sohoert
Quetschklavier-Spieler
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14-03-2004, 16:01 |
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Hetfield1985
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Zitat:Hetfields Zusatzpunkte können wir nicht aufnehmen, weil sie Artikel 2 + 3 wiedersprechen!
da widerspreche ich dir aber mal.
wenn man einen sehr schwammigen begriff wie \"techno\", der rein gar nichts mit musik zu tun hat, als explizite nicht-musik deklariert, so berührt das keinen artikel, der die vielfalt der musik und all ihre gleichberechtigung propagiert, denn dann fällt es nicht in die sparte \"musik\" und ist sozusagen gleichbedeutend mit \"kaffee ist keine musik\", nur eben explizit erwähnt.
ich bin außerdem dafür, dem e einen weiteren halbton als grenze zum f zu geben, ebenso dem b (ehemals h) zum c. denn ich denke, alle töne sollten gleichberechtigt sein und so wie es im moment aussieht, sind b (ehemals h) und e ganz klar benachteiligt und gebrandmarkt, weil sie keinen halbtonschritt als höhere begrenzung zum nächsthöheren ton haben.
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\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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15-03-2004, 01:20 |
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startom
Administrator
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Noch eine Anmerkung vom Meister des harmonischen Proletariats himself:
Von Zeit zu Zeit werfen wir das ganze Wissen über Kirchentonleitern, Pentatoniken, Akkordverwandschaften und dergleichen einfach über Bord und jammen gnadenlos ab. Wir suchen auch den Mut, über disharmonische, tonleiterfremde Töne unserem Solo einen neuen eigenständigen Charakter zu verleihen.
Nun nehmen wir zum Beispiel folgende (theoretisch gesehen) schreckliche Akkordfolge: C - Dmaj7 - Fm - C und basteln darüber ein einfaches Solo. Gänzlich unpassende Töne merken wir uns und spielen statt dessen einfach die benachbarten, passenden Töne.
Nach und nach entsteht ein wirklich eigenständiges Stück.
Veharrt nicht in den langweiligen, Tonarteigenen Akkordfolgen, sondern probiert einfach mal aus.
Das ist der berühmte Mut zur Lücke, Leute.
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Gruss aus der Schweiz
Tom
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15-03-2004, 10:16 |
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gitwork
Barree-Künstler
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Liebe Freunde
Ich danke euch recht herzlich für euer flammendes Engagement für Freiheit und Gleichberechtig in der Musik! Wir stehen in diesem Kampf Seite an Seite!!
Hetfields Kritik an der Benachteiligung einzelner Töne stimme ich zu. Insbesondere den Ausdruck \"Halbtöne\" sollten wir ganz aus unserem Sprachgebrauch streichen. Nach Artikel 1 ist die Musik untrennbar mit dem menschlichen Sein verbunden! Wer, liebe Freunde, wenn nicht ein übler Rassist, würde etwa von Halbmenschen sprechen??
Ich möchte Hetfield ganz ausdrücklich danken, dass er diesen Missstand kritisiert und in die Disskusion einbringt.
Ich beantrage daher:
Das wir propagieren, auf dass die ganze Welt es erkennen möge:
Die Musik basiert auf 12 Tönen, die gleichberechtigt Seite an Seite stehen.
Bundstäbchen für Bundstäbchen, können wir das Mysterium ihrer klanglichen Vielfalt auf jeder unserer Saiten in neuem Licht erstrahlen lassen.
Dass eine bestimmte Auswahl dieser gleichberechtigten Töne, von Zeit zu Zeit
besondere Beziehungen eingehen, um etwa bahnbrechende Kompositionen wie die des hochgeschätzten Kollegen Kurt Cobain zum Klingen zu bringen, möchte ich in diesem Zusammenhang nicht kritisieren, da dies im Widerspruch zu Artikel 2+3 geschehen müsste.
Allerdings weise ich an dieser Stelle auf den nicht minder geschätzten Kollegen Arnold Schönberg hin, der bereits Anfang des letzten Jahrhunderts Hetfields Kritik teilte, und mit seinen Kompositionen mit \"12 nur aufeinander bezogenen Tönen\" Zeichen setzte, die wir nicht übersehen sollten.
Desweiteren:
Ich teile Hatfields Abneigung gegen die genannte Stilrichtung voll und ganz, gestehe hier gerne, dass mir nach Betreten einschlägiger Lokalitäten die dieser Musikrichtung huldigen, innerhalb von Minuten kotzübel wird.... ich könnte sogar eine nicht unbeträchtliche Liste von Musikformen hinzufügen bei denen ich ähnliche Reaktionen meines Verdauungsapparates feststellen muss, ich erinnere in diesem Zusammenhang nur mal an die sogenannte \"ZDF Schlagerparade der Volksmusik\".... ich möchte aber dieses, bei näherer Betrachtung sehr sensible und unübersichtliche Thema, dennoch nicht in unserem Manifest verankert wissen. Die anderen Kollegen mögen bitte hierzu ihre Meinung kundtun.
Voll und ganz stimme ich jedoch Startoms Ausfürungen zu!! und möchte seine flammende Rede lediglich mit einem dreifachen
ausdrücklich unterstützen!
ich danke euch recht herzlich
Es lebe das harmonische Proletariat
gw
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Manifest des harmonischen Proletariats
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15-03-2004, 14:04 |
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sohoert
Quetschklavier-Spieler
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was Hetfields Forderung angeht dem e und dem b (ehemals h) noch einen Ton zu geben, muß ich mich hier wohl als Gemäßigte outen. ich bin (noch nicht?) bereit, die Musik der letzten Jahrtausende und die Physik übern Haufen zu schmeißen.
ich schließe mich also in diesem Punkt gitwork an.
@ startom
machen wir!
solidarische grüße
sila
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Manifest des harmonischen Proletariats ©
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15-03-2004, 15:10 |
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sohoert
Quetschklavier-Spieler
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für alle die unsere Sache in die Welt (in andere Boards) hinaus tragen wollen, ist hier der code für die Signatur:
[bild]http://www.musikurlaub.com/sila/faust.gif[/bild] [link=http://www.lyricsarchiv.de/phpBB2/viewtopic.php?t=10711]Manifest des harmonischen Proletariats[/link]
bild (in den eckigen Klammern) durch img austauschen und link durch url
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Manifest des harmonischen Proletariats
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15-03-2004, 15:17 |
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sohoert
Quetschklavier-Spieler
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Registriert seit: Mar 2004
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aber wir müßten doch unsere Gitarren (und ich meine geliebte Klarinette) auf den Haufen schmeißen, weil mit den beiden zusätzlichen Tönen hätten wir 14 Töne. Wenn die beiden auch jeweils einen Platz auf unseren Griffbrettern bekommen, kommen wir aber nach dem 14. Ton nicht auf der doppelten Frequenz von Ton 0 raus.
Oder meinst du wir definieren jetzt Frequenz neu? Dann müßten wir aber unser Gehör auch gehörig umgewöhnen.
Die Inder kommen mit ihren 22 Vierteltönen übrigens auch auf eine Oktave und das obwohl sie nicht die Mathematik sondern das Gehör als Maßstab nehmen!!!
gruß von der etwas verwirrten sila
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Manifest des harmonischen Proletariats ©
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15-03-2004, 21:02 |
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sohoert
Quetschklavier-Spieler
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@Hetfield & @all
auch wenn das Manifest des harmonischen Proletarials humorvoll daher kommt und vielleicht auf manche wie ein Scherz wirkt, ist es uns tatsächlich ein wichtiges und ernstes Ansinnen!!
Es geht uns nicht darum die theoretischen Grundlagen der Musik auf den Kopf zu stellen - im Gegenteil, es geht uns darum die theoretischen Grundlagen verständlich zu machen!!
Musiktheorie ist keine Geheimwissenschaft für Eingeweihte!!
Jeder Mensch der Interesse daran hat, soll die Möglichkeit haben in einer einfachen und verständlichen Sprache Musiktheorie zu erfahren, praktisch anwenden zu können (auch ohne Vorkenntnisse) und sie zu begreifen um sie für sich zu nutzen!! 8)
Man muß die Dinge nicht neu erfinden, Hetfield, die Musik gibt uns schon jetzt unendliche Möglichkeiten unsere Kreativität auszudrücken!
Ich gebe dir recht wenn du sagst weg von alten Grenzen und Schranken - ich jage auch jeden zum Teufel der mir erzählen will: du darfst nicht..., du mußt hier den und den Ton spielen.
Solche Leute brachten Kurt Cobain zu der Aussage, die in deiner Signatur steht.
Musik ist die Kunst, Bewegung aller Art in Tönen auszudrücken.
Die Aufgabe der Theorie ist es, die Vorgänge innerhalb der gespielten Musik zu beobachten und die Grundsätze, nach denen die Zusammenstellung und Aufeinanderfolge geschieht, festzustellen! Mehr nicht!
Die Musiklehre ist kein unumstößliches Gesetz - aber wenn uns die Theorie helfen kann, unseren Weg zu verkürzen, dahin, uns durch Musik ausdrücken zu können, nehmen wir sie gerne an!!
8) sila
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Manifest des harmonischen Proletariats
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16-03-2004, 02:49 |
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Hetfield1985
Leadgitarrist
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Zitat:Es geht uns nicht darum die theoretischen Grundlagen der Musik auf den Kopf zu stellen - im Gegenteil, es geht uns darum die theoretischen Grundlagen verständlich zu machen!!
es geht mir auch nicht darum, die theoretischen grundlagen der musik auf den kopf zu stellen, ich bin der festen überzeugung, dass eine entsprechende änderung der einteilungen und willkürlichen festlegungen alles wesentlich einfacher und leichter verständlich machen würde.
Zitat:Man muß die Dinge nicht neu erfinden, Hetfield, die Musik gibt uns schon jetzt unendliche Möglichkeiten unsere Kreativität auszudrücken!
dem letzten halbsatz kann ich nur eingeschränkt zustimmen. denn ich habe mir schon oft überlegt, dass es keine unendlich vielen möglichkeiten in unserem noten- und musiksystem gibt, ein lied zu schreiben. denn im grunde genommen hat unser musiksystem sehr viel von der seriellen musik was die einteilung etc. betrifft. und dadurch ist eine gewisse, wenn auch sehr große, zahl von kombinationsmöglichkeiten gegeben, die aber irgendwann erreicht sein wird. und bis dorthin wird es immer schwieriger, neue stücke zu schreiben, neue ideen zu haben, da alles irgendwie schon einmal da war. selbst die freieste improvisation war schon irgendwo in einem lied da oder wird es sein.
diesen gedankengang hatten ja die musiker anfang des 20. jahrhunderts auch. daraus ist dann die atonale musik entstanden, die anfangs noch relativ \"normal\" klang, dann aber immer atonaler wurde, bis zu einem punkt, an dem man kaum noch von musik sprechen konnte, da es sich einfach nur wie das komplett hirnlose geschrammel eines 3jährigen anhört, der das erste mal an papis flügel sitzt.
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\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain
\"Charles Bronson tritt immer nur dann in Aktion, wenn all seine Lieben brutal abgeschlachtet worden sind.\" - Al Bundy
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16-03-2004, 17:53 |
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Mjchael
Godfather of Music
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@Hetfield1985
leider kann ich mir nicht vorstellen wie eine solche Gitarre aussehen soll.
Nun ja, ich habe mal eine Saz gehabt. (ein orientalisches Instrument mit einer anderen Bundeinteilung)
Die hatten eine andere Einteilung. Auch bei ein paar chinesischen und japanischen Instrumenten gibt es andere Einteilungen. Aber ich bezweifle, dass das uns für die Praxis groß weiterhelfen würde. Eine solche Einteilung entspricht nicht unserem Musikgeschmack.
Wers unbedingt eine Viertel Note höher oder tiefer haben will, der kommt auch mit dem Bending prima klar.
Es hat den Leuten viel Arbeit gekostet, die Noten so geschickt auf die 12 Plätze zu verteilen, dass jeder was damit anfangen kann. Dieses 12er System hat sich echt gut bewährt.
Ich denke, man kann mit den zwei Tasten / Bundstäbchen etc, die uns fehlen viel leichter leben, als mit den Problemen, die uns zwei weitere Noten bereiten würden.
Die Grundlagen hier zu erläutern, das wäre echt zu viel. Wer es aber genauer wissen will, der kann ja mal eine Frage starten. Er soll aber bitte keine einfache Antwort erwarten, den die Sache IST kompliziert. (Wenn auch im großen und ganzen einleuchtend.) Zum Glück brauchen wir für die Praxis von der ganzen Physik nur einen Bruchteil (und zwar wenn wir die Saiten mit der Flagolettemethode zu stimmen wollen...)
Die Schlagworte für Google und Altavista dazu sind das \"wohltemperierte Klavier/Stimmung\", einen \"Wolf\" spielen.
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Durchhalteparole aus michaels-gitarrenkurs :
\"Das sollst du nicht können, das sollst du lernen!\"
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16-03-2004, 23:25 |
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Blooz
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19-03-2004, 18:47 |
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