@ bo-Fan84
um so gut wie die Vorredner (

klasse Beiträge!) zu werden:
Zählen - Zählen - Zählen, nichts als Zählen!
Da viele hoffen, dass ihnen die Theorie fast wie im Schlaraffenland in den Mund geflogen kommt, habe ich mir die Mühe gemacht, aufzuschreiben, was ich vorher auch nicht verstanden habe.
Alle Zahlen, die bei den Akkorden verwendet werden, ist der Abstand eines Tones von dem Grundton des Akkordes. Dabei rechnet man nur von einem Buchstaben zum andern, ungeachtet, welche Vorzeichen dieser Buchstabe hat, und wie viele Halbtonschritte dazwischen auch sein mögen.
C - D - E F - G - A - H C - D - E - F - G - A - H C
Also muss zum D(maj) 7 aus deinem Beispiel noch irgendein C hinzukommen, weil C der siebte Buchstabe nach dem D ist (wobei D der erste Buchstabe ist.)
Ob es nun ein C#, ein C oder ein Cb ist, hängt von der Tonart ab, in der der Akkort vorkommt, aber die Einzelheiten würde jetzt zu weit führen...
(Nur für die, die es interessiert... Da D-Dur zu einer Kreuztonart gehört, kann es nur C oder C# sein. da Major davor steht, nehme ich das größerer von beiden, also das C#)
Da es aber unterschiedlich viele Halbtöne (als \"-\" gekennzeichnet) zwischen den einzelnen Buchstaben gibt, ist der Abstand zwischen den einzelnen Tönen auf der Gitarre mal etwas kleiner, mal etwas größer (größer = major ==> Dmaj7 oder kurz Dj7 im Gegensatz zu D7
Ich habe dir hier einfach mal die Töne einer C-Dur-Tonleiter aufgemalt. (Dazu benutzte ich für mich einfach ein Rechenpapier...)
Jeder Akkord setzt sich aus Terzen zusammen. D.h. Ein Akkord besteht aus Tönen einer Tonleiter, wo zwischen jedem Ton noch eine Lücke ist.
Also immer den übernächsten Ton einer Tonleiter.
Für Klavierspieler ist es einfacher, zwischen jedem Ton noch eine Taste frei zu lassen, da sich bei denen ja die Halbtöne so vornehm auf den schwarzen Tasten zurückziehen.
(Zur Not diese letzten beiden Sätze dreimal lesen, bis man es gerafft hat. Es ist einfacher das zu machen, als es zu Beschreiben

)
Bei dem Gitarrenspieler stehen ALLE Töne einfach nebeneinander auf dem Griffbrett. Auch die, die man bei einer Tonart NICHT braucht.
Wir haben keine \"Schwarzen Tasten\", die uns die Orientierung erleichtern. Daher müssen wir quasi abzählen, welches die \"Schwarzen Tasten\" eines Klavierspielers sind.
Nehmen wir mal als Beispiel alle Töne der C-Dur-Tonleiter, wie sie auf der H-Saite auf der Gitarre zu finden sind.
Darunter habe ich für jeden Akkord alle Töne aufgeschrieben. Die Lücken habe ich mit der Anzahl der Halbtonschritte (jeweils ab dem Grundton gezählt) dazugeschrieben, damit man abzählen kann, wie viele Bünde ein Akkord-Ton vom nächsten entfernt ist.
[song]
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 16 18 19 20 21 22 23 24 25
C C# D D# E F F# G G# A A# H C C# D D# E F F# G G# A A# H C
C D E F G A H C D E F G A H C
C 1 2 3
E 5 6
G 8 9 10
H = Cj7
.
D 1 2
F 4 5 6
A 8 9
C = Dm7
.
E 1 2
G 4 5 6
H 8 9
D = Em7
.
F 1 2 3
A 5 6
C 8 9 10
E = Fj7
.
G 1 2 3
H 5 6
D 8 9
F = G7
.
A 1 2
C 4 5 6
E 8 9
G = Am7
.
H 1 2
D 4 5
F 7 8 9
A = Hm7b5
[/song]
Wenn man nur die Töne der C-Dur-Tonleiter verwendet, dann hat jeder Akkord nur eine ganz bestimmte Folge von Abständen zur Verfügung.
Jetzt ordne ich die Töne mal nach dem Quintenzirkel an (5-Ton-Abstand), damit gewisse Gemeinsamkeiten und Unterschiede besser auffallen.
[song]
1 3 5 7 = Akkordtöne
F 1 2 3
A 5 6
C 8 9 10
E = Fj7
C 1 2 3
E 5 6
G 8 9 10
H = Cj7
G 1 2 3
H 5 6
D 8 9
F 11 = G7
D 1 2
F 4 5 6
A 8 9
C 11 = Dm7
A 1 2
C 4 5 6
E 8 9
G 11 = Am7
E 1 2
G 4 5 6
H 8 9
D 11 = Em7
H 1 2
D 4 5
F 7 8 9
A 11 = Hm7b5
[/song]
Nun die wichtigsten Regeln, die für alle Akkorde einer diatonischen Tonleiter gelten. (diatonisch: nur Töne einer Durtonleiter, also ohne Tonleiterfremde Töne):
- Bei allen Akkorden außer dem Hm7b5 ist der fünfte Ton genau 7 Bünde weiter weg.
Beim Hm7b5 ist er aber nur 6 Bünde weit weg. Daher muss er extra gekennzeichnet werden.
Das macht das \"b\" aus. Es sagt, das dieser 5-er Abstand kleiner ist. Nur Gut, das dieser Akkord fast nur bei Jazzern gebraucht wird.
Das \"dim\" bedeutet, das der fünfte Ton \"vermindert\" wurde. Also ein Synonym (gleiches Wort) für b5.
(ein # würde bedeuten, dass ein Abstand größer als gewöhnlich ist.)
Und für die, die es interessiert, ein Hmb5 (ohne die 7) ist nichts weiter als ein G7 ohne Grundton und wird auch oft durch diesen ersetzt!
- Bei allen Dur-Akkorden ist die Terz (der dritte Ton) vier Bünde weit entfernt,
während bei allen Mollakkorden die Terz nur 3 Bünde voneinander entfernt sind.
Nur schreibt man keine b3 oder #3. Da die Terz praktisch bei jedem Akkord vorkommt, verzichtet man bei Dur-Akkorden ganz auf eine Bezeichnung, und bei den Moll-Akkorden schreibt man statt b3 einfach ein \"m\". ( Für die Fast-Profis: nur wenn die Terz beim Sus-Akkord kurz verschwindet, und dann wieder auftaucht, schreibt man die 3 hinzu. z.B. Gsus4 - G wird in der Kurzschreibweise zu G4-3)
- Der siebte Ton kann bei einem Akkord auftauchen, muss aber nicht.
WENN er aber auftaucht, so ist er bei allen Mollakkorden 10 Bünde weit entfernt. Man schenkt sich der Einfachheit halber das \"b\" vor der 7.
Bei den Dur-Tönen kommt nur bei einem Akkord die kleine Septime natürlich vor. Und zwar beim fünften Akkord der C-Dur-Tonleiter (also der G7) Dieser fünfte Akkord (Auch Dominante genannt) wird so oft mit dem siebten Ton gespielt, dass man sich auch hier ein \"b\" vor der 7 schenkt. (C F G7 C)
Ein \"b\" erscheint eigentlich nur dann, wenn eine kleine Septime (kleiner Siebener-Abstand) gefordert ist, obwohl diese nicht in der Standart-Durtonleiter zu erwarten wäre. (typisch beim RocknRoll / Blues / Rock etc.)
Nur wenn bei den anderen beiden Durakkorden mal der siebte Ton hinzukommen soll, der jedoch 11 und nicht 10 Bünde vom Grundton entfernt ist, schreibt man zur Unterscheidung das maj bzw. das j für die \"große\" 7 dazu.
Eigentlich nicht alt so schwer, wenn man das Prinzip erst einmal kapiert hat. So, ich hoffe, alle Klarheiten sind beseitigt
Ich hoffe, ich habe einen halbwegs akzeptablen Kompromiss zwischen Länge und Deutlichkeit gefunden...
Wem das dennoch zu kompliziert ist:
2- bis 3-mal durchlesen!
Evtl. setzen lassen und später noch mal lesen...
Selber ein Matteblatt hervorholen und selber rechnen!
So, und nun viel Spaß bei der Umsetzung
Gruß Mjchael
--
Durchhalteparole:
Das sollst du nicht können,
das sollst du lernen!