Testbericht: Ibanez EWC30 PDE-RLG
Wie einige hier ja wissen, war ich seit Jahreswechsel auf der Suche nach einer \"besseren\" Westerngitarre (derzeit spiele ich eine gebrauchte Kirkland für 50 Euro).
Die Neue sollte folgende Features aufweisen:
- Massive Decke (nicht nur Kollege Joachim ist immer viel lauter und klanglich \"voller\" als ich mit meiner Sperrholz-Decke),
- Cutaway (erleichtert ja bekanntlich das Spielen in höheren Lagen, falls ich mich mal verirren sollte – höhöhö),
- Pre-Amp (da mich das Rauschen via Mikro-Abnahme manchmal doch stört),
- Preisrahmen: gehobene Einsteiger- bis untere Mittelklasse, maximal 400 Euro (von wegen \"Perlen vor die Sau\"... – ich bin ja spieltechnisch schließlich kein Hogga).
Dieses Anforderungsprofil und meinen Kontostand betreffend landete ich bei diversen Recherchen immer wieder bei der Ibanez AEL- bzw. AW-Serie und habe mir diese zuletzt vergangenen Samstag im Laden meines Vertrauens angeschaut und -gespielt.
Gelandet bin ich schließlich bei einem Modell der nagelneuen 2007er \"Exotic-Wood\"-Serie von Ibanez, einer EWC30 PDE-RLG. Diese ist vom Korpus her 25mm niedriger und auch entsprechend schmaler als die verwandten \"großen\" EW20er (die ich natürlich auch angespielt hatte).
Die äußere Form – insbesondere am Cutaway – ist vielleicht nicht jedermanns Sache, hat mir aber optisch gleich sehr zugesagt. Korpus, Zargen und Bindings (!) sind aus Padauk-Holz (sorry, lieber Regenwald...), welches auf den Oberseiten nur low-gloss-versiegelt ist und entsprechend \"porig\" wirkt. Griffbrett und Brücke sind aus Rosenholz.
Optik, Verarbeitung (Produktionsort ist China) und Mechaniken machen qualitativ einen sehr guten Eindruck, die aufgespannten DAddario-Saiten finde ich hingegen nicht soooo prickelnd.
Als Extra ist im Pre-Amp ein Stimmgerät enthalten (was ich sehr praktisch finde!) und neben der 6,3mm-Klinke steht als zweiter Ausgang eine XLR-Dose zur Verfügung. Dazu gabs noch einen (dürftigen) Nylon-Gurt und einen (wirklich guten) Gigbag.
Das ganze kostete mich den Thomann-Preis von 359 € – allerdings in der tiefsten Eifel & einen Satz Elixier-Nanoweb-Saiten konnte ich obendrein noch beim Verkäufer (freundlich, geduldig und kompetent) raushandeln.
Zwei Tage später tun mir jetzt die Fingerkuppen höllisch weh & ich bin nach wie vor sehr zufrieden. Gespielt habe ich sie rein akustisch, via Amp (Line6 Spider, clean, maximal etwas Hall) und Aufnahme-mässig über Amp-Mikro sowie gleich über den XLR in den PC (übers Testen wurde nebenbei auch mein Contest-MS so gut wie fertig).
Links:
Die Gitarre ,
das Holz (mangels deutschem Wiki-Eintrag) &
der Laden.
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\"Ein Eifler Junge macht erst mit 6 Monaten die Augen auf, aber dann sieht er alles.\"
(Jaques Berndorf)