Ecke_B
Stehgeiger
  
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Zitat:Original von Evoneos:
Ich hab mal gehört, daß wohlbetuchte Gitarristen ihre Lautsprecher von indischen Jungfrauen mit einer Sitar einspielen lassen. Dabei wird die Membran mehrmals am Tag mit Schlangenöl leicht befeuchtet. ;D
Aber mal ohne Scherz, es mag Fetischisten geben, die behaupten, daß ein Lautsprecher nach einiger Zeit etwas anderes klingen mag. Diese Meinung teile ich jedoch nicht, zumal die Materialien der Speaker so gewählt werden, daß diese für eine definierte Belastung ausgelegt sind.
Kurze Rede langer Sinn: Wenn die Membran in Fetzen hängt, dann klingt der Speaker anders, sonst nicht. :rotate:
Viele Grüße ... Evo
Das ist leider alles ziemlich falsch. Hast Du denn überhaupt eigene Erfahrungen diesbezüglich?
Hier wird gerade wieder die Grundlage geschaffen für eine dieser sich hartnäckig haltenden Internetwahrheiten. Einer wirds vom anderen nachplappern und recht schnell wird keiner mehr wissen wer den Unsinn ursprünglich verfaßt hat.
Gerade das Internet verführt dazu, seine eigene Meinung gedankenlos als Wahrheit zu verkaufen. Und ganz schnell vergißt man, dass man auch eine Verantwortung für sein Geschreibsel trägt.
Zur Sache:
Ich habe mir vor nicht allzu langer Zeit einen neuen Jensen-Speaker (AlNiCo-Magnet) in meinen Amp eingebaut. Und dieser lieferte am Anfang einen leicht angezerrten Sound. Auch bei der sonst üblichen unverzerrten Einstellung. Klang eigentlich nicht schlecht.
Nach einigen Stunden Spielzeit verflog dieser Charakter. Und der Amp klingt wieder sauber und klar.
Das sind meine persönlichen Erfahrungen mit neuen AlNiCo-Speakern. Bei anderen Magneten mag das anders sein. Das weiss ich nicht.
Auch im G&B wird zumindest bei Alnico-LS die Einspielphase oft erwähnt.
Und um es noch mal deutlich zu machen. Mein Geschreibsel beschreibt meine Erfahrung und nicht meine Meinung.
Grüße
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Hey! Pass gefälligst auf und mach keinen Kratzer rein. Das ist ne Relic!
>>>>Hier wird gerade an einer gewaltfreien Version meiner Gewaltfantasien gearbeitet.<<<<
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27-04-2008, 13:32 |
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oneway
Klampfer
  
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Interessant...
Ich hab nämlich einen IBZ 10 Übungsverstärker von Ibanez und am Anfang hat der mir gar nicht sooooo gut gefallen, aber jetzt mit der Zeit habe ich ihn mal öfters etwas lauter gespielt und jetzt finde ich langsam, er geht... Ich dachte: ok, vielleicht ist er ja jetzt besser eingespielt. Aber vielleicht ist das ja auch nur subjektiv, weil ich a) mittlerweile besser mit den Einstellungen umgehen kann und b) weil ein Amp auf einer \"mittleren\" Lautstärkestufe natürlich auch soundmäßig viel mehr Spektrum und attack hergibt und das mein Urteilsvermögen beeinträchtigt.
Alles was ich sicher weiß, ist, dass ich jetzt erstens besser mit ihm umgehen kann und zweitens gleichzeitig auch zufriedener mit dem Teil bin.
Natürlich kann ich deshalb keine empirischen Fakten über die reale klangliche Änderung angeben.;D  :-p
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Wer Ohren hat zu hören, der höre...
\"The Titanic was built by professionals, the ark was built by amateurs.\"
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27-04-2008, 14:07 |
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Evoneos
Kammbläser
 
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@Ecke_B
Ich finde es ja schön, daß Du eine andere Meinung dazu hast, nur nimm nicht in Anspruch, Du wärst der einzige, der Erfahrung in diesem Bereich hat. Wenn Du dann noch von Verantwortung sprichst, wird das ganze lächerlich.
Fakt ist, daß ich diverse Boxentypen über ca. 30 Jahre lang gespielt habe und weder Nikotinbelag an den Membranen, noch sonstige Einflüsse dazu geführt haben, daß die Speaker anders klangen.
Es mag Produkte geben, die es mit dem Qualitätsmanagement nicht so genau nehmen, aber mit solchen Produkten hatte ich bewusst nichts am Hut.
Ich fände es sogar schon erschreckend, wenn man sich nach ausgiebigen Tests in Musikgeschäften seine Traum-4*12\" Box für >600 EUR kauft und nach 2 Wochen feststellt, daß die auf einmal anders klingt.
Viele Grüße ... Evo
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27-04-2008, 14:22 |
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Ecke_B
Stehgeiger
  
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Kannst Du mal bitte bei der Sache bleiben, bitte.
Was hat denn dein Nikotin-Beispiel mit der Einspielphase eines Speakers zu tun?
Und sollte das Nikotin wirklich einen Einfluß auf den Sound haben ( oder auch nicht), dann wird diese Veränderung so langsam vonstatten gehen, dass Du das wahrscheinlich garnicht bemerken würdest. Ähnlich wie ältere Neonröhren so langsam Lichtleistung verlieren, dass man das erst bemerkt wenn man mal testweise neue Neonröhren einbaut.
Interessant dass Du meine Erfahrungen mit neuen Jensen-LS damit abtust, dass die es wohl mit dem Qualitätsmanagement nicht so genau nehmen. Bis jetzt dachte ich und auch tausende andere Kunden das Jensen eine durchaus respektable Firma ist. Da hast Du dann wohl Insiderwissen, welches dem normalen Kunden verschlossen bleibt.
Aber vielleicht ist das auch nur deine Meinung die aber durch keinerlei Erfahrung gestützt wird.
Und eventuell reden ja auch die Tester von Gitarre&Bass völligen Blödsinn, wenn sie z.B. in der aktuellen Ausgabe beim Test des vorzüglichen Cream Amps auf Seite 182 ausführlich über die Einspielphase der verwendeten LS berichten. Die nebenbei gesagt auch noch hoch gelobt werden.
Auch völlig egal, ob Du 30 oder 3 Jahre über irgendwelche Boxentypen gespielt hast. Wenn es um die Einspielphase von neuen LS geht, muss man sagen, dass es sie gibt.
Grüße
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27-04-2008, 14:53 |
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Ecke_B
Stehgeiger
  
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Zitat:Original von oneway:
Womit es ja dann auch mit ziemlicher Bestimmtheit möglich wäre, dass sich bei meinem kleinen Amp wirklich was verändert haben könnte durch das intensive (laute) Spielen in der letzten Zeit...
THX
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Wer Ohren hat zu hören, der höre...
Du formulierst sehr geschickt. Und ich würde sagen, dass diese von dir bemerkte Soundveränderung durchaus etwas mit der besagten Einspielphase zu tun haben könnte. Ist denn der Sound bei niedriger Lautstärke auch besser geworden? Ich bin ja kein LS-Techniker. Aber vielleicht werden bei sich ändernden Lautstärken vom LS auch andere Frequenzen unterschiedlich betont.
Wie auch immer. Freu dich wenn dir dein Brüllwürfel jetzt besser gefällt.
Grüße
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27-04-2008, 16:16 |
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oneway
Klampfer
  
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Weißt du, ich hab viel an der Gitte verändert in der letzten Zeit, unter anderem auch Pickups \"heißer\"(weiter nach oben) eingestellt. Aber auch da gibt es einen Mittelweg...Außerdem habe ich mich spieltechnisch schon auch en Bisschen verbessert.
Der Amp ist halt klein und billig und man merkt auch, warum der so wenig gekostet hat. Im High Gain Bereich klingt der halt etwas schrammelig und klippig, das liegt, denke ich an der Einstellung des Gesamtkonzepts (unsophisticated) und an der Verarbeitung des Lautsprechers. Ich denke zum Beispiel, dass ich da mit einem anderen LS schon besseren Sound erzielen würde.
Aber jetzt mittlerweile bin ich zufriedener mit dem Ding. Vielleicht auch, weil es sich laut einfach besser anhört, da so die Attack und das Klangspektrum besser wiedergegeben werden und nicht einzelne Elemente \"untersteuert\" werden.
Gruß Tobi
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27-04-2008, 16:29 |
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Blooz
Godfather of Music
       
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Die Jungs von Celestion behaupten auf ihrer Homepage zwar nicht dass die speaker mit der Zeit besser werden, weisen dafuer aber auf eine Einspielphase der speaker hin.
BREAKING IN YOUR SPEAKER
Brand new speakers usually require a “breaking in period”. Start with a few minutes with low-level playing or background hum. Then, turn up the power amp volume to full, and control the level with the preamp gain and play with a fat, clean tone.
Have the bass and mid up full, and the treble at least half. On your guitar, use the middle pickup position (if your guitar has more than one pickup) and play for 10-15 minutes using lots of open chords, and chunky percussive playing. This will get the cone moving, and should excite all the cone modes and get everything to settle in nicely.
Wer meint das seine Epiphone nach 20 Jahren besser klingt und an aehnlichen Voodoo glaubt, der muss es dann auch dem Holz der Box eingestehen sich einschwingen zu lassen
Irgendein Erich meinte auch er koennte alles einschwingen, nicht nur eine Gitarre, sondern sogar Kirchenglocken und so Scherze...also warum nicht Lautsprecher....zuweilen die Gummiteile die die Membrane mit dem Rest verbinden mit der Zeit flexibler werden koennen.
Bei Hi-Fi Geraeten wird sehr oft eine Einspielphase der Lautsprecher empfohlen (zwecks Flexibilitaet der oben genannten Gummiteile).
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Die Internationalen Bluesbrueder Kongregation:
http://www.myspace.com/ibbkband
...und einpaar Riffs von mir:
http://www.myspace.com/bloozmusic
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27-04-2008, 17:14 |
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oneway
Klampfer
  
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Registriert seit: Mar 2008
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Danke für die hilfreichen Rückmeldungen.
Aber jetzt noch was:
Muss man die dann nur EINMAL richtig einspielen, oder haben die IMMER so ne Art Aufwärmphase.... nu gut, schätzungsweise wohl beides, hm?
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27-04-2008, 20:34 |
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jtommi
Quetschklavier-Spieler
 
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Zitat:Original von oneway:
Wird der Speaker oder Ampspeaker mit der Zeit \"besser\"?
Also aus dem was ich hier gelesen habe wäre die Antwort also Nein, denn ich denke die Frage war gemeint in dem Sinne \"Wird der Speaker besser, je älter er ist?\" (Wie guter Wein).
Die beschriebene Einspielphase bezieht sich ja immer nur auf de ersten Stunden, das würde heissen danach tut sich nichts mehr und dem entsprechend \"Nein der Speaker wird nicht besser mit zunehmendem Alter\".
Korrigiert mich wenn ich was falsch verstanden habe...
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28-04-2008, 11:37 |
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