Backen wie wieder etwas kleinere Brötchen...
Die lange Vorrede über Tonleitern, welche Töne dazu gehören und welche nicht, das soll sich in dieser Lektion in der Praxis bewähren..
Wir haben gelernt, dass die Pentatonik immer zum entsprechenden Akkord passt,
egal in welcher Tonleiter man sich befindet,
bzw. egal, auf welcher Tonstufe sich der Akkord befindet.
Tonstufe?
Kleiner Exkurs:
In einer Tonleiter werden die Töne einfach durchnummeriert.
Diese Nummer erhält der gleichnamige Akkord als Tonstufe.
Akkorde die auf der 1. 4. und 5. Stufe stehen, sind Dur-Akkorde (unten groß geschrieben)
Diejenigen, die auf der 2. 3. und 6. Stufe stehen sind Mollakkorde (unten klein geschreiben).
(die 7. Stufe fällt mit ihrem verminderten Akkord immer aus der Reihe. Zum glück wird die 7. Stufe selten gebraucht.)
[song]
1 2 3 4 5 6 7 1
I II III IV V VI (VII) I
F g a Bb C d (E) F-Dur
C d e F G a (H) C-Dur
G a h C D e (F#) G-Dur
D e f# G A h (C#) D-Dur
A h c# D E f# (G#) A-Dur
E f# g# A H c# (D#) E-Dur
[/song]
Jeder Tonart kommt ein A als Akkord vor.
In der F-, C-, G-Dur-Tonleiter kommt er als A-Moll vor,
in der D-, A-, E-Dur-Tonleiter kommt er als A-Dur vor.
Bei einer Tonleiterimprovisation müssen wir jedes Mal, wenn ein A-Akkord kommt, die ganze Tonleiter berücksichtigen.
Bei einer Pentatonik-Improvisation müssen wir nur auf Dur und Moll achten.
Dieselben Tonleitern von oben mal nur mit den Tönen der A-Dur bzw. der A-Moll-Pentatonik
[song]
1 2 3 4 5 6 7 1
I II III IV V VI (VII) I
g a C d (E) F-Dur
C d e G a C-Dur
G a C D e G-Dur
--------------------------------
e f# A h (C#) D-Dur
A h c# E f# A-Dur
E f# A H c# E-Dur
[/song]
Theorie, Theorie, Theorie, - was bringt mir das für die Praxis?
Ich lerne die Pentatonik innen und auswendig.
Ich teste _EIN_ Begleit-Patter (Lick, Riff etc.) für EINEN Akkord-Typ aus;
achte dabei, dass er nur Töne der entsprechenden Pentatonik verwende,
und dann passt dieses Begleitpater JEDES MAL, wenn der entsprechende Akkord-Typ vorkommt;
völlig egal, in welcher Tonleiter der Akkord-Typ vorkommt; und auf welcher Tonstufe der Akkordtyp steht.
Wie schon gesagt, man muss bei der Pentatonik nur darauf achten, ob es sich um ein Dur- oder Moll-Akkord handelt.
Dass man beim Blues hingegen einen Dur-Akkord spielt aber mit der Moll-Pentatonik improvisiert, also irgendwie überkreuz spielt,
dass ist dann nur eine Kleinigkeit.
Auch wenn es zu einem guten Soli noch etwas hin ist, so ist es ja auch schon was wert,
wenn man einen Solisten mit seiner Pentatonik-Begleitung die richtige Rückenstärkung geben kann.
Und wenn ihr euch mal nicht sicher seid, ob ihr eine Dur- oder doch lieber eine Moll-Pentatonik über ein Solo stülpen sollt, dann probiert es einfach etwas aus. Wenn es nicht passt, einfach Dur- gegen Moll-Pentatonik austauschen. Seltsamerweise kann manchmal sogar beides passen. Aber wenn es passt, dann ist es so und so egal.
Wir spielen mal einen einfachen RnR- oder Boogie- oder mit Shuffle auch Bluesbegleitung in G-Dur.
Zuerst mal mit folgenden Akkorden
(hier mal ganz einfach mit Bundangaben… ging in Powertab schneller zu tippen…)
[song]
G-Dur C-Dur D-Dur
|-3-:---:---||-8-:---:----||-10-:----|----|
|-3-:---:---||-8-:---:----||-10-:----|----|
|-3-:-4-:---||-8-:-9-:----||-10-:-11-|----|
|-3-:---:-5-||-8-:---:-10-||-10-:----|-12-|
|-3-:---:-5-||-8-:---:-10-||-10-:----|-12-|
|-3-:---:---||-8-:---:----||-10-:----|----|
Noch mal für die Orientierung:
Intervalle der Fingersatz der Intervalle des Intervalle des für die Begleitung
Dur-Pentatonik Dur-Pentatonik Dur-Akkordes Powerchord gebrauchten Töne
|---:-(1)-:---:--2--||---:-(Z)-:---:--M--||--:-(1)-:---:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|---:-(5)-:---:--6--||---:-(Z)-:---:--M--||--:-(5)-:---:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|-2-:-----:-3-:-----||-Z-:-----:-M-:-----||--:-----:-3-:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|-6-:-----:---:-(1)-||-Z-:-----:---:-(K)-||--:-----:---:-(1)-||--:---- -:-:-(1)-||-(6)-:---:--:-(1)--|
|-3-:-----:---:-(5)-||-Z-:-----:---:-(K)-||--:-----:---:-(5)-||--:---- -:-:-(5)-||-(3)-:---:--:-(5)--|
|---:-(1)-:---:--2--||---:-®-:---:--K--||--:-(1)-:---:-----||--:-(1) -:-:-----||-----:-1-:--:------|
Das alles jetzt sollte euch so langsam vertraut sein…
Jetzt der Riff:
G 4x C 2x G 2x
|--||-------------------||-||----------------------||-||-------------- ------||
|--||o-----------------o||-||o--------------------o||-||o------------- -----o||
|--||-------------------||-||----------------------||-||-------------- ------||
|--||--------2-5-2------||-||---------7-10-7-------||-||--------2-5-2- ------||
|--||o---2-5-------5-2-o||-||o---7-10--------10-7-o||-||o---2-5------- 5-2--o||
|--||--3----------------||-||--8-------------------||-||--3----------- ------||
D C G D
|---------------------|--------------------|-----------------|-------- -------------|
|---------------------|--------------------|-----------------|-------- -------------|
|---------------------|--------------------|-----------------|-------- -------------|
|---------9-12-9------|--------7-10-7------|-------2-5-2-----|-------- -9-12-9------|
|----9-12--------12-9-|---7-10--------10-7-|---2-5-------5-2-|----9-12 --------12-9-|
|-10------------------|-8------------------|-3---------------|-10----- -------------|
[/song]
Wie man sieht, funktioniert ein und dasselbe Pentatonik-Begleit-Patter das ganze Stück über. Dabei ist prinzipiell der Musikstil egal.
Würde man so was mit noch den übrigen Tönen einer Tonleiter versuchen, dann kann das ganz schön in die Hose gehen.
Und wie ähnlich sich die Pentatoniken in den einzelnen Griff-Typen sind, kann man erkennen, wenn man mal das Begleit-Patter so spielt, wie es üblicherweise begleitet wird.
Das G-Dur-Begleit-Patter bleibt noch wie es ist, für den Rest nehmen wir einen anderen Grifftyp:
[song]
G-Dur C-Dur D-Dur
|-3-:---:---||-3-:--:---||-5-:--:---|
|-3-:---:---||-3-:--:-5-||-5-:--:-7-|
|-3-:-4-:---||-3-:--:-5-||-5-:--:-7-|
|-3-:---:-5-||-3-:--:-5-||-5-:--:-7-|
|-3-:---:-5-||-3-:--:---||-5-:--:---|
|-3-:---:---||-3-:--:---||-5-:--:---|
Noch mal zur Orientierung...
|---:-(1)-:---:--2--||---:-®-:---:--M--||--:-(1)-:---:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|---:-(5)-:---:--6--||---:-®-:---:--M--||--:-(5)-:---:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|-2-:-----:-3-:-----||-Z-:-----:-M-:-----||--:-----:-3-:-----||--:---- -:-:-----||-----:---:--:------|
|-6-:-----:---:-(1)-||-Z-:-----:---:-(K)-||--:-----:---:-(1)-||--:---- -:-:-(1)-||-(6)-:---:--:-(1)--|
|-3-:-----:---:-(5)-||-Z-:-----:---:-(K)-||--:-----:---:-(5)-||--:---- -:-:-(5)-||-(3)-:---:--:-(5)--|
|---:-(1)-:---:--2--||---:-®-:---:--K--||--:-(1)-:---:-----||--:-(1) -:-:-----||-----:-1-:--:------|
Intervalle der Fingersatz der Intervalle des Intervalle des für die Begleitung
Dur-Pentatonik Dur-Pentatonik Dur-Akkordes Powerchord gebrauchten Töne
|---:-(5)-:---:--6--||---:-®-:--:--K--||--:-(5)-:---:-----||--:-(5)- :--:-----||---:-----:--:-----|
|---:--2--:---:--3--||---:--R--:--:--K--||--:-----:---:--3--||--:----- :--:--3--||---:-----:--:-----|
|-6-:-----:---:-(1)-||-Z-:-----:--:-(K)-||--:-----:---:-(1)-||--:----- :--:-(1)-||-6-:-----:--:-(1)-|
|-3-:-----:---:-(5)-||-Z-:-----:--:-(K)-||--:-----:---:-(5)-||--:----- :--:-(5)-||-3-:-----:--:-(5)-|
|---:-(1)-:---:--2--||---:-®-:--:--K--||--:-(1)-:---:-----||--:-(1)- :--:-----||---:-(1)-:--:-----|
|---:-(5)-:---:--6--||---:-®-:--:--K--||--:-(5)-:---:-----||--:-(5)- :--:-----||---:-----:--:-----|
[/song]
Warum ich das jetzt zweimal hier hineinkopiert habe? Ich möchte, dass ihr beide Reihen mal miteinander vergleicht. Die sind doch fast identisch. Bei der Unteren Reihe ist alles um eine Saite nach unten verrutscht. Das es zu einer kleinen Verschiebung zwischen der G- und H-Saite (wegen dem Gitarrenstimmen...) sollte euch auch so langsam vertraut sein.
Jetzt das Übungsstück:
[song]
G 4x C G
||-------------------||-||-------------------||-||-------------------| |
||o-----------------o||-||o-----------------o||-||o-----------------o| |
||-------------------||-||--------2-5-2------||-||-------------------| |
||--------2-5-2------||-||----2-5-------5-2--||-||--------2-5-2------| |
||o---2-5-------5-2-o||-||o-3---------------o||-||o---2-5-------5-2-o| |
||--3----------------||-||-------------------||-||--3----------------| |
D C G D
|-----------------|-----------------|-----------------|--------------- --|
|-----------------|-----------------|-----------------|--------------- --|
|-------4-7-4-----|-------2-5-2-----|-----------------|-------4-7-4--- --|
|---4-7-------7-4-|---2-5-------5-2-|-------2-5-2-----|---4-7-------7- 4-|
|-5---------------|-3---------------|---2-5-------5-2-|-5------------- --|
|-----------------|-----------------|-3---------------|--------------- --|
[/song]
Solange man sich nur innerhalb der oberen 4 Saiten befindet, dann braucht man sich noch nicht einmal um die Verschiebung zwischen der G- und der H-Saite Gedanken zu machen, dann kann man ein und dasselbe Schema für zwei Griff-Typen verwenden.
Oben für den E-Dur-Akkord-Typ (hier im Stück G-Dur)
Unten für den A-Dur-Akkord-Typ (hier im Stück C- und D-Dur)
Sollte irgendjemand von euch ein E-Bass haben, dann kann er gleich alles auch auf dem E-Bass ausprobieren. Ein E-Bass ist praktisch gesehen eine E-Gitarre, die ziemlich tief gestimmt ist, und die unteren beiden Saiten fehlen.
So, s geht gleich weiter...
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Wissen ist Macht!
Ich weiss nichts!
Das macht nichts!
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