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Songwriting - Druckversion

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RE: Songwriting - GrungeNotDead - 07-07-2003

Moin!

Ich spiele jetzt sein einem jahr E-Gitarre und bin drauf und dran eigene songs zu schreiben, aber mir fallen keine guten texte bzw. riffs, akkorde, power chords oder tabs ein.
kann mir jemand sagen, wie und wo man songwriting lernen kann, denn ihr müsst wissen , dass ich keine Noten kann und gitarre spielen nur aus einem buch gelernt habe.

thx.


- Hetfield1985 - 07-07-2003

ein patentrezept, um songs schreiben zu können, gibt es nicht. es muss meiner meinung nach einfach aus dem gefühl heraus kommen.
es gibt unzählige möglichkeiten, wie man dran geht. ich hab z.b. schon lange bevor ich überhaupt das erste mal ne gitarre angerührt hab, texte geschrieben und die melodien dazu ausgedacht. als ich dann ne gitarre hatte, wollt ich das unbedingt aufs papier bringen.
manchmal kommt es aber auch vor, dass irgend nen riff auf der gitarre spiele und dazu fällt mir dann der text ein, is ganz unterschiedlich.
\"lernen\" in dem sinne kann man es meines erachtens nicht, songs zu schreiben, dazu braucht man interesse und \"inspiration\".
versuch einfach mal, wenn dich das nächste mal etwas beschäftigt, ein paar zeilen darüber zu schreiben, dürfte wohl für den anfang mal ganz gut sein. mit der zeit kommen die worte dann auch häufig automatisch in den kopf, wenn man irgend ne inspiration gefunden hat.
genauso isses mit der musik. spiel doch einfach mal drauf los, und wenn dir gefällt, was du spielst - dann bleib dran Wink


- dth100 - 07-07-2003

@grungenotdead, Moinsen hab auch so ein Problem, hätte nie gedacht, dass ich so unkreativ bin, ich mein Text kann man sich ja irgendwas zusammenlabern, must nur einmal versuchen, die ganzen scheiß Texte der Castingstars zu übersetzten, kann einem schlecht bei werden, aber ich find selbst auch nich so meinen eigenen Sound, ich rutsch dauernd in irgendwelche anderen Songs rein, die leider schon geschriben wurden:-3


- Hetfield1985 - 07-07-2003

@dth: is mir am anfang auch passiert, aber mach dir nix draus - dann sind die ersten paar lieder eben cover-songs Wink (also richtige cover, net einfach nur nachgesungen ;D )

und das mit dem text is so: du kannst diese pop-stars-texte nicht mit einem selbstgeschriebenen songtext vergleichen, bei ersteren fehlt nämlich die seele, die in einem selbst verfassten songtext drinsteckt. die daniel-k.-und-konsorten-lyrix sind nur texte vom fließband, kein vergleich Wink


- levthan - 07-07-2003

ich schreib zum beispiel in meine texte wie ein tagebuch... vielleicht wenn du probleme hast oder wenns dir grad ganz gut geht, dann reim dir deine laune zusammen, und schon hast du n text... des geht furchtbar einfach wenn man mal wenigstens ein thema hat. und die eigene stimmung is des beste thema des es gibt...

zur musik: spielst du nur sachen nach?? probier halt n bisschen mit arkorden rum, wenns des schon gibt, scheiß drauf, dann sing halt anders dazu... wenn dir dann n paar akkorde taugen, dann schreib sie auf und sing deinen text dazu...
--
O:M rockt!!!!


- Tzunami - 11-07-2003

Bei mir ist das so, dass ich ab und zu \"diese Laune\" habe, in der ich tausend Sachen schreiben/spielen könnte. Meistens habe ich diese aktive Phase abends, am besten wenns dunkel ist. Das Problem ist nur, dass man am nächsten Morgen umso schlechter rauskommt :-)

@ GnD: es gibt meiner Meinung nach zwei Arten, die hier auch schon gepostet wurden, einen Song zu schreiben.

1. dir fällt ein Text ein, oder wenigstens ein Thema über das du dir Gedanken machst. Den Text schreibst du auf, bringst ihn vielleicht schon in Strophenform, überlegst dir, ob du reimen willst, wenn ja- wie... und so weiter.

Du wirst nach einiger Zeit sicherlich eine Melodie im Kopf haben, wenn du den Text liest. Versuche, diese auf der Gitarre in Töne umzusetzen, und such dir passende Akkorde dazu. (dazu wäre es natürlich hilfreicher, wenn du Noten lesen/schreiben könntest, ist aber nicht wirklich notwendig)

2. Möglichkeit: Beim Klampfen fällt dir ein Riff oder eine besondere Akkordverbindung in die Hände. Entwickle sie weiter, spiel sie immer im Kreis und lass deinen Gedanken freien Lauf. Dann fällt dir vielleicht auch ein Text ein.

Dann noch etwas, was bisher noch keiner hier angesprochen hat, das meiner Meinung nach aber auch hilfreich ( und auch wichtig ) ist:
Dein Song braucht eine Form!
Also brauchst du Strophen (Text sowie Akkorde, die in jeder Strophe ähnlich/gleich sind)
einen Refrain (der evtl. einen Kontrast bzw. eine Steigerung zur/der Strophe ist)
und evtl. einen Zwischenteil, der kann sein: eine weitere Text-passage, die sich in Melodie und Message von allem anderen unterscheidet; ein instrumentales Zwischenspiel: andere Akkorde oder SOLO!

Diesen Zwischenteil kannst du vielleicht auch als Intro und/oder Outro benutzen!

Ein \"einfacher\" Ablauf, so wie ich ihn oft benutze, ist folgender:

Intro
Strophe
Strophe
Refrain
Strophe
Refrain
Zwischenspiel (Bridge)
Refrain
Outro

Es gibt soviel darüber zu erzählen, auch was das harmonische später angeht, das kann man nicht alles hier posten :-)

Hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben!


- nip - 12-07-2003

Ich glaube zum Songs schreiben gehört ein bisschen Talent und Musikalität, ausserdem solltest du ein Mensch sein, der sich Gedanken macht und Emotionen nicht schluckt.
Setzt dich nicht zwangshaft hin und schreib sondern lass es aus dem Bauch raus kommen. Setzt dich nicht unter Druck.
--
*Peace rocks the world*


- huinen - 12-08-2003

Mir geht es auch so, dass ich immer in andere Lieder hineinrutsch. Und vor allem, meine Band (und ich) hat noch keinen eigenen Style, also klingt jedes Lied anders (aber man kann jedes Lied mit einer anderen Band vergleichen). Ich hab kA wann man \"Das Eigene\" bekommt aber ich glaub am Anfang einfach drauf los schreiben ...

Ich benütze immer mein Gefühl und (meistens) das Ionische System aber hauptsächlich für Solen usw.


- Hetfield1985 - 12-08-2003

vielleicht ist euer eigener stil ja, dass ihr keinen eigenen stil habt? *gg*
klingt vielleicht komisch, aber mir is schon aufgefallen, dass einige nachwuchsbands, die ich kenne (vor allem new-punk-bands), auf ihren eigenen stil pochen, jedoch hören sich alle lieder gleich an, und die selbe monotonie hört man auch bei den \"großen\" new-punk-bands wie blink182 oder so. ich hab nix gegen die musik (höre sie ja selbst), aber es besteht immer aus abgedämpften powerchords, der refrain ist meist nicht abgedämpft, sondern nur laut, das einzige worin sich die lieder unterscheiden, ist die geschwindigkeit, wie gespielt wird, die reihenfolge der akkorde und der text. wie gesagt, ich hör die musik auch, aber nach ner weile hört sich alles so gleich an, da vermisst man mal abwechslung.
und wenn sich alle eurer lieder verschieden anhören, is doch gut Wink
--
\"Theory is a waste of time. Dorian modes are for technically anal boys with bad values. Make up your own music.\" - Kurdt Cobain


- Jemflower - 12-08-2003

Der Stil kommt mit dem Selbstbewußtsein und wenn das Zusammenspiel einen gewissen Standard erreicht hat.

PS zum songwriting habe ich unter
http://www.lyricsarchiv.de/phpBB2/viewtopic.php?t=7175
ein paar Kreativtechniken gepostet.
--
\"...and from the wreckage I will arise, cast the ashes back in their eyes !\"


- huinen - 12-08-2003

@hetfield: Ja find ich auch, dass es recht gut wenn man verschiedene Lieder schreibt aber bei mir is es so, dass es sogar verschiedene Musikrichtungen sind ... System Of A Down und AFI. So ein Unterschied is das. Aber es is vielleicht wirklich besser als dass alle Lieder gleich klingen Rolleyes


- Tobine - 12-08-2003

Die Vorschläge von Jemflower sind für Anfänger ganz gut. Hab zwar noch keine Text und übe noch, aber so könnts gehen.

Mir ist es wichtig meine Gefühle zu leben und nix zu schlucken und trotzdem geht das Songwriting nicht. Der Grund ist, dass ich immer nur Texte verfasse, die sachlich sind und auch so quatsche. Das in einem Lied hört sich komisch an.
--
Gruss Torsten


- Jemflower - 12-08-2003

Ich habe direkt noch einen. In fast jeder Bibliothek dürfte es Bücher zum Thema \"kreatives Schreiben\" geben. Da stehen noch mehr Tipps drin.

Man kann zum Beispiel auch irgendwelche traditionellen Gedichtformen nehmen und die mit eigenen Sachen füllen:

Limericks über die Leute, die man nicht leiden kann
Sonette über Katastrophen
Haikus zum Musikerdasein

Oder andere Textformen verwenden:
Tagebuch eines Trottels
Bericht des Spitzels, der deine Band ausspioniert
Klagelied der Kakerlaken, die in eurem Proberaum nichts Essbares finden ....

Auch aus einem Jux kann was Gutes entstehen ( Wir hatten mal \"gib mir Diebels\" als deutsche Version von \"Give me Fever\")
--
\"...and from the wreckage I will arise, cast the ashes back in their eyes !\"


- huinen - 17-08-2003

Stimmt, man muss sich nur überwinden einen Blödsinn schreiben und irgendwas (was nicht stimmen muss) daherzuschreiben ... :-D ... eigentlich ;D
--
[Bild: system_of_a_down_flag03.jpg.jpg]


- Jemflower - 17-08-2003

Eben, das meine ich auch. Die Schere muß nicht schon im Kopf zuschlagen! Erst mal Ideen generieren, auswählen kann man später, sonst bremst man die eigene Kreativität.
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\"...and from the wreckage I will arise, cast the ashes back in their eyes !\"