Ralfi
Godfather of Music
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@AndyTheke & Cottonman:
Mal ein kleines ergänzendes Beispiel dafür, wie Vorurteile entwickelt werden können. Es handelt sich um ein Stück von Ulrich Roski aus den 70er Jahren. Vielleicht stell ich das mal in die Membersounds. :-D
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben
von Ulrich Roski
Streit und Ärger wird es immer geben, in dieser schönen, friedlichen Welt. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
Die Bibel ist ja heut noch ein gern gelesenes Buch. Steht ja sicher auch viel Schönes drin. Aber manches halte ich doch für ausgemachten Unfug. Zum Beispiel: Die Sache mit dem Nächsten.
>Liebe deinen Nächsten!<Wer>Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus!< Will ich doch gar nicht haben die Bruchbude. Der räumt ja auch nie auf.
Also, ich finde ja sowieso: Nachbarn sind ungesund! Entweder, sie machen einen Heidenlärm oder sie beschweren sich, dass man selbst welchen macht. Jedenfalls haben sie immer was zu meckern.
Ich will wirklich mit jedermann gut auskommen, aber von Nachbarn halte ich überhaupt nichts. Sie sind neugierig, aufdringlich, wissen alles besser und fahren ein größeres Auto. Also, ich sag das jetzt mal ganz ohne Vorurteil: Nachbarn sind einfach ekelhaft!
Streit und Ärger wird es immer geben, in dieser schönen, friedlichen Welt. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
Dabei bin ich gar nicht fromm. Also, alles kann man mir nachsagen, aber das nun bestimmt nicht. Aber, jetzt mal ein Beispiel. Neulich Abend komme ich nach Haus, und was muss ich sehen? Kein Bier im Eisschrank! Na ja, denk ich, klingelst du mal beim Nachbarn und fragst, ob der dir ein paar Flaschen borgt. Wär ja das Einfachste. Aber der kann mich sicher nicht leiden.
Neulich hat er mich nicht mal gegrüßt. Das heißt, er hat schon gegrüßt, aber ich nicht! Ich kenn den ja kaum. Kann ja nicht jeden kennen. Vielleicht war ers auch gar nicht. Ich weiß eigentlich gar nicht richtig, wie der aussieht. Aber, wahrscheinlich unheimlich gemein.
Vielleicht ist er sogar ein Ausländer. Nee, also der borgt mir bestimmt kein Bier. Widerlicher Kerl! Vielleicht schläft er auch schon, und wenn ich ihn dann wecke, zeigt er mich an, wegen Ruhestörung oder so. Man kennt ja solche Leute. Oder er hat gerade seine Freundin da und wird furchtbar wütend, wenn ich ihn dann störe.
Oder er ist sowieso schon wütend, weil ihn sein Chef heute in der Firma zusammengeschissen hat. Und ich soll das dann ausbaden. Der ist imstande der greift mich an, der wird tätlich, der schlägt mich, dieser Lump!
Aber das kann er mit mir nicht machen, mit mir nicht! Ich ging rüber zu ihm und klingelte Sturm. Er machte auch gleich auf. Er war kein Ausländer. Seine Freundin war auch nicht da. Typisch!
»Guten Abend Herr Nachbar, was verschafft mir die Ehre?« fragte er voller Hass. »Wissen Sie,« keuchte ich, »wohin Sie sich Ihr dämliches Bier gießen können?« »Welches Bier?« fragte er scheinheilig. »Na, das Bier, das ich mir von Ihnen borgen wollte!« rief ich. »Aber, davon weiß ich ja gar nichts!« log er. »Ach, davon wissen Sie gar nichts! Davon wissen Sie gar nichts! Na, das wird ja immer schöner!«
Er geiferte: »Ich trinke nämlich gar kein Bier. Ich bin Abstinenzler!« »Aha!« entlarvte ich ihn. »Abstinenzler! Das heißt, Sie trinken nur harte Sachen, was? Das hätten Sie ja wirklich gleich sagen können!« Aber das ist wieder mal typisch Nachbar: Anstatt mit der Wahrheit herauszurücken, bricht er lieber einen Streit vom Zaun. Aber, das wusste ich ja von Anfang an.
Streit und Ärger wird es immer geben, in dieser schönen, friedlichen Welt. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
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Ralfi
I look at you all, see the love there that´s sleeping, while my guitar gently weeps
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22-03-2004, 17:31 |
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