robin.html Noch n bissi langsam aber das war vor den Sommerferien.

ich hab selbst mit \"Schlaggitarre\" angefangen, halt nach so nem Jugendkalender (Grifftabelle). Hab also bis ein Jahr vor der Aufnahmeprüfung rechts nur mit Plektrum gespielt. Ich merk das natürlich und ein brillianter Solist bin ich nicht aber es reicht.

Zu mir kommen immer wieder Schüler mit Gitarren die eigentlich zu groß sind, ich sag das den Eltern schon, aber wenn es nicht möglich ist mal gerade ne passende Gitarre zu kaufen lehne ich die nicht ab und wir versuchen mit Hilfe von nem Capodaster das beste draus zu machen und das geht auch. Ein weltfremder Spitzen Gitarrist/Lehrer wird mich möglicherweise für die Einstellung verdammen, aber was solls.

Es gibt heute ob Klassik oder Metal Gitarristen, da sehen Helden aus der Vergangenheit fürchterlich alt aus dagegen, zumindest was das Tempo angeht. Ich geh mal davon aus, dass das Leute sind, bei denen von Anfang an alles mehr oder weniger fehlerlos und optimal gelaufen ist. Zu meiner Zeit gab es halt keine Lehr Videos und auch nicht so Bücher wie z.B. vom AMA oder Voggenreiter Verlag, da ist natürlich ne Menge schief gegangen.

Also lass die Kinder ruhig an deine Instrumente :-)

[stefan1951]

Original von ov1667:
Hi Jens,

danke für deine Zeilen, schreib jetzt mal einfach in deine Mail rein....



Moin,

ein paar kleine Ergänzungen bzw. ergänzende Fragen:
Du beschreibst die Eindeutigkeit der Töne beim Klavier. Das ist sicherlich ein Vorteil aber auch die Gitarre hat im Umkehrschluss Vorteile gegenüber dem Klavier: die Eindeutigkeit gilt dort nicht für Akkorde. Die sind \"eindeutiger\" auf der Gitarre (verschiebbare Griff\"bilder\"). Gleiches gilt für Tonleitern. Wer also leichter nach Bildern lernt, hat es auf der Gitarre leichter, oder?

Sicher kann ich auf der Gitarre eine C-Dur Tonleiter eine Lage höher spielen und hab ohne über irgendwas nachdenken zu müssen C# Dur, wo ein Pianist es mit einem Mal mit 7 zu bedenkenden Kreuzen zu tuen hat. Auf der Gitarre gut nach Noten spielen ist unheimlich mühsam. Ich hab ja bis 1 Jahr vor meiner Aufnahmeprüfung ausschließlich nach Gehör gespielt und mag.... Pat Metheny hat mal in einem Interview verraten wie er die Noten auf der Gitarre gelernt hat, einen Sommer lang im Central Park: Kinderlieder jeweils nur auf einer Saite, immer in verschiedenen Lagen gestartet und die Notennamen korrekt mitgedacht bzw. gesungen.... Das ist auf nem Klavier dann doch erheblich leichter. Kommt halt echt darauf an, was für ein Ziel man hat.


Zur Methode: läufst du bei der Übernahme der rechten Hand auf der Schülergitarre nicht Gefahr, die Haltung des Schülers zu beeinflussen?

Verstehe ich jetzt nicht ganz, wenn ich die rechte Hand übernehme, also der Schüler nur greift kann m.E. nix schief gehen, im übrigen will ich natürlich die Haltung des Schülers beeinflussen, sonst wär ich kein guter Lehrer :-)


Aus der Ergonomielehre ist bekannt, dass der Mensch zu einer \"energiearmen\" Schonhaltung tendiert. Die muss nicht unbedingt gut sein, führt aber bei angemessenem Wechsel der Haltung nicht zu Schäden (im Gegensatz zu einer \"korrekten\" Dauerhaltung). Insofern kann Jem doch beruhigt sein?

Wenn ich merke, dass ein Schüler mal ne Pause braucht und sich gemütlich hinsetzen will ist das ok, aber wir dürfen nicht vergessen, ein Gitarrist mit einer schlechten Haltung ist wie ein Klavier mit kaputter Mechanik, deswegen muss man da schon möglichist präzise sein. Was beim Klavier eine hochwertige Anschlagsmechanik ist, das sind beim Gitarristen nun einmal die Arme etc.

Die korrekte Haltung beim Gitarrenspielen ist allerdings nicht unproblematisch, irgendwer hat mal nachgemessen, dass da die Wirbelsäule irgendwie paar Grad verdreht wird oder so (Experten mögen mir die leihenhafte Formulierung nachsehen) Es gibt auch immer wieder Versuche, durch spezielle Kissen und Halterungen Alternativen zu finden, aber ich habe noch keinen Konzertgitarristen mit so etwas gesehen...

So, jetzt muss ich flugs was einkaufen gehen, in ner Stunde kommen Schüler....


Dein Artikel regt aber angenehm zum Nachdenken an.
Ich freue mich auf weitere interessante Information.

Gruß, Jens