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allgemeines Problem mit Akkorden - Druckversion

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RE: allgemeines Problem mit Akkorden - HerrBaer - 16-11-2012

Hallo, ich spiele schon ne Weile Gitarre, aber ich habe mir noch nie Gedanken über Lage und den Aufbau der Akkorde auf dem Griffbrett gemacht. Nun ist mir aufgefallen,dass manches irgentwie unschlüssig ist. Bei C-Dur beispielweise ist noch alles schlüssig. Auf der A-Saite greife ich ein c, auf der d-seite greife ich ein e und g lasse ich natürlich unberührt. Dann gibts aber beispielsweise auch D-Moll, wo ich auf der g-Saite ein a greife, auf der b/h-Saite ein d und auf e-Saite ein f. Es gibt das Intervall einer Quinte zwischen d und a, das Intervall einer Quarte zwischen a und d und das Intervall einer kleinen Terz zwischen d und f auf der e-Saite - das einzige, was auf einen Moll-Dreiklang hindeutet, ist der letzte Intervall, dann aber auch mit dem Grundton f. D-Moll? Und was mache ich, wenn ich z.B. mit den Stufendreiklängen der normalen ionischen Dur-Tonlieter arbeiten möchte? Nehme ich mir dann auf der a-Saite den 5.Bund (d), auf der d-Saite den 3. Bund (f) und auf der g-Saite ein a (2. BUnd) ? Genauso bei A-Dur: Ein a auf der unberührten A-Saite, ein e (Quinte) auf der d-Saite, ein a (Quarte) auf der g-Saite und ein cis auf der b/h-Saite (große Terz) und ein e auf der unberührten e-Saite (kleine Terz). Von der g-Saite abwärts habe ich tatsächlich A-Dur. Oftmals wird aber gezeigt, dass man hier alle Saiten aus E anspielen soll und das soll dann A-Dur sein. Kann mich da jemand bitte aufklären?


MfG HerrBaer


- Pida - 16-11-2012

Die Reihenfolge der Töne ist nicht (immer) relevant für die Akkordbezeichnung.

Dein d zum Beispiel sieht so aus: a-d-f
Du kannst die Reihenfolge aber (im Kopf) ändern zu d-f-a und schon hast du Grundton plus kleine Terz plus große Terz, erkennst also den Moll-Akkord.

Die Reihenfolge der Töne beeinflusst den Klang natürlich, aber auf der Gitarre greift man häufig so, wie es eben passt. Ein Pianist hat es leichter und würde eher bewusst die verschiedenen Umkehrungen der Akkorde einsetzen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Umkehrungen_von_Akkorden

Außerdem werden - gerade auf der Gitarre - auch schon mal Töne gedoppelt oder weggelassen.


- ghetto - 16-11-2012

  • Die Kombination aus Prime, großer Terz und reiner Quinte - egal in welcher Reihenfolge und egal welcher von diesen Tönen öfter vorkommt - ist immer ein Dur-Akkord.

    z.B. C-Dur besteht aus der Prime ©, der großen Terz (E) und der reinen Quinte (G). In Standardstimmung ist 3 3 2 x x x damit schon ein C-Akkord, x x x 0 1 0, x x 2 0 1 x, x 3 2 0 1 0, x x x 5 5 3, 0 3 2 0 1 0, 3 3 2 0 1 0, 8 x 10 9 8 x und viele andere aber genauso.

  • Die Kombination aus Prime, kleier Terz und reiner Quinte - egal in welcher Reihenfolge und egal welcher von diesen Tönen öfter vorkommt - ist immer ein Moll-Akkord.

    z.B. D-Moll besteht aus der Prime (D), der kleinen Terz (F) und der reinen Quinte (A). In Standardstimmung ist 1 0 0 x x x damit schon ein Dm-Akkord, x x x 2 3 1, x x 3 2 3 x, x 0 0 2 3 1, x x x 7 6 5, 1 0 0 2 3 1, 5 7 7 6 x, 10 x x 10 10 10 und viele andere aber genauso.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Erklärung und mit diesen Beispielen zu einem besseren Verständnis beitragen konnte.

Gruß,