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Stirbt die Gitarre einen langsamen Tod?
Smud Offline
Kammbläser
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Registriert seit: Jan 2014
#1
RE: Stirbt die Gitarre einen langsamen Tod?
In den alten Zeiten war es üblich, ein Instrument zu lernen, bevor man es spielt. Die Auswahl an Instrumenten war/ist groß und so entschied man sich für ein Instrument, für das man sich interessierte oder das einem gut in der Hand lag. Ein Kind, das sich ein Instrument aussuchte, ging zu einer Musikschule oder bekam Privatunterricht. Der Rest ist bekannt.

Wie schon erwähnt, ist die Auswahl an Instrumenten groß. Möchte ein Kind Klavier spielen, dann muß es Klavierspielen lernen, gleiches gilt für andere Instrumente wie Geige, Cello, Trompete, Saxophon, Akkordeon usw. Nur ein Instrument scheint da eine Ausnahme zu sein: die Gitarre. Kein anderes Instrument kann ohne Talent gespielt werden. Der eine schrabbelt ein paar Akkorde am Lagerfeuer, der andere macht das gleiche und nennt sich dann Rhythmusgitarrist, wieder andere kaufen sich Bücher und eignen sich mit Fingersetzen ein Repertoire an Pentatonik-Blues-Licks und Rock ´n Roll Licks an und gründen eine Band. (Oder habt ihr schon mal jemanden gesehen, der sich vor das Klavier seiner Eltern setzt und sofort auf die Kacke haut?) Wenn es dann einer von beiden (der Schrabbler oder der „Leadgitarrist“) irgendwann zu etwas gebracht hat, wird er zum Vorbild einer ganzen Gitarrengeneration und später zum guitar hero ernannt.

Daraufhin folgen die nächsten Jungs: einer sieht im TV eine „coole“ Band und will dann sofort mit Gitarrespielen anfangen, natürlich nicht mit so´ner ollen Konzertgitarre oder altbackenen Westernklampfe (man will ja schließlich cool sein und seinem Vorbild so nah wie möglich kommen), nein, der kleine Junge will eine E-Gitarre haben. Nachdem er seine Eltern lang genug zugequatscht und –gebettelt hat, geben diese entnervt auf und machen die dazugehörige Kohle locker. Zack! … der Knirps ist im Besitz einer Fender Stratocaster und einem 30 Watt Marshallverstärker (könnten auch andere Marke gewesen sein). Naja, um es kurz zu machen: der ganze Kram geht dann von vorne los. Man kann keine Noten lesen, keine Tonleitern spielen, hat keinerlei Techniken drauf (hält die Gitarre vielleicht noch falsch) und versucht auf Biegen und Brechen, der Klampfe auch noch das letzte Quietschen zu entlocken (und wenn es nur mit Hilfe des Herrn Floyd geht). Ende der Geschichte: der Junge gibt auf oder gründet eine Band. Trifft letzteres ein, bilden diese Bands die Hitlisten. Ich habe bis heute nur eine Handvoll Gitarristen gesehen, die ihr Instrument 100% beherrschen können. Und es werden immer weniger.

Ist das der langsame Tod des 6-saitigen Instruments? Gibt es noch Hoffnung? Oder liege ich total falsch?
09-01-2014, 12:39
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Manfred_Grabowski Offline
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#2
 
Hi,

Also ich verstehe was du meinst sehe das ganze aber ganz anders... Die Zeit die du früher nennst ist auch noch nciht so lange her. Ich denke im \"echten\" früher war es den meisten kindern verwehrt Musikunterricht zu bekommen der kosten wegen... Und schau dir die großen an... wie viele von denen haben sich das Klampfen selbst beigebracht mit genügend ergeiz und teils auch katastrophalem equipment?

Soll nicht heißen das man es lieber selber probieren soll. Ich bin ganz klar pro Gitarrenlehrer! Allerdings glaube ich das zu den guten Gitarristen die es früher schon gab und immernoch gibt einfach jede Menge dazu kommen da es heute für jeden erschwinglich ist ein Instrument zu kaufen und das Internet einem das Schrammeln lernen einfach macht.

Und ich glaube viele Gitarristen von aktuellen Bands werden schlichtweg unterschätzt! Es sagt sich so leicht mit dem Rythmusgitarrist usw. aber ich bin der festen überzeugung das vielen aktuellen pop/rock gitarristen damit unrecht getan wird!

So jetzt aber schluss... =o)

Gruß André
09-01-2014, 13:56
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DrScythe Offline
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#3
 
Eigentlich ist das eine ziemlich arrogante und beschränkte Sichtweise auf die Situation.

Zuerst mal erhebt man sich selbst über die Massen von Leuten, die nur \"stümpern\", wozu man selbst niemals berechtigt ist, selbst man das Instrument studiert hat. Es gibt genug Leute, die sich einen Flügel leisten können, ins Wohnzimmer stellen und spielen kann keiner aus der Familie. Ist das der Tod der Pianisten?...Nein.

Gitarre ist nunmal ein furchtbar stumpfes Instrument, nach 2 Wochen kann man die grundlegenden Akkorde und mit den so leicht verwendbaren Powerchords steht einem die Welt offen. Ist das schlimm? Nein, im Gegenteil, es ist eine Bereicherung. Wäre die Musik nur Menschen mit Notenkenntnissen und Ausbildung möglich, wäre die Welt viel ärmer dran. Es gäbe nur einen winzigen Bruchteil der Musik die es heute gibt. Die Leute, die immer wieder behaupten, man müsse eigentlich erst Konzertgitarre spielen und vorher darf man gar nicht zur E-Gitarre greifen, Notenkenntnisse sind Pflicht usw. wären sicherlich Schuld daran, dass die E-Gitarre niemals den Durchbruch gehabt hätte, den sie hatte. Vorteil dieses Instruments ist es eben, dass man damit machen kann was man will. Deswegen ist es auch immer wieder lustig zu sehen, wenn Leute auf Rock/Metal/Blues herabblicken, weil sie meinen, dass das alles nichts wert ist.

Es gibt keinen einzigen Musiker, der sein Instrument zu 100% beherrscht. Jeder vernünftige Künstler (inkludiert z.B. auch Fotografen, Maler, Bildhauer, Dichter,...) bewahrt sich den Respekt vor anderen und sich, in dem er sich auch die Demut bewahrt zu wissen: ich bin nicht perfekt.

Meine Meinung: du liegst total falsch.


Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie - Beethoven
09-01-2014, 14:20
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Smud Offline
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#4
 
Zitat: Original von Manfred_Grabowski:

Hi,

Also ich verstehe was du meinst sehe das ganze aber ganz anders... Die Zeit die du früher nennst ist auch noch nciht so lange her. Ich denke im \"echten\" früher war es den meisten kindern verwehrt Musikunterricht zu bekommen der kosten wegen... Und schau dir die großen an... wie viele von denen haben sich das Klampfen selbst beigebracht mit genügend ergeiz und teils auch katastrophalem equipment?

Soll nicht heißen das man es lieber selber probieren soll. Ich bin ganz klar pro Gitarrenlehrer! Allerdings glaube ich das zu den guten Gitarristen die es früher schon gab und immernoch gibt einfach jede Menge dazu kommen da es heute für jeden erschwinglich ist ein Instrument zu kaufen und das Internet einem das Schrammeln lernen einfach macht.

Und ich glaube viele Gitarristen von aktuellen Bands werden schlichtweg unterschätzt! Es sagt sich so leicht mit dem Rythmusgitarrist usw. aber ich bin der festen überzeugung das vielen aktuellen pop/rock gitarristen damit unrecht getan wird!

So jetzt aber schluss... =o)

Gruß André

Genau die, die sich das Gitarrespielen selbst beigebracht haben, meinte ich auch. Schaut man sich ihr Können etwas genauer an, dann bleibt nicht viel übrig. Als Jugendlicher ist man natürlich beeindruckt (mir ging es genauso). Heute sehe ich jedoch vieles mit anderen Augen.

Ob man sich ein Instrument leisten kann oder nicht, hat meiner Meinung nach mit den Beweggründen ein Instrument spielen zu wollen (in diesem Fall E-Gitarre) und dem Talent nichts zu tun. Akkorde lernen ist leicht, Spielen lernen jedoch nicht. Daran kann auch das Internet nicht viel ändern. Da liegt auch das Problem: viele wollen so schnell wie möglich auf die Bühne, lernen steht da nur im Weg (ist ja anstrengend und mit \"Arbeit\" verbunden :-D). Und das Ergebnis davon ... na, Du weißt schon ... Selbst einige von denen, die von Anfang an Unterricht nehmen, verlieren irgendwann das Interesse (Unterricht und Talent sind keine Garanten für Durchhaltevermögen).

Das Wort Rhythmusgitarrist war nicht abschätzig gemeint, ganz im Gegenteil: die Rhythmusgitarre ist eine vernachlässigte und weit unterschätzte Grundvoraussetzung fürs Gitarrenspiel. Soli können Eindruck schinden, ein guter Rhythmus noch mehr. Was ich damit meinte war: Wenn das Solieren nicht klappt, dann bleibt immer noch die Bezeichnung \"Rhythmusgitarrist\" :look:
09-01-2014, 14:37
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ghetto Offline
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#5
 
Zitat: Original von Smud:Ich habe bis heute nur eine Handvoll Gitarristen gesehen, die ihr Instrument 100% beherrschen.....
Hast du? Ich habe noch keine einzige Gitarristen und auch keinen einzigen Gitarristen gesehen, der das Instrument zu 100% beherrscht. Es gibt grundsätzliche Unterschiede darin, wie gut jemand sein Instrument beherrscht. Außerdem können viele Gitarristen recht brauchbar schrammeln, andere spielen wieder besser Soli auf der E-Gitarre. Der nächste spielt Blues und sonst gar nix, wieder eine andere Gitarristin beherrscht Fingerpicking a la Bögershausen sehr gut, kennt aber kaum ein Schlagmuster. Jeder Mensch hat so sein(e) Spezialgebiet(e), aber keiner kann alles zu 100%. Sogar in seinem Spezialgebiet kann jeder Instrumentalist noch dazulernen.

Heute gilt so wie früher: spielen können wollen viele, lernen wollen und durchhalten tun nur wenige. Die Typen von Menschen, die \"früher\" durchgehalten hätten, tun das auch heute.

Gruß,


GHETTO
09-01-2014, 14:39
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Manfred_Grabowski Offline
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#6
 
Zitat: Original von Smud:

Genau die, die sich das Gitarrespielen selbst beigebracht haben, meinte ich auch. Schaut man sich ihr Können etwas genauer an, dann bleibt nicht viel übrig. Als Jugendlicher ist man natürlich beeindruckt (mir ging es genauso). Heute sehe ich jedoch vieles mit anderen Augen.
Oha... Das find ich aber ganz schön hochnäßig und klingt sehr selbstverliebt nach übermensch...

Tut mir leid ich mein ich kenne dich nicht und bin immer dafür im anonymen Internet respektvoll mit jedem umzugehen aber wenn ich diese zwei Beiträge von dir lese bist du jemand der nie mein Kumpel werden wird... =o)

Ich bin noch jünger, klar. Und ich kann wirklich nicht gut Gitarre spielen (noch nicht... =oP) ich schreibe das um nicht so rüberzukommen als hätte ich die übermeinung und kann alles einschätzen und bewerten. Ich schreibe einfach das was ich denke. Das soll keineswegs allgemeingülzig sein, ist aber eben meine Meinung...

Und ich bin der Meinung das früher (heute auch noch) ganz große Gitarristen auf der Erde waren die sich ihr Instrument selber beigebracht haben. Das ist natürlich ein schwerer weg und auch nicht das \"Rezept\" zum Erfolg aber es ist ein weg zu dem einige wenige in der Lage waren/sind... Und die Aussage das es bei nährem betrachten gar nicht so toll ist was einige Künstler da für Bretter gewschaffen haben finde ich mehr als arrogant! Das niemand alles kann ist glaube ich selbstverständlich...

Und ich glaube ein Stück zu analysieren und es als simpel hinzustellen bzw. es sehr schnell nachspielen zu können ist einfach aber die Kunst daran liegt im erschaffen und erdenken eines Kunstwerkes auch wenn es noch so simpel ist haben glaube ich viele Künstler höchsten respekt verdient...

Gruß André
09-01-2014, 15:02
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Smud Offline
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#7
 
Zitat: Original von ghetto:
Zitat: Original von Smud:Ich habe bis heute nur eine Handvoll Gitarristen gesehen, die ihr Instrument 100% beherrschen.....
Hast du? Ich habe noch keine einzige Gitarristen und auch keinen einzigen Gitarristen gesehen, der das Instrument zu 100% beherrscht. Es gibt grundsätzliche Unterschiede darin, wie gut jemand sein Instrument beherrscht. Außerdem können viele Gitarristen recht brauchbar schrammeln, andere spielen wieder besser Soli auf der E-Gitarre. Der nächste spielt Blues und sonst gar nix, wieder eine andere Gitarristin beherrscht Fingerpicking a la Bögershausen sehr gut, kennt aber kaum ein Schlagmuster. Jeder Mensch hat so sein(e) Spezialgebiet(e), aber keiner kann alles zu 100%. Sogar in seinem Spezialgebiet kann jeder Instrumentalist noch dazulernen.

Heute gilt so wie früher: spielen können wollen viele, lernen wollen und durchhalten tun nur wenige. Die Typen von Menschen, die \"früher\" durchgehalten hätten, tun das auch heute.

Gruß,

\"100% beherrschen\" bedarf einer Definition. Ich meinte damit, daß jemand die Gitarre von der Pike auf gelernt hat und zwar mit allem was dazugehört. Kurzum: Konzertgitarren-Unterricht, danach oder nebenbei Westerngitarre und eine umfangreiche E-Gitarren-Ausbidung (Blues, Rock ´n Roll, Pop usw.). Daß man immer etwas dazulernen kann, ist selbsverständlich. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sich etwas selbst beigebracht hat und sich in seinem Musikstil frei und glücklich entfalten kann.

Was mich betrifft: die Musikalität war schon immer vorhanden. Irgendwann entschied ich mich Keyboardunterricht zu nehmen (Privat). Ich lernte Notenlesen, Harmonielehre usw. Der Unterricht dauerte 5 jahre, ich konnte Sonatinen, Sonaten und Fugetten spielen (der Unterricht konzentrierte sich hauptsächlich auf Klassik). In den 5 Jahren lernte ich auch Gitarre, das Instrument das ich sozusagen schon als Kind in der Hand hatte (es waren immer zwei Gitarren in der Nähe). 1995 verlor ich das Interesse am Keyboard, ich wollte viel lieber Gitarre und Schlagzeug spielen.

Im Jahre 1990, als ich mit dem Keyboardunterricht begann, bekam ich eine E-Gitarre und einen Verstärker. Dann bekam ich einen zweiten Verstärker und zuletzt einen dritten (Marshall Valvestate 8240 Stereo Combo). Habe mir auch alles selbst beigebracht (mein Vater zeigte mir als Kind die ersten Akkorde, den Rest schaute ich mir aus verschiedenen Büchern ab). Heute weiß ich, daß ich nicht viel gelernt hatte. Ich spiele Rhythmus, ein paar Blues- und Rock ´n Roll licks und Tapping. Aber der Zug ist längst abgefahren.
09-01-2014, 15:03
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(J_*_o) Online
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#8
 
@Smud: Sehr fragwürdige und provokante These meiner Meinung nach,
Ich für meinen Teil hatte noch nie Unterricht oder Workshops besucht.
Ich spiele meine Gitarren mit Leidenschaft und - auch fremdbestätigt - wohl gar nicht so schlecht.
Erlernt zu einer Zeit ohne YouTube und die Möglichkeit sich über Foren auszutauschen.

Bei den ganzen Möglichkeiten und Spielweisen wird es, auch unter Berücksichtigung, der verschiedenen Gitarrentypen wohl keinen Gitarristen geben, der alle Spektren abdecken wird.
Und was solls, wenn einer von vielen dabei bleibt, ist die Welt doch schon wieder ein bisschen bunter.
Außerdem, ich spiel für mich und wem es nicht gefällt, muss nicht zuhören.
09-01-2014, 15:21
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Smud Offline
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#9
 
Zitat: Original von Bommel_das_Sistrum:
Eigentlich ist das eine ziemlich arrogante und beschränkte Sichtweise auf die Situation.

Zuerst mal erhebt man sich selbst über die Massen von Leuten, die nur \"stümpern\", wozu man selbst niemals berechtigt ist, selbst man das Instrument studiert hat. Es gibt genug Leute, die sich einen Flügel leisten können, ins Wohnzimmer stellen und spielen kann keiner aus der Familie. Ist das der Tod der Pianisten?...Nein.

Gitarre ist nunmal ein furchtbar stumpfes Instrument, nach 2 Wochen kann man die grundlegenden Akkorde und mit den so leicht verwendbaren Powerchords steht einem die Welt offen. Ist das schlimm? Nein, im Gegenteil, es ist eine Bereicherung. Wäre die Musik nur Menschen mit Notenkenntnissen und Ausbildung möglich, wäre die Welt viel ärmer dran. Es gäbe nur einen winzigen Bruchteil der Musik die es heute gibt. Die Leute, die immer wieder behaupten, man müsse eigentlich erst Konzertgitarre spielen und vorher darf man gar nicht zur E-Gitarre greifen, Notenkenntnisse sind Pflicht usw. wären sicherlich Schuld daran, dass die E-Gitarre niemals den Durchbruch gehabt hätte, den sie hatte. Vorteil dieses Instruments ist es eben, dass man damit machen kann was man will. Deswegen ist es auch immer wieder lustig zu sehen, wenn Leute auf Rock/Metal/Blues herabblicken, weil sie meinen, dass das alles nichts wert ist.

Es gibt keinen einzigen Musiker, der sein Instrument zu 100% beherrscht. Jeder vernünftige Künstler (inkludiert z.B. auch Fotografen, Maler, Bildhauer, Dichter,...) bewahrt sich den Respekt vor anderen und sich, in dem er sich auch die Demut bewahrt zu wissen: ich bin nicht perfekt.

Meine Meinung: du liegst total falsch.

Du hast meinen Text nicht verstanden. Ich hatte nicht vor, mich auf irgendeine Weise über jemanden zu erheben. Selbstverständlich gibt es kein Gesetz, das einem vorschreibt, was man zuerst lernen muß und was nicht. Auch ich bin der Meinung, daß man nicht unbedingt Noten lesen können oder Gitarrenunterricht genommen haben muß, um ein guter Musiker zu sein oder zu werden. Aber diese Talente sind heutzutage ziemlich selten.

In meinem Thread beziehe ich mich ausschließlich auf die heutige Situation. Daß die moderne Musik einen gewissen Tiefstand erreicht hat, ist bekannt und schon oft diskutiert worden. Heute werden Stars \"gemacht\". Nehmen wir als Beispiel Jimi Hendrix. Er gilt als einer der einflußreichsten Gitarristen des 20. Jahrhunderts; manche sehen in ihm auch den größten Gitarristen aller Zeiten. Ist er das wirklich? Andere sehen in Angus Young den besten Gitarristen. Ist das so?

Man könnte auch sagen: Das Gitarrespielen mit den fünf Fingern der rechten Hand und mit mehreren Saiten ist bei den jungen Leuten aus der Mode gekommen. Bitte die Jugendlichen mit den E-Gitarren darum, ein Lied zu spielen. Die meisten werden es nicht können.

Und was das 100% Beherrschen des Instruments angeht, ich erklärte einem anderen Forumsmitglied bereits, was ich damit meinte. Hier nochmal:

\"100% beherrschen\" bedarf einer Definition. Ich meinte damit, daß jemand die Gitarre von der Pike auf gelernt hat und zwar mit allem was dazugehört. Kurzum: Konzertgitarren-Unterricht, danach oder nebenbei Westerngitarre und eine umfangreiche E-Gitarren-Ausbidung (Blues, Rock ´n Roll, Pop usw.). Daß man immer etwas dazulernen kann, ist selbsverständlich. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sich etwas selbst beigebracht hat und sich in seinem Musikstil frei und glücklich entfalten kann.\"

Heute ist es so: Wer es wagt, einen Gitarrenhelden anzutippen, wird als arrogant und herablassend bezeichnet. Man hat ja überhaupt keine Ahnung und kann ohnehin nichts von diesen Helden nachspielen. Das würde bedeuten: \"Bist Du ein Klaviervirtuose? Kannst du alles von Mozart, Chopin und Beethoven anchspielen? Wenn nicht, dann darfst Du auch nicht behaupten, daß Dir diese Musik nicht gefällt.\"

Und was Deine Frage zu dem nicht gespielten Flügel angeht: Es geht um das Können im Gitarrespielen; das setzt voraus, daß jenes Instrument gespielt wird. Nur weil ein paar Leute ein Instrument nicht spielen können, bedeutet das nicht, daß diejenigen, die es spielen können, tot sind. Also: bitte bleib beim Thema.
09-01-2014, 16:05
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Smud Offline
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#10
 
Zitat: Original von Manfred_Grabowski:
[quote] Original von Smud:

Genau die, die sich das Gitarrespielen selbst beigebracht haben, meinte ich auch. Schaut man sich ihr Können etwas genauer an, dann bleibt nicht viel übrig. Als Jugendlicher ist man natürlich beeindruckt (mir ging es genauso). Heute sehe ich jedoch vieles mit anderen Augen.
Oha... Das find ich aber ganz schön hochnäßig und klingt sehr selbstverliebt nach übermensch...

Tut mir leid ich mein ich kenne dich nicht und bin immer dafür im anonymen Internet respektvoll mit jedem umzugehen aber wenn ich diese zwei Beiträge von dir lese bist du jemand der nie mein Kumpel werden wird... =o)



Stimmt, denn wenn Du mich kennen würdest, dann hättest Du mir das nicht geschrieben.
09-01-2014, 16:08
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Smud Offline
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#11
 
Zitat: Original von J_*_o (Volker):


@Smud: Sehr fragwürdige und provokante These meiner Meinung nach,
Ich für meinen Teil hatte noch nie Unterricht oder Workshops besucht.
Ich spiele meine Gitarren mit Leidenschaft und - auch fremdbestätigt - wohl gar nicht so schlecht.
Erlernt zu einer Zeit ohne YouTube und die Möglichkeit sich über Foren auszutauschen.

Bei den ganzen Möglichkeiten und Spielweisen wird es, auch unter Berücksichtigung, der verschiedenen Gitarrentypen wohl keinen Gitarristen geben, der alle Spektren abdecken wird.
Und was solls, wenn einer von vielen dabei bleibt, ist die Welt doch schon wieder ein bisschen bunter.
Außerdem, ich spiel für mich und wem es nicht gefällt, muss nicht zuhören.

Lies Dir bitte meine anderen Posts durch. In denen habe ich erklärt, was ich mit \"100% beherrschen\" meine.
09-01-2014, 16:16
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AndiBar Offline
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#12
 
Am Anfang wollte ich dir noch ernsthaft antworten, aber ich glaube, dass das völlig für die Katz wäre.

Alles was ich in diesem Thread von dir gelesen habe war elitäres, unreflektiertes, vorurteilsbeladenes Genörgel ohne jede Substanz. Ich habe in langen Jahren Internetdiskussionen gelernt, dass man dagegen eh nicht anschreiben kann.

Ich kann dir nur empfehlen: Bitte DU doch mal, Jugendliche mit E-Gitarren, ein Lied zu spielen. Du wärest überrascht.


\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
09-01-2014, 16:23
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Smud Offline
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#13
 
Zitat: Original von AndiBar:
Am Anfang wollte ich dir noch ernsthaft antworten, aber ich glaube, dass das völlig für die Katz wäre.

Alles was ich in diesem Thread von dir gelesen habe war elitäres, unreflektiertes, vorurteilsbeladenes Genörgel ohne jede Substanz. Ich habe in langen Jahren Internetdiskussionen gelernt, dass man dagegen eh nicht anschreiben kann.

Ich kann dir nur empfehlen: Bitte DU doch mal, Jugendliche mit E-Gitarren, ein Lied zu spielen. Du wärest überrascht.

Und alles, was ich gelesen habe, sind Beleidigungen und falsche Unterstellungen.

Mit \"ein Lied spielen\" meine ich nicht, Singen und sich dabei mit drei Akkorden zu begleiten, sondern ein Lied auf der Gitarre zu spielen mit Melodie und Basssaiten-Begleitung.
09-01-2014, 16:36
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AndiBar Offline
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#14
 
Zitat: Original von Smud:

1.)Und alles, was ich gelesen habe, sind Beleidigungen und falsche Unterstellungen.

2.)Mit \"ein Lied spielen\" meine ich nicht, Singen und sich dabei mit drei Akkorden zu begleiten, sondern ein Lied auf der Gitarre zu spielen mit Melodie und Basssaiten-Begleitung.
zu 1.) Denk mal drüber nach.

zu 2.) Und da sind wir schon beim Kernproblem: Du bestimmst eine willkürliche, technisch-elitäre Definition von \"guter\" und \"richtiger\" Musik und definierst alles, was da ausserhalb liegt als schlecht, minderwertig, die Jugend von heute kann eh nix und keiner lernt und spielt mehr richtige Musik, mimimi-nörgel-nörgel.

Genau das gleiche wie in der DIskussion um die Zahl der Bünde. Du bestimmst sinngemäß 18 Bünde! Mehr braucht kein Mensch!, im gleichen Thread(!) werden dir konkrete Gegenbeispiele gepostet, nicht nur von den von dir so verachteten Gitarren-Heros sondern von Forumsmitgliedern, die ab und an mehr nutzen. Gehst du darauf ein? Nein, nicht im geringsten, maximal ein \"kaum einer nutzt sie\" lässt du dir abringen, obwohl dir im Vorfeld mehrere Nutzer geschrieben haben, dass sie hohe Bünde nutzen.

Dazu kommen dann noch noch Sätze wie \"Daß die moderne Musik einen gewissen Tiefstand erreicht hat, ist bekannt\". Furchtbar!

So lässt sich einfach nicht Diskutieren. Ich bleib dabei, das ist für die Katz. Das ist daher auch mein letzter Post zu dem Thema.


\"Ich möchte gerne sterben wie mein Großvater: Friedlich und im Schlaf und nicht in schreiender Panik wie sein Beifahrer\"
09-01-2014, 16:55
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Smud Offline
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#15
 
Zitat: Original von AndiBar:
[quote] Original von Smud:


Das ist daher auch mein letzter Post zu dem Thema.

Gute Entscheidung.
09-01-2014, 17:06
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