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Legende John Lee Hooker - Druckversion

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RE: Legende John Lee Hooker - Sulb - 03-12-2003

Am 21. Juni 2001 starb im Alter von 83 Jahren Blues-Legende John Lee Hooker. Kurz vor seinem Tod begann der Gitarrist mit den Arbeiten an einem neuen Album, das seine Tochter Zakiya koproduzierte. Für das abschließende Werk Face to Face stellte Zakiya Hooker 15 Titel zusammen, die sich in unterschiedlichen Arbeitsphasen befanden.

Die unfertigen Songs von Hookers letztem Album haben eine eigene Ausstrahlung. Wie eine Jam-Session wirkt etwa Dimples. Live eingespielt war nicht jedes Detail abgesprochen: Gegen Ende singen der betagte Musiker und sein Duettpartner Van Morrison gleichzeitig drauflos, ehe der irische Gast abrupt stoppt. Die persönliche Note erhält der Titel ebenso durch das hingenuschelte Dankeschön an Van Morrison und Gitarrist Elvin Bishop. Was bei jungen Sängern als Zumutung gelten würde, ist Hookers Markenzeichen. So kann sich der Altmeister in Face To Face einem ausgiebigen mmmh-Summen widmen. Kleinere Patzer begleiten auch dieses Lied. Die Blues-Legende singt zum Beispiel für wenige Noten in ein beginnendes Gitarren-Solo.


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\"Ich weiß, daß ich nicht`s weiß\"


- Oliver-Rocker - 03-12-2003

Hi Sulb,

was sind denn da für Songs drauf? Wirklich neue oder alte Songe neu eingespielt. Überproduziert waren die Alben von Hooker ja nie. Für micht galt immer, je karger, desto besser mal abgesehen von \"The Healer\" das fand ich auch sehr gut. Aber \"The Folk Blues of John Lee\" hat mir noch nen Tacken besser gefallen.
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Die Menschen muss man nehmen wie sie sind, nicht wie sie sein sollten.


- Sulb - 03-12-2003

Mit dem Album Face To Face hat Zakiya Hooker ihrem Vater ein Denkmal gesetzt. Die letzten Aufnahmen der Blues-Legende hat die Koproduzentin größtenteils behutsam bearbeitet. Anstatt generell Fehler im Studio auszumerzen, ließ sie falsche Einsätze und Rhythmen an einigen Stellen stehen. Dadurch haben Titel wie Wednesday Evening Blues, Loving People oder It Serves Me Right To Suffer einen ursprünglichen Charakter. Leider hat das Produktionsteam um Zakiya Hooker, Ollan Christopher Bell und Anthony Cook diese Linie nicht ganz durchgehalten. Einige Lieder sind mit einer Opulenz und Perfektion ausgestattet, die an Retro-Kitsch und Heiligen-Verehrung erinnert. Weniger Streicher und stattdessen eine dominantere Rhythmusgruppe hätten etwa Six Page Letter gut getan. Da aber die ausproduzierten Tracks in der Minderzahl sind, ist Face To Face mit seinen rohen Blues-Werken ein würdiges letztes Album für John Lee Hooker.


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\"Ich weiß, daß ich nicht`s weiß\"


- Rosahoeschen - 17-12-2003

@sulb: schreibst du für musikzeitschriften um pladden zu verkaufen? gelingt dir gut^^, ich glaub ich muss mir die mal anhörn

gruß rosa
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So many centuries, so many Gods, we were the prisoners of our own fantasie, ...