Gruselgitarre
Solist
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Zitat: Original von startom:
Wenn dein Sohn 15 Jahre alt ist und seit drei Jahren Gitarrenunterricht nimmt, dann müsste er Songs wie \"Smells Like Teen Spirit\" als Vorspeise spielen können. Punkt! Das ist einfach so....
Da hätte ich dir etwas mehr Erfahrung zugetraut, startom, oder hast du vergessen, wie lange du als Anfänger für Barreakkorde gebraucht hast oder wann du rhythmisch mit der linken Hand dämpfen konntest? Und wie auch schon gesagt, weiß auch keiner wie lange er an dem Stück überhaupt geübt hat. Lass es bei dem Übungsaufwand ein paar Wochen sein, dann ist schon von vornherein klar, dass es in die Hose gehen muss.
Gemeinsames Üben (Hausmusik) finde ich eine super Sache: man bekommt mit, was die Sprösse so können und es macht allen Spaß. Das ist bestimmt die beste Möglichkeit mehr Einblick zu bekommen.
Ein Kollege von mir hat mit seinem Sohn folgende Abmachung: er darf genau so lange Computerspielen, wie er Geige übt.
Ich möchte aber auch noch einmal warnen, den Unterricht nur auf vorspielbare Stücke zu reduzieren. Instrumentalunterricht ist viel mehr als das. Gerade mit 15 hat der Abnabelungsprozess von den Eltern begonnen und dein Sohn braucht männliche Mentoren, um sich selbst zu finden. Allein das kann ein hinreichender Grund sein, den Unterricht fortzuführen.
Grüße von Grusel
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01-01-2010, 13:03 |
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startom
Administrator
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Zitat: Original von Gruselgitarre:Zitat: Original von startom:
Wenn dein Sohn 15 Jahre alt ist und seit drei Jahren Gitarrenunterricht nimmt, dann müsste er Songs wie \"Smells Like Teen Spirit\" als Vorspeise spielen können. Punkt! Das ist einfach so....
Da hätte ich dir etwas mehr Erfahrung zugetraut, startom, oder hast du vergessen, wie lange du als Anfänger für Barreakkorde gebraucht hast oder wann du rhythmisch mit der linken Hand dämpfen konntest?
Klar, das geht eine ganze Weile....aber wir reden hier nicht von drei Monaten, sondern drei Jahren.
Wer drei Jahre lang Gitarrenunterricht geniessen darf (und dies in einer überaus lernfähigen Altersspanne von 12 bis 15 Jahren), dem sollte ein Song wie \"Smells like Teen Spirit\" nicht allzu schwer fallen.
Es müssen ja noch nicht mal Barrée Akkorde sein. Als Powerchords im E-Typ lassen sich die Akkorde mühelos auf dem Griffbrett verschieben. Ausserdem geht es wohl, wie ich gelesen habe, nicht darum, perfekte Dead Notes zu spielen, sondern um das Timing.
Timing hat nun wirklich nichts mit Talent, sondern einzig und allein mit Fleiss zu tun.
Kann nun natürlich sein, dass besagter Filius erst drei Tage vor dem Vorspielen mit dem Song begonnen hat. Dann vergiss meine Aussagen und gib dem Sohnemann nochmals zwei bis drei Wochen.... aber ich bleibe dabei: Smells like Teen Spirit ist ein relativ einfacher E-Gitarrensong, der jedoch die typischen Rockgitarre-Merkmale beinhaltet.
Es wurde ja bereits erwähnt, dass im Gitarrenunterricht vorwiegend rockig gespielt und gelehrt wird. Also sollten Dinge wie Dead Notes und Powerchords nicht wirklich Fremdwörter sein.
Oder bin ich wirklich zu streng, wenn ich sage:
\"Hey, der Schüler ist 15 Jahre alt, hat seit drei Jahren Gitarrenunterricht und darf in diesem Unterricht seine bevorzugte Musikrichtung auf seinem passend zum Musikstil wohl bevorzugten Instrument spielen. Da muss Nirvana drinliegen!\"
Ich beziehe mich in meinen vielleicht etwas harschen Aussagen auf folgendes Zitat des Thread Erstellers:
\"Mitte des Jahres wollte ich mal etwas mehr Nachdruck in seine Übungen bringen und wettete, dass er bis Weihnachten kein ganzes Lied hinbekommt.
Er ging die Wette ein und spielte \"Smells like teen spirit\" von Nirvana mit einer Playalong-CD.
Das Timing war gelinde gesagt schauderhaft und auch die Akkorde stimmten nicht immer.\"
Mitte des Jahres bis Weihnachten = ca. 6 Monate
Reicht aus, um einen Song timing-fest und akkordgenau spielen zu können.
Ganz ehrlich, als Vater würde ich mir auch überlegen, ob ich an dieser Stelle den Gitarrenunterricht noch weiter finanzieren wollte.
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01-01-2010, 17:18 |
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jjnevermind
Schlagerfuzzi
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Registriert seit: Dec 2009
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startom:
Genau darum geht´s und um nix anderes.
Das mein Sohn wohl nicht der talentierteste Gitarrenschüler ist, damit kann ich ganz gut leben.
Auch die ewige Fahrerei zum Unterricht (wir wohnen auf dem Land) ist kein Problem.
Aber wie wohl die meisten einfachen Leute sitzt bei mir das Geld nicht gerade locker und ich muss sehr genau abwägen, wofür ich meine Euros ausgebe.
Und in diesem Zusammenhang sehe ich - zumindest momentan - die offensichtlich geringe Motivation meines Sohnes als Grund, die weitere Finanzierung des Unterrichts an gewisse Bedingungen zu knüpfen.
Mir ging es bei meiner Frage schlicht darum, ob es \"normal\" ist, nach drei Jahren Unterricht dieses bestimmte Stück noch nicht hinzukriegen, bzw. wie weit weg Sohnemann von dem ist, was man üblicherweise nach der Zeit so drauf hat.
Dass Musik machen auch noch andere Zwecke erfüllt ist mir auch klar, aber darum gehts mir überhaupt nicht.
Grüße
Ralf
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02-01-2010, 19:55 |
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jjnevermind
Schlagerfuzzi
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Registriert seit: Dec 2009
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Hallo Leute,
es hat sich was getan!
Wie schon erwähnt bestehe ich ab sofort drauf, dass laut geübt wird. Und siehe - es funktioniert.
Gestern am späten Abend hatte ich dann Gelegenheit mal genauer zuzuhören:
-Erst mal stimmen (lobenswert)
-Ein paar Takte hiervon
-Pause (ab und zu ein Ton)
-Ein paar Takte davon
-Tonleiter
etc............
Ich denke, damit haben wir mal einen grundlegenden Fehler entdeckt: Keine Struktur im Üben.
Nachdem ich meinem Sohn meine Einschätzung sagte, gab er mir sogar Recht, dass er momentan nicht genau wisse, was er machen soll.
Damit kann man arbeiten. Ich werde also mal mit dem Lehrer reden und ihn bitten, klare Übungsaufträge zu geben.
Danach sehen wir weiter. Das Problem ist damit zwar noch nicht gelöst, aber immerhin sind meine Bedenken erst mal etwas beiseite geschoben.
Vielen dank an alle, die sich so rege an der Diskussion beteiligt haben.
Vielleicht werde ich nach einiger Zeit mal einen kleinen Zwischenbericht abgeben.
Viele Grüße
Ralf
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03-01-2010, 13:13 |
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