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RE: Die Schritte zu einem Lied - CGAV - 30-03-2003
Hallo!
Ich möchte beginnen Lieder zu schreiben. Nun meine Frage: Gibt es da eine Art Entstehungsweg für ein Lied?
Christian
--
Das Genie behält die Ordnung im Chaos
- AndyTheke - 30-03-2003
1. eine Idee
2. eine Melodie
3. der Text
oder:
1. eine Melodie
2. eine Idee
3. der Text
1. ein Text
2. eine Melodie
Aber: ich denke, es gibt keine grundsätzliche \"Anleitung\" für Songschreiber.
Ich habe bloß festgestellt, dass ich nicht mit Macht einen Song schreiben kann, ich muss in der richtigen geistigen Verfassung sein und ca. 1,2 Promille haben, sonst wirds eh nix. :-)
Gruß
--
Prost
\"Gestern ist Heute schon Morgen\" Ich bin verwirrt!
Und nicht vergessen: Forumtreffen 23. - 25.5.03 in Braunschweig
- hoggabogges - 30-03-2003
Mit Texten kenn ich mich nicht aus, spiele dafür etwas intensiver Gitarre;
Mir geht während der Arbeit, beim Autofahren , einfach fast immer, Musik durchn Kopf, meist bekannte Sachen von Gitarristen.
Davon leite ich mir Teilstücke, kurze Phrasen ab, die ich gedanklich aufs Griffbrett übertrage.
So ist schon mancher Titel entstanden und auch verloren gegangen, denn wenn ich dann an der Klampfe hocke, fallen mir die Sachen oft nicht mehr ein und ich ärgere mich.
grüssle hoggabogges
- Claudio - 30-03-2003
@ hoggabogges
ich schreibe zwar keine Songs, trozdem einen Tip zum vergessen. Ich habe mir angewöhnt immer ein Diktaphon bei mir zu haben. So kann ich alles was mir beim Autofahren oder sonst wo in den Sinn kommt drauf sprechen und es geht nicht mehr vergessen. Ich könnte mir vorstellen, dass du deine Melodien-Ideen auch so auf ein Diktaphon sprechen oder halt singen, pfeiffen, summen usw. könntest.
Gruss
Claudio
- Darek - 31-03-2003
Wie AndyTheke schon gesagt hat, es gibt eigentlich kein Rezept wie man einen guten Song schreiben kann. Es muss aus dem Bauch herauskommen und darf nicht gezwungen. Sonst kommt sowas wie \"We have a Dream\" und \"Take me tonight\" raus. Überleg dir über was du schreiben willst, was für ein Thema dir grad nicht mehr aus dem Kopf geht. Oder jamme Akkordfolgen was auf der Gitarre und summe was dazu. Aber lass dir ZEIT!
Und die Idee mit dem Diktiergerät ist gar nicht mal so schlecht. Ich hab schon paarmal Melodien vergessen, worüber ich mich nachher sehr geärgert habe. Mit son Ding haste das Problem nicht. Aber wie gesagt...du musst dir mit den Liedern Zeit lassen und deine Ideen \"reifen\" lassen. Es ist noch kein guter Song von heut auf morgen geschrieben worden...oder doch?I)
- moontape - 31-03-2003
Hi ChristianG!
Also ich schreibe auch eigene Songs, meistens entsteht bei mir zuerst ein Gitarrenriff das dann ausgearbeitet wird. Dann hab ich so einige Sachen geparkt und schaue in mein Archiv was dazu passen könnte. Manches muss wirklich reifen um es später wieder aufzugreifen und dann wird meist arrangiert.Den Text schreibe ich erst wenn ich ne coole Gesangsmelodie gefunden habe. Songdienlich ist zum Beispiel:
Intro
1. Strophe
Bridge
2. Strophe
Bridge
Refrain
3. Strophe
Bridge 2
Refrain
Outro
Dieses Gerüst ist natürlich keine feste Struktur, ist also von Song zu Song unterschiedlich. Ausserdem ist es wichtig einen Spannungsbogen aufzubauen der sich im Refrain auflöst in einer schönen Hookline.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Tips geben und es wäre schön wenn auch andere mal ihre Geheimnisse preisgeben.
8)
--
moontape
- matten - 31-03-2003
Einen konkreten Entstehungsweg kann man wirklich nicht beschreiben. Ich zum Beispiel habe so gut wie immer erst den Text fertig und mache dann die Musik dazu.
Mach einfach so wies für dich am besten ist, das ist das einzige Rezept. Sobald man ein schema finden will, klappt es eigentlich nicht mehr.
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Let there be Rock
- Splinter - 31-03-2003
1.) DU BRAUCHST ÜBUNG
Die ersten Songs, die du schreibst, sind meistens scheisse.
2.) DU MUSST GEWISSE RAHMENRICHTLINIEN ERFÜLLEN
Du brauchst MINDESTENS 3 Parts (besser 4 oder 5 und GUTE) und der ablauf ist NICHT
Strophe ohne gesang
Strophe
Chorus
Strophe
Chorus
Solo über Strophe
Chorus
und irgendwo ne Bridge hin.
3.) DU SCHREIBST KEIN LIED IN EINEM DURCHGANG
Schreib etwa 300 Parts und dann pack die, die in einer Tonart sind, wenn sie passen, zusammen.
4.) DU HAST PEILUNG VON HARMONIEN
Wenn du ständig Dissonanzen zu deinen Akkorden singst und es nicht merkst, klingt das scheisse
5.) DIE MELODIE MUSS GUT SEIN
eingängig. Nicht zu simpel. nicht mehr als 3 Melodien gleichzeitig spielen (bsp: Gesang+Melodiegitarre+Rhythmusinstr. ist ok, aber mehr kommt nur bei kennern an)
6.) SPIEL INTERESSANT
Nicht alle Parts auf dem selben Akkord anfangen lassen, nicht nur Akkorde durchspielen, sondern auch Riffs, Leadfiguren, gezupfe - sonst klingt alles gleich. Breaks. Tonart wechseln, evtl. manche Parts doppeltes Tempo
7.) WAS ZUERST KOMMT, IST AM BESTEN
Spielst du zuerst ne Gitarre, ist der Gesang schlechter. Ist die Gesangsmelodie vor dem Text dran, hat der zu leider. Die letzten müssen sich immer anpassen, das beste ist in der Regel das, was als erstes feststeht.
8.) WENN DU EINE ANLEITUNG BRAUCHST, KANNST DU ES GLEICH VERGESSEN
Das hier sind tipps. Wenn du es nicht drauf hast, wirst du total verlieren, da kann ich dir auch nicht helfen. Kreativität ist einem in die Wiege gelegt, was du daraus machst, ist deine Sache, aber wenn du keine hast, brauchst du ein irrsinniges musiktheoretisches Wissen. Oder du kannst es gleich vergessen
9.) DEINE BAND MUSS ES LERNEN UND DAS PUBLIKUM WILL ES NACHVOLLZIEHEN
durchgängig 4/4tel Takt, Parts wiederholen, Parts nicht länger als 8 Takte, humanes Tempo, fürs Publikum solltest du auch immer auf die Wirkung achten. (Keiner pogt zu Balladen, ok?)
10.) GESANG+AKKORDE=PUDDLE OF MUDD
Wenn du zu billige Musik machst, kannst du zwar viel Geld verdienen (Linkin Park, Avril Lavigne), aber du hast dann meine Achtung total verloren.
Noch mehr gefällig?
- Zakky - 31-03-2003
Hi, ChristianG!
Ein eigenes Lied braucht Zeit. Ich habe vor paar Tagen mein erstes geschrieben. Habe lange dran gebastelt. Nachts hab ich immer Kuli und Zettel am Bett, damit ich meine Text-Ideen gleich aufschreiben kann. Hab zwar schon einige Texte geschrieben, aber mit einer Melodie ist es ziemlich schwer. Es kreisen tausend im Kopf herum, die man schon mal irgendwo gehört hat. Deshalb habe ich zuerst den Text gemacht und dann die Klampfe genommen und einfach aus dem Herzen raus ist dann die Melodie entstanden. Ich schmuggle das Lied nun immer in meine Übungsstunden und meine Familie hat es nicht mal bemerkt, dass es von mir ist...
Und denk immer dran, weniger ist oft mehr.
Bye! Zakky
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Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Japanisches Sprichwort)
- CGAV - 31-03-2003
Vielen Dank für die vielen guten Antworten.
Hab da schon einiges auf Papier... eine kleine Geschichte über verlorene Liebe, an der man selber schuld ist... schaut net all zu schlecht aus... mal schauen... nun kommt ein schwerer Part, da mir viele Melodien im Kopf rumgeistern und ich ja nicht all zu viel kopieren möchte.
Möchte das Ganze doch eher fetzig und rocking machen.
Mein nächster Schritt: Gitarre hernehmen und zum Text passende Akkorde finden, diese Notieren und dann ne Woche später überarbeiten... und dann mal der Band zeigen.
Und dann noch coole Riifs
Wenns halbwegs gut ist, werd ichs online stellen.
Christian
PS: @Splinter: Danke für die gute Auflistung
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Das Genie behält die Ordnung im Chaos
- Splinter - 31-03-2003
Bitte bitte. Vergiß aber nicht, auch Covers zu spielen, sonst rennen dir die Leute weg, egal, wie gut deine eigenen sind!
- Finicky - 31-03-2003
Zitat:Original von Splinter:
10.) GESANG+AKKORDE=PUDDLE OF MUDD
Wenn du zu billige Musik machst, kannst du zwar viel Geld verdienen (Linkin Park, Avril Lavigne), aber du hast dann meine Achtung total verloren.
Find ich nicht. Denk nur mal an z.B. Lady in Black (2 Akkorde+ total simpler Bass). Ist aber das total geiles lied.
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MAKE LOVE, NOT WAR!!!
- Splinter - 31-03-2003
Zitat:Original von Finicky:
Zitat:Original von Splinter:
10.) GESANG+AKKORDE=PUDDLE OF MUDD
Wenn du zu billige Musik machst, kannst du zwar viel Geld verdienen (Linkin Park, Avril Lavigne), aber du hast dann meine Achtung total verloren.
Find ich nicht. Denk nur mal an z.B. Lady in Black (2 Akkorde+ total simpler Bass). Ist aber das total geiles lied.
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MAKE LOVE, NOT WAR!!!
Natürlich. Oder ganz viele Nirvana stücke. Ist ja auch mal ganz witzig zum entspannen. Aber wenn es einer dauernd macht, ist er ein versager.
- Jemflower - 31-03-2003
Die Zahl der Akkorde sagt nichts über die Qualität eines Liedes aus.
Ein aussagekräftiger Text (blowing in the wind) wertet eine einfache Melodie auf, fantastische Musik läßt einen die mangelnden Qualitäten eines Textes überhören ( Die Texte zu Mozarts Arien sind oft nicht sehr geistreich).
Auch die Interpretation und die Überzeugungskraft des Vortragenden kann ein Lied stark verändern.
Ein Heino kann jedes Lied kaputt singen.
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If looks could kill, they probably will in Games without frontiers, war without tears.
- Darek - 01-04-2003
Ein Tipp zum Songwriting wollte ich dir noch geben. Du schreibst sicher englische Lieder, oder? Wenn nicht, auch egal:p Jedenfalls, wenn du kein Englisch-AS (also wie ich) sein solltest, würde ich an deiner Stelle den Text immer auf deutsch schreiben, weil du da einfach mehr vokabeln kennst als im Englischen, und schließlich ins Englische übersetzen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Texte immer mit anderen Songs verglichen worden sind, weil einfach zu wenig \"Persönlichkeit\" darin steckte. Geh ins Detail! Und schreibe nicht so allgemein, das klingt dann irgendwie abgedrochen (siehe WE HAVE A DREAM UND TAKE ME TONIGHT:teufel: ). Schon tausendmal irgendwo anders gehört.