Eigene Sounds aus dem Boss GT-6 zaubern....

[startom]

Morgen, die Damen und Herren.

Zur Einleitung:
Vor einiger Zeit hat mir Kollege MrPetriani eine Einstellung für das GT-6 durchgegeben, welche ich gestern abend schlussendlich eingerichtet habe. Dann schloss ich meine Paula an und zockte kurz ein lustiges Riff.
Anschliessend durchflutete mich die gerockte Erleuchtung, und die komplett versammelte Belegschaft himmlischer Engel, welche bereits allesamt ihre verstaubte Harfe durch schwer rockende E-Gitarren ausgetauscht hatten, schwirrten hallelujah-kreischend um meinen Kopf.

Nun zur eigentlichen Frage:
a) Woher nehme ich das Wissen, um wirklich endgeile Sounds einzurichten? Ich meine, nur schon die Equalizer-Einstellungen übersteigen mein Vorstellungsvermögen. Wie macht ihr das? Geschieht das mehr oder weniger durch Try-and-Error-Prinzip oder geht ihr das systematisch vor?

b) Kennt ihr eine Internetseite, wo die Boss-User ihre kongenialen GT-6 Einstellungen der Oeffentlichkeit präsentieren?

Vielen Dank schon mal.

Und falls ich den Herrn Petriani am Forumstreffen erblicke, werde ich hoffentlich meinen Gebetsteppich nicht zu Hause vergessen haben.
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Gruss aus der Schweiz
Tom

[Blooz]

Moin,

a) try & error, mit der Zeit kriegste, ein Gefuehl fuer die Einstellung der Parameter
b) hatte irgndwann ein GT3, es gab jede Menge Seiten mit Einstellungen. Einfach googeln
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Und da gibts Sounds von mir, Cottonman und Ralfi:
http://perso.wanadoo.fr/blooz/membersoun...ex_ms.html

[MrPetriani]

Das wichtige am Programmieren von Sounds ist nicht wie man den Sound programmiert, sondern daß man weiß wie er klingen soll. Wenn du sozusagen das Idealbild eines ordentlichen Gitarrensounds im Ohr hast, kannst du deinen Sound immer geistig damit vergleichen und immer mehr anpassen. Bei besagtem Sound, den ich dir geschickt hab, war mir ganz wichtig, n ordentliches Brett zu basteln, bei dem die Bässe aber deutlich kontrolliert bleiben, ohne dünn zu wirken. Ich hab mir einfach nen geilen Rhytmussound \"ausgedacht\" , und am GT-6 so lange gesucht, bis ich ihn gefunden hab.

Aber jetzt erstmal ein paar grundlegende Dinge zu nem \"guten\"Sound: Ein guter Sound muß schön direkt klingen. Du mußt jederzeit das Gefühl haben, jede Nuance dieses Sounds zu kontrolloieren. Wenns wummert oder ständig pfeifft, stimmt was nicht. Zu viel GAin ist auch für den derbsten Metallsound tödlich. Ich kenne einige Leute, die denken daß viel GAin der Schlüssel zu nem ordentlichen Brett ist, aber das stimmt nicht. Natürlich brauchts ein bisschen Zerre, aber zu viel sorgt hier nur für Matsch. Ganz wichtig ist auch die Kontrolle über die Bässe. Der Sound sollte bei Palm Mutes auf der E-Saite eigentlich in jedem Bund den gleichen Druck haben, und nicht irgendwie beim A durchblasen wie die Sau. Wenn er irgendwo zu stark kommt, kannst du ihn mit nem parametrischen Eq wieder einfangen. Die Balance zwischen Mitten und Höhen ist auch sehr wichtig. Badewanne mag auch mal geil sein, aber nicht immer, besonders Cleansounds, aber auch rockige Zerrsounds profitieren stark von transparenten, aber druckvollen Mitten. Je nach Ampmodell muss man da halt mit dem EQ ran. Brillante Höhen sind Geschmackssache, da sollte man einfach mal n bisschen mit dem EQ rumprobieren.

Im Großen und Ganzen ist es, wie Blooz schon sagte, am Anfang größtenteils Try and Error. Wenn du noch nie nen Sound gemacht hast, wirst du natürlich auch die Hupende Frequenz nicht zielsicher mit dem EQ wegnehmen, sondern etwas rumprobieren. Was solls, jeder fängt mal an. Wichtig ist, daß du mit dem Ampmodell alleine anfängst, ohne daß noch irgendwas an dem Teil an ist. Erst wenn du nur mit der Preamp Sektion den Grundound deines Amps eingestellt hast, solltest du andere Dinge hinzuziehen. Natürlich kannst du die Zerre auch von den Pedalen nehmen. Dann kommt der EQ, um den Sound letzlich noch exakt auf deine BEdürfnisse hinzubiegen, und erst dann kommen die Effekte. Bei den meisten Sounds klingt es über nen Amp deutlich besser, wenn man den Speakersimulator ganz wegläßt, oder den Speakersound nur minimal beimischt.

Versuchs einfach mal, und vergleiche deine Sounds immer wieder mit deinen Lieblingsproduktionen, wenn dein Sound aus dem Stand mehr Basswumms hat, als die Klampfe von Slipknot, würde ich zum Beispiel mal über nen EQ nachdenken. Ich wünsch dir viel Spaß beim programmieren, machs gut.

edit:

fast vergessen, Seiten mit Presets gibts mit Sicherheit, aber ich halte wenig davon, Sounds anderer Leute zu spielen. Den besten Sound wirst du erreichen, wenn du dir selbst einen bastelst, der perfekt auf dein Equipment zugeschnitten ist.
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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)

[Ghostman]

Versuch`s doch mal hier Tom:

http://www.soundsderhelden.de/

Gruss Olli
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Vorbeugen ist besser als auf die Füsse kotzen.

[Doubleff]

ich bin auch dafür dasm an sounds selber erstellen sollte...da das meistens mit ein bissl übung und probieren ein viel besseres ergebnis sit als wenn man nen sound runterläd....das equipment (dazu gehören auch die ohren eines musikers und der eigene geschmack) sind bei jedem verschieden....außerdem ist es witzlos sounds immer wieder zu kopieren! NEUE sachen brauch die welt..

ich würde zB mal gerne sowas miterleben wie diese entwicklung von techno die es mal gab....eine völlig neue welt...das find ich irgendwie anziehend...und so kann es doch auch bei sounds sein?oder etwa nicht?
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--->We sold our soul for Rockn Roll<-----

[Cyther]

Original von Doubleff:
ich bin auch dafür dasm an sounds selber erstellen sollte...

ganz meine Meinung, aber ich finde, daß man sich von \"Preset-Webseiten\" sehr gut inspirieren lassen kann. Mein Korg-MultiFx hat irgendwie 69 Effekte. Wer behält da schon den Überblick. Wenn man dann auf ner Webseite entdeckt, wie da einer mittels eingebautem Pitchshifter aus ner E-Gitarre n Bassgitarrensound rausholt, find ich das ziemlich interessant. Das gibt neuen Raum zum experimentieren.



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Grüße
Chris
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Frank Zappa: \"Shut up n play yer guitar\"
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---> Ich verkaufe gerade n paar Lehrvideos (ne, nicht Leervideos!) siehe hier

[Andy63]

...Sounds selber erstellen...

wer möchte... okay. Ich sage mir: warum das Rad neu erfinden? Wenn es ein fertiges Setting gibt, das mir geil in die Ohren fährt... her damit!

Gerade Top40 Mucker wollen ja möglichst \"originalgetreu\" klingen. Wenn man da jeden Sound selber basteln muss, hat man mehr mit Try and Error zu tun als mit Gitarre spielen...

Wer seinen eigenen unverwechselbaren Sound haben will, wird sich auch an Vorbildern orientieren. Dabei ist ein Setting, das den Vorstellungen schon nahe kommt geradezu prädestiniert dazu als Grundlage verwendet zu werden.

Gruß, Andy
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--- wer nach allen Seiten offen ist, gerät leicht in Verdacht nicht ganz dicht zu sein---

[MrPetriani]

@andy

Es ist ja nichts verwerfliches dran, Presets zu benutzen, allerdings sollten sie auch gut klingen. Die Typen von Boss bauen ihre Presets mit Strats, d.h. mit Singlecoils, und mit JC120 Amps, alles andere sind nur Frequenzkorrekturen, um nem Durchschnittsstack auch nen guten Sound zu geben. WEnn du jetzt aber ne Les Paul spielst und vieleicht an nem Marshall hängst, wie denkst du klingt dann der Sound, der mit ner Strat und nem JC120 gemacht wurde ??? Es kann dir doch nur nutzen, wenn du selbst nen Sound machen kannst. Ich gehe absolut jede Wette ein, daß ich nen beliebigen Sound schneller programmiert habe, als du ihn im I-Net findest...und auf meinem Equipment wird er auch besser klingen als das Preset, da ich ihn ja darauf abgestimmt habe. Klar is es am Anfang langwierig, man programmiert auch nen Haufen Scheiß, aber wenn du dann mal drin bist brauchst du nicht mehr ewig suchen und Presets durchhören. WEnn du nen Sound haben willst und ihn in deinem Kopf schon hören kannst, setzt du dich ne viertelstunde hin und programmierst ihn. Das ist langfristig gesehen einfacher und individueller als mit anderer Leute Sound rumzumachen.
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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)

[magnus]

Servus Ihr Helden,
ich würd auch gerne mal diese orgiastische Einstellung auf meinem GT-6 mit der Paula verbinden.
Dabei lernt man sicher ungemein.

Kannst Du mir das Setting mal den Main runterschicken???
Wäre nett.
Danke
Gruss
Magnus+++

[MrPetriani]

Preamp: Crunch
Gain: 28
Bass: 56
Middle: 55
Treble: 67
Presence: 13
Level: 88
Bright: Off
Gain SW: Middle
Speaker SW: Off

OD/DS: Heavy Metall
Drive: 66
Bass: -3
Treble: +15
Level: 67


EQ: on
Low EQ: +1dB
Lo-Mid f : 100Hz
Lo-Mid Q: 8
Lo-Mid EQ: -3dB
Hi-Mid f: 4.00 kHz
Hi-Mid Q: 1
Hi-Mid EQ: +2 dB
High EQ: 0dB
Level : 0dB

Da haste den Sound...Es is aber garnichts großes, einfach nur ein Rhythmussound, eigentlich ist es sogar nur die Grundlage dafür. Gedacht war das nicht als Sound, der jetzt hier die Runde macht, sondern als Beispiel, wie man einen Sound machen kann. Bitte nimm diesen Sound nicht so wie er ist, sondern pass ihn an dein Equipment an. Meine Speaker sind z.B. sehr dominant in den Höhen, daher hab ich die Frequenz bei ca. 4kHz geboostet und drüber nichts mehr, man könnte also bei ner Box mit V30´s oder so auch die 8kHz mit 4 oder 5 dB boosten. Dieser Sound klingt speziell auf meinem Equipment gut, bei anderen kann er durchaus scheiße klingen.

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Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)

[Andy63]

Original von MrPetriani:
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Es ist ja nichts verwerfliches dran, Presets zu benutzen
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jo, genauso sehe ich das auch. Mein Post war auch nicht nur auf das GT-6 gemünzt (bin selber POD-User) Bei den POD Presets ausm web ist meistens eine Angabe über die PUs dabei. Bei HB nehm ich die Paula, bei SC die Strat oder Tele. Bisher war ich meistens recht zufrieden mit den Presets. Natürlich fummel ich dann auch noch ein bischen rum, um das ganze meinem Equipment anzupassen.

Wahrscheinlich hast du recht, dass ich das mit mehr Übung und Erfahrung auch selber komplett programmieren könnte. Bin in diesen Dingen aber eher ungeduldig ;D

Gruß, Andy

P.S. mein Post ist eigentlich OT, es geht ja um die Boss-Kiste..I)
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--- wer nach allen Seiten offen ist, gerät leicht in Verdacht nicht ganz dicht zu sein---

[magnus]

Mr. P.
Dankeschön -
ich werd mir das mal einstellen und horchen was meine Trace Elliots dazu meinen.
Grüsse
Magnus