Sven
Godfather of Music
       
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RE: Hattet ihr ein prägendes Erlebnis mit der Deutschen Bahn?
Hallo!
Oh ja, die Bahn. Da könnte ich auch ein Buch schreiben.
Ich fahre ja jeden Tag mit der Eurobahn.
Das Problem ist ja, das die auf nem sehr hohen Roß sitzen, denn auf vielen Strecken gibt es einfach keine Alternative zur Bahn.
Auto, nee danke, zu teuer (Sprit, Verschleiß, etc.) und zeitlich ist man auf meiner Strecke sehr viel länger als die Bahn unterwegs.
Also was sollen die Leute machen? Richtig, man muss das hinnehmen.
Was seitens der Bahn einfach nicht beherrscht wird ist das Krisenmanagement und Fahrgastinformation.
Wäre die Bahn ein Unternehmen in der freien Wirtschaft, wären die längst pleite.
Was die Fahrgastinformation betrifft, so muss ich immer wieder beobachten das es drauf an kommt welcher Lokführer Dienst hat.
Manche informieren super ausführlich was absolut klasse ist.
Andere wiederum scheinen Angst vorm Mikrofon zu haben.
Übrigens die Anzahl der eingesetzten Triebwagen bzw. Waggons bestimmt nicht die Bahn. Das machen die Verkehrsverbünde.
Die schreiben die Strecken aus und machen die Vorgaben wie viel Triebwagen bzw. Waggons die Bahngesellschaften zu welcher Uhrzeit einzusetzen haben.
Daher kommt es durchaus auch mal vor das die Lokführer auch mal Fahrgäste an den Haltestellen stehen lassen müssen da die Züge überfüllt sind.
Was die Klimaanlagen betrifft so habe ich hier auch schon oft Nerven zeigen müssen.
Das Gebläse stand auf höchster Stufe und eiskalte Luft wurde rausgeblasen. Nun ist es so, das in den Triebwagen Talent der Eurobahn die Lüftungsschlitze direkt über den Köpfen der Fahrgäste sind. So bekam ich mit heftigen Druck Eisluft auf den Kopf und Nacken geblasen.
Interessanterweise schaffte es der Lokführer auch nach mehrmaligem bitten meinerseits nicht das Gebläse abzuschalten.
Dabei muss man nur einen Schalter umlegen. Das weiß ich von einem anderen Lokführer.
Verspätungen sind hier an der Tagesordnung.
Gut, Verspätungen bis 10min sind ja eigentlich keine Verspätung.
Problem sind die einfach zu eng gestrickten Fahrpläne.
Es muss nur die kleinste Kleinigkeit vorkommen, die Lokführer haben einfach keine Möglichkeit verlorene Zeit wieder rauszufahren.
Dazu kommt noch das viele Strecken weit über 100% ausgelastet sind.
Das kann nicht funktionieren.
Bei den ICE's sind die Haltezeiten derart kurz das es da logischerweise regelmäßig zu Verspätungen kommt.
Es müssen doch nur hier und da mal Oma Erna und Opa Franz die am Stocken ein- und aussteigen. Dann reicht die Haltezeit einfach nicht.
Auch sollte man berücksichtigen das es Rollstuhlfahrer gibt. Die können auch nicht mal eben in Sekunden in den Zug springen.
Dabei wäre die Lösung so einfach:
Einige Minuten mehr in die Fahrzeit einplanen, schwupps wären die Züge pünktlich. Aber seitens der Bahn wird ja Verspätung von Haus aus einkalkuliert.
Toll war übrigens das Erlebnis als ich mal an einem Bahnhof stand - Zugausfall - und im Reisezentrum nachfragte wie es weitergeht.
Antwort des Mitarbeiters: "Ich habe damit nichts zu tun, das die Eurobahn und das ist eine Privatbahn, ich bin bei der DB angestellt."
Lustig wurde es als ich die Hotline der Eurobahn anrief.
Die wussten nicht mal wo ihr Züge stecken.
Frage mich wozu jeder Lokführer nen Diensthandy hat.
Es gibt übrigens eine Sache die die Bahn immer pünktlich schafft:
Die jährliche Preiserhöhung!
Gruß
Sven
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28-06-2014, 08:40 |
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