ZinkyWinky
Frontmann
Beiträge: 628
Themen: 134
Registriert seit: Jul 2003
|
RE: Motivationsloch, soooo tief
Liebstes Gitarrenboard, das du mich begleitet hast durch meine anfänglichen und fortgeschrittenen Gitarrenzeiten und alle darin angemeldeten User...
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon angemeldet bin. Es sind mittlerweile mit Sicherheit gute 3-4 Jahre. Einen Großteil meiner autodidaktisch-erlernten Fähigkeiten auf der Gitarre habe ich nicht zu letzt dank diesem Forum hier erworben. In letzter Zeit glänzte ich wohl mehr durch Abwesenheit, war mein Interesse am Musizieren doch arg gedämpft.
Und hier harke ich ein: Ich bin total motivationslos...
Ich spielte mal in einer Band, die ist dann aber irgendwann an Mangel von Zeit und irgendwie auch Bemühung der einzelnen Musiker gestorben, wir versuchen uns seit einem Jahr aufzuraffen, aber so richtig Erfolg hats noch nicht gegeben. Demzufolge sank auch meine Motivation immer weiter, weshalb ich die Gitarre eher selten angerührt habe. Diese Phase dauert jetzt auch schon gute 1 1/2 Jahre an, wo ich also kaum gespielt habe, und auch meine Fähigkeiten wohl eher auf dem Rückgang sind, als in die wünschenswerte Richtung. Da hier in diesem Forum ja auch durchaus Herren und Damen mit, ich sag mal, mehr Erfahrung in Musik und Leben anwesend sind und ich davon ausgehe, dass ich nicht der einzige Mensch auf der Welt mit solchen \"Phänomenen\" sein werde, wende ich mich hilfesuchend an dieses Board, was schon so häufig den richtigen Tipp auf Lager hatte...
Ich denke, ich weiß wo mein Problem ist, es lässt sich allerdings nicht so leicht beheben. Ich bin reiner Autodidakt, habe mit Hilfe des Internets Gitarre spielen gelernt, worauf ich auch sehr stolz bin. Aber ich denke auch, dass man fortgeschrittenes Spielen wohl nur durch kompetente Betreuung durch einen Lehrer erlernen kann, was vllt. der Grund ist, warum es bei mir über einfaches Melodie- und Akkordspiel nie hinausgekommen ist und meine Songwriter-Karriere auch daran gescheitert ist, dass ich viele Ideen und Melodien in meinem Kopf mangels Fertigkeiten nicht umsetzen konnte. Die Lösung scheint einfach: Unterricht. Dies ist mir jedoch leider mangels Zeit und auch Geld nicht möglich. Ich habe mir damals ein Buch gekauft, \"In Vivo Guitar\", um vorallem meine Kentnisse im theoretischen Bereich aufzubessern, und dadurch vllt. auch bessere Grundlagen fürs Songwriting zu erhalten. Jedoch fehlte es immer an der genialen Erkenntnis, wofür ich denn nun die Master Patters brauche, oder warum es so praktisch ist, das man Akkorde zerlegen kann, etc.
Jedes Mal, wenn ich meine Instrumente betrachte, fällt es mir schwer, ernsthaft darüber nachzudenken, sie zu verkaufen (Man investiert ja nunmal nicht gerade wenig Geld...), weil ich eigentlich doch an der Musik hänge. Aber ich weiß nicht, wie ich aus diesem \"Loch\" wieder heraus komme, und wieder Spaß am Musik machen habe....
--
Schöne Grüße,
Bene
Equipment:
Ibanez SA 160 QM AM
Zoom G7.1ut Multieffekt
Peavey Bandit 112
|
|
03-07-2008, 21:44 |
|
startom
Administrator
Beiträge: 4,164
Themen: 258
Registriert seit: Sep 2002
|
|
03-07-2008, 21:57 |
|
Sunnythi
Quetschklavier-Spieler
Beiträge: 80
Themen: 6
Registriert seit: Jan 2008
|
Zitat:Original von MrPetriani:
Wenn du keinen Bock mehr hast, mach dir keinen Kopf. Hör einfach auf. Warum solltest du Gitarre spielen wenn´s dir keinen Spass macht ???
....
hm, ich denke, wenn es ihn nicht belasten würde, hätte er es hier nicht gepostet, sondern einfach aufgehört.
@ZinkyWinky
Vielleicht findest du ja den Grund für das Tief doch heraus, wenn man sich mit Leuten rumplagt, die einem wenig Anerkennung entgegenbringen oder woran es auch immer lag, kann es schon für ein Burnout sorgen. Mir persönlich hilft das Gitarre-Spielen meistens aus verschiedenen Missstimmungen heraus - probier doch mal, eine Weile nur für dich zu spielen?!
Ansonsten finde ich -> Forumtreffen ist wirklich eine gute Idee!
alles Gute wünscht Sunny!
Der Mensch ist, was er denkt.
Was er denkt, strahlt er aus.
Was er ausstrahlt, zieht er an.
|
|
04-07-2008, 11:00 |
|
Ghostman
Godfather of Music
Beiträge: 1,914
Themen: 173
Registriert seit: Feb 2004
|
Ging mir die letzten Monate ähnlich. Ich habe nebenbei in `ner zweiten Band als Drummer angefangen und hatte in der heissen Phase absolut keinen Bock auf Gitarre.
Ich hab dann einfach mal wieder zur Gitarre gegriffen und muss sagen, viele Dinge gehen mir flüssiger über die Finger durch die eingelegte Pause. Als wenn die Sachen erst mal sacken mussten, mit denen ich mich teilweise auch \"rumgequält\" habe.
Momentan habe ich sogar mal wieder Lust eigene Sachen zu schreiben. Die Texte sprudeln nur so aus mir heraus. Auf jedes Stück Klopapier in greifbarer Nähe werden Textideen festgehalten und beiseite gelegt ;-)
Bin ganz froh, daß ich den Kick zur Gitarre wieder gefunden habe.
Morgen Abend habe ich mit meiner \"Gitarren-Band\" wieder einen Gig und freue mich schon drauf.
Aber was soll man Dir nun raten... Verkaufen... nein, wenn Du nicht wirklich die Kohle brauchst, tu es nicht. Ich hab`s als Teenager so gemacht, weil ich keinen Bock auf Gitarre mehr hatte und unbedingt ne Mofa haben wollte.
Ich hab mich schon das eine oder andere Mal in den Arsch beissen können deswegen. Am meisten wegen der verlorenen 20 Jahre, die ich keine Musik gemacht habe. Und wenn eine Gitarre vorhanden ist, ist es immer einfacher spontan mal wieder zu jammen oder was Neues zu probieren, als wenn man sämtliches Equipement neu anschaffen müsste.
Gruß Olli und Kopf hoch, gut Ding will Weile haben.
--
http://www.the-old-bones.de.vu
http://www.the-xlr8rs.de.vu
Herr, gib mir die Gelassenheit eines Stuhles. Der muß ja auch mit jedem Arsch klar kommen.
|
|
04-07-2008, 11:54 |
|
AndiBar
Godfather of Music
Beiträge: 2,462
Themen: 241
Registriert seit: Mar 2002
|
Moin Bene!
Du magst ja momentan tatsächlich vor einer Wand stehen. Aber da muss man nicht stehenbleiben, da muss man vielleicht einfach nur ne Umleitung nehmen
Versuch doch mal, die ausgelatschten Pfade zu verlassen und dich mal gitarrenmäßig an was neues ranzuwagen. Wenn du mehr E-Gitarre gespielt hast: Pack mal wieder die akustik aus und zupf zur Abwechslung mal. Bissel Fingerstyle oder vielleicht sogar klassik.
Wenn du bislang eher Akkordgeschrummel auf der Akustik gemacht hast, nimm dir die E und erarbeite dir vielleicht mal den Blues damit. Oder bissel Metalshredden Irgendwas, wo du dich bislang nicht so arg mit beschäftigt hast.
Und vergiss dabei, dass du unbedingt Unterricht \"brauchst\". Es gibt für viel Verschiedenes ordentliche Bücher. Wenn du bislang stolzer Autodidakt warst, machs einfach weiter!
Ich war öfter mal in der gleichen Situation (\"War das jetz alles? Wie gehts weiter?\"), mir hat da der Blick über meinen bisherigen Tellerrand immer geholfen. Man lernt neue Spieltechniken und erarbeitet sich währenddessen auch die dahinterstehende Theorie.
Hinterher wirst du dann auch sehen, dass sich dein bisher gepflegtes Spiel verbessert hat und vielfältiger geworden ist.
Alles gute!
Gruß, Andi
P.S:
@MrPetriani:
Gibst du immer so schnell auf, wie dein \"Rat\" es nahelegt? Wenn die Antwort \"nein\" heißt frag ich mich, wieso du ihn dann gegeben hast..
--
\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
|
|
04-07-2008, 18:38 |
|
Danue
Klampfer
Beiträge: 120
Themen: 20
Registriert seit: Feb 2008
|
wenn man in einer band ist und die leute sind nicht motiviert und man kommt einfach nicht voran verliert man ganz automatisch die motivation, bei mir wars bei einigen proben auch der fall.
bei der gitarre bin ich gott sei dank auf mich gestellt und kann entscheiden, wann ich was mache. bin auch der meinung, dass man sich alles irgendwie selber beibringen kann, wenn man sich nur dran setzt. find die idee von andibar gut, mal ganz was neues vielleicht an techniken zu machen, neue herausforderungen schaffen.. und erstmal nicht verkaufen, das kannst du immer noch, wenn du dir ganz sicher bist, aber das bist du ja wohl nicht so ganz..
--
I would rather fly with eagles, to the snow hills
I would rather run with wolves, between the trees
I would rather be with trees, than in the middle of noisy streets
I would rather fly with eagles, to the snow hills
I would rather run with wolves, between the trees
I would rather be with trees, than in the middle of noisy streets
|
|
04-07-2008, 19:10 |
|
MrPetriani
Godfather of Music
Beiträge: 1,233
Themen: 50
Registriert seit: May 2003
|
Zitat:Original von AndiBar:
@MrPetriani:
Gibst du immer so schnell auf, wie dein \"Rat\" es nahelegt? Wenn die Antwort \"nein\" heißt frag ich mich, wieso du ihn dann gegeben hast..
Meiner Meinung nach schadet es mehr, sich zum Musikmachen zu zwingen als es nützt. Ich habe selbst auch mal annähernd ein Jahr kaum bis garnicht Gitarre gespielt, weil ich einfach keinen Bock mehr drauf hatte. Irgendwann kam dann die Motivation in Form eines geilen Blueskonzertes und ich hab wieder angefangen. Was solls, wenn man sich rumquält und nach Lösungen sucht wieder Spass am Musikmachen zu haben ist man auch nicht zufriedener als vorher. Es ist überhaupt nichts dabei einfach mal ne Auszeit zu nehmen, wenn man nicht wieder anfängt, ist der Wille auch nicht da und es fehlt offenbar auch nichts im Leben, sonst würde man ja spielen. Wenn man aber doch irgendwann wieder spielt, ist man sowieso motiviert, man hat ja aus irgend nem Grund wieder angefangen...
Am besten kommt man meiner Meinung nach damit klar, wenn man sich darüber Gedanken macht, warum man Gitarre spielen möchte. Dann kann man auf seine Ziele hinarbeiten oder es einfach sein lassen. Das Leben wird die Lösung bringen, früher oder später...
--
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)
|
|
04-07-2008, 23:09 |
|
AndiBar
Godfather of Music
Beiträge: 2,462
Themen: 241
Registriert seit: Mar 2002
|
@mrPetriani
Ich geb dir durchaus recht, sobald es in Zwang ausartet ists Mist, dann sollte man schon überlegen, ob man wirklich weitermachen sollte.
Nur fragte Zinky ja nach konkreten Wegen _pro_ Musik aus seinem Dilemma heraus. Man merkt ja, dass er dran hängt. Und da fänd ichs bissel schade, es bei einem simplen \"lass es halt, wenns nicht mehr bockt\" zu lassen.
Die Einstellung \"Das Leben wird die Lösung bringen\" ist mir ganz einfach zu passiv. Man kann auch selber mal nach Lösungen suchen, dann ist man nicht nur drauf angewiesen, die erstbeste zu nehemn, die das Leben präsentiert.
Als ich nach einer langen Verletzungspause wieder ins Judo einsteigen wollte und nichts mehr wirklich rund lief (knappes Jahr Pause...) war ich hammerfrustriert. Da hätt ich auch die Klotten schmeißen können (war auch arg in Versuchung), aber es ich hab mir ne Alternatvie gesucht: Hab bei dem Verein als Kindertrainer weitergemacht. Bin später zum JuJutsu gewechselt. Neuer Reiz bei bekanntem Grundthema, das war bei mir immer so das Geheimnis. Musikmäßig konnte ich das auch schonmal übertragen und ich denke, dem Zinky könnte das echt guttun. Wenns danach immer noch nicht weitergeht hat mans wenigstens probiert und kann die Gitarre ruhigen Gewissens beiseitelegen.
Gruß, Andi
--
\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
|
|
06-07-2008, 23:19 |
|
ZinkyWinky
Frontmann
Beiträge: 628
Themen: 134
Registriert seit: Jul 2003
|
Danke erstmal an alle, die sich das durchgelesen haben und sich Gedanken dazu gemacht haben, oder einfach ihren spontanen Eindruck mitgeteilt haben. Ich hab erstmal im Stillen gelesen und es auf mich wirken lassen.
Ja, also meine Einstellung zu der Situation ist definitiv PRO-Musik. Ich möchte die Gitarre nicht an die Wand hängen, sondern eigentlich weiterhin Musik machen. Ich weiß, dass ein Lehrer unglaublich viel bringen würde (Es ist nicht so, dass ich keinen haben möchte, sondern eher keinen haben kann, mangels Zeit und Geld, was vllt. im Anbetracht der bald beginnenden Ausbildung mehr und mehr als limitierender faktor wegfällt) und dass ich mich ohne Lehrer vermutlich auch nie über ein bestimmtes Maß an Fertigkeiten hinaus entwickeln.
Immerhin bin ich schon mal erleichtert, dass es anderen genauso geht, vorallem muntert es mich auf, dass viele manche diese Phase auch mal vor langer Zeit hatten, und heute trotzdem noch Musik machen, weil das ist es ja, was ich eigentlich will.
Ich frag mal ganz konkret nach einem guten Buch für Autodidakten im Fortgeschrittenen Status ?
--
Schöne Grüße,
Bene
Equipment:
Ibanez SA 160 QM AM
Zoom G7.1ut Multieffekt
Peavey Bandit 112
|
|
13-07-2008, 12:30 |
|
|