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Mensurlänge, Sattelbreite und Elektronik ja/nein bei Western - Druckversion

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RE: Mensurlänge, Sattelbreite und Elektronik ja/nein bei Western - PeterK - 20-02-2011

Hallo Jungs und Mädels,
erst mal HALLO. Ich bin neu hier.

Als Gitarrenanfänger interessiere ich mich für akustische Gitarren. Derzeit spiele ich auf einer günstigen Höfner mit Nylonsaiten.
Das nächste Instrument soll eine Westerngitarre sein. Habe mich über verschiedene Hersteller informiert und weiß auch, dass ich die Gitarre \"live\" spielen muß um herauszufinden, welche mir liegt. Es soll eine gut klingende und gut bespielbare bis ca. 550 ,- EURO werden.
Mensurlänge: Beim Studium der Daten ist mir aufgefallen, dass manche Gitarren von der üblichen Mensurlänge von 65 cm abweichen. Art & Lutherie ist hier ein Beispiel. Warum ist das so bzw. welche Vor- und Nachteile hat das für mich?

Sattelbreite: Desweiteren bin ich mir nicht sicher, welche Sattelbreite ich nehmen soll. Die Nylon-Höfner, die ich derzeit spiele, hat die üblichen 50 mm. Westerngitarren haben schmälere Sättel. Gilt hier auch wieder \"probieren geht über studieren\"?
Elektronik: Bin mir nicht sicher, ob ich eine Elektronik an der Gitarre (Pickup/Preamp) jemals brauchen werde. Ich neige dazu, mir eine Gitarre ohne zu kaufen zumal ich mir nicht sicher bin, wie funktionssicher die jeweils verbaute Elektronik ist. Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Langlebigkeit Eurer Elektronik an/in der Westerngitarre?




DANKE und Sorry, falls ich dumme Anfängerfragen gestellt habe.
Grüße, Peter


- Searcher - 21-02-2011

willkommen hier im forum

zur elektronik, soweit mir bekannt gibts kaum probleme mit der funktionssicherheit der elektronik, gelegentlich mit der verkabelung zur ausgangsbuchse,
einige elektroniken haben auch ein stimmgerät mit eingebaut ...

einige gitarren klingen mit elektronik (verstärkt) besser oder schlechter als über mikro -> solltest du somit auch mal testen

sattelbreite .... das ist geschmackssache, wenn du bisher fast ausschließlich nylon saiten gespielt hast, wirst du feststellen, dass die saiten bei einer westerngitarre eng beieinander liegen, da gibts schon mal probleme z.b. bei mir ca. ab F-Dur als barre (etwa ab 8. Bund)
da passen die finger kaum noch vernünftig nebeneinander

das ist aber bei verschiedenen gitarren ... verschieden -> testen


- ghetto - 21-02-2011

Ich alter Nylonspieler komme mit jeder Westerngitarre zurecht, fühle mich aber auf einem breiten Hals eindeutig am wohlsten.

Wegen Tonabnehmer, Elektronik usw. hatte ich mit der Verkabelung noch nie Probleme. Wenns Probleme gab, dann lagen die in der Güte der Abnahme. Einzelne Saiten können zu stark oder zu wenig verstärkt werden, der Klangcharakter kann verfälscht sein usw. Hier hilft nur testen und vergleichen.

Gruß,


- Gruselgitarre - 21-02-2011

Hallo Peter,

erstmal herzlich Willkommen hier!

1) Preisrahmen bis 550 EUR: dafür solltest du in jedem Falle etwas Gutes finden!

2) Mensur: Die übliche Mensurlänge ist nun mal 65 (ob das gut oder schlecht ist, lasse ich mal dahingestellt). Wenn du also mal eine neue Gitarre kaufen willst, wirst du eine große Auswahl haben und dich auf 65 gleich wohl fühlen. Sollte deine Hand aber sehr klein sein, ist eine kürzere Mensur besser. Bei einer normalen Hand solltest du durch Übung eine Kraft und Streckfähigkeit erlangen, die für 65 ausreicht.

3) Sattelbreite: das sollte von der Musik abhängen, die du spielen willst. Rock klingt auf Stahl einfach besser und Klassik auf Nylon. Beide Richtungen haben Vor- und Nachteile. Dein persönlicher Geschmack ist am wichtigsten und sollte entscheiden.

4) Elektronik: bedeutet, dass du auch einen vernünftigen Verstärker brauchst. Wenn du aber erstmal die Grundbegriffe lernen willst und nicht gleich in einer Band mitspielst, ist das völlig überflüssig. Später kannst du immer noch nachrüsten, z.B. mit sowas .

Grüße von Grusel


- ov1667 - 22-02-2011

Moin,

ich denke auch, dass Deine Preisvorstellungen realistisch sind, um etwas Vernünftiges zu finden. Testen und vergleichen ist der erste und wichtigste Schritt.
Die Mensur (und die Halsbreite) beeinflusst einerseits die Bespielbarkeit, greifen und zupfen, andererseits auch die Saitenspannung. Letztere nimmt mit kürzerer Mensur ab, was für einen Nylonumsteiger einen kleinen Vorteil bringt. Meine erste Steelstring hatte 642mm Mensur und 44mm Sattelbreite. Damit komme ich immer noch gut klar. Mittlerweile spiele ich hauptsächlich auf 650/45mm. Die Halsform spielt eine größere Rolle als die -breite.
Elektroakustische Gitarren sind modern geworden. Meistens klingt aber eine für verstärktes Spiel ausgelegte Gitarre akustisch weniger gut, da sich die jeweiligen Anforderungen widersprechen. Nachrüsten scheint mir die bessere Lösung, wenn Du nicht gleich auf die Bühne willst. Mikrofon oder Tonabnehmer schlagen etwa mit 150...200€ zu Buche.
Schlussendlich musst DU Dich beim Spielen wohlfühlen!

Viel Erfolg!

Gruß, Jens


- mbern - 25-02-2011

Weil ich gerade gelesen habe, die \"übliche\" Mensur wäre 65cm, habe ich gleich mal bei meinem guten Freund C. F. Martin nachgeschaut. Von 13 Triple-0 haben 10 eine Mensur von 24,9\", also 63,25cm.
Es ist also nicht so, dass 65cm DIE typische Mensur für Westerngitarren sind. Es ist eben auch nicht so, dass eine Westerngitarre automatisch eine Dreadnought ist, wobei die A&L Dreadnoughts auch nur 63cm haben.
Auf Elektrik zu verzichten ist eine gute Idee.
Was willst du spielen? Schlagen oder zupfen? Ich finde, schlagen geht besser bei nahe aneinander liegenden Saiten, zum Zupfen dürfen sie ein wenig weiter auseinander liegen.


- ov1667 - 28-02-2011

Zitat: Original von mbern:

Weil ich gerade gelesen habe, die \"übliche\" Mensur wäre 65cm, habe ich gleich mal bei meinem guten Freund C. F. Martin nachgeschaut. Von 13 Triple-0 haben 10 eine Mensur von 24,9\", also 63,25cm.
Es ist also nicht so, dass 65cm DIE typische Mensur für Westerngitarren sind. Es ist eben auch nicht so, dass eine Westerngitarre automatisch eine Dreadnought ist, wobei die A&L Dreadnoughts auch nur 63cm haben.
Auf Elektrik zu verzichten ist eine gute Idee.
Was willst du spielen? Schlagen oder zupfen? Ich finde, schlagen geht besser bei nahe aneinander liegenden Saiten, zum Zupfen dürfen sie ein wenig weiter auseinander liegen.
Moin,

naja, Martin ist ja nun nicht gerade DIE Referenz für eine Gitarre. Zur Zeit sind 63er Mensuren anscheinend \"in\", da sie in der Regel ein bisschen einfacher zu spielen sind. Also wird gebaut, was gekauft wird. Taylor hat die \"short scale\" (so nennen die das wirklich!) Serie schon länger im Programm.
Wenn Du Dir Informationen von (Stahl-)Saitenherstellern (z.B. Thomastik) anschaust, beziehen sich z.B. die Zugkräfte der Saiten immer auf 65cm Mensurlänge. Also kann man das wohl als \"Standard\" (oder vielleicht eher \"Referenz\") gelten lassen. Meine Stahlsaitengitarren haben z.B., mit einer Ausnahme, 642 bis 650mm Mensurlänge, die Klassik sogar 660.
\"Westerngitarre\" hat sich als Begriff für akustische Gitarren mit Stahlsaiten eingebürgert. \"Cowbows\" spielten zumindest in den Westernfilmen eher kleinere Instrumente (Martin 0, 00 12 fret = Parlor). Du hast Recht: es gibt unzählige Bauformen und Klang, Handhabung und Optik müssen nicht zwangsläufig zur Dreadnought führen. Fürs Zupfen sind oft kleinere Gitarren besser geeignet, da sie die einzelnen Töne sauberer trennen. In punkto Lautstärke sind Jumbos den Dreadnoughts oft noch eine Spur voraus. Mit einer Grand Auditorium (Martin OM) liegt man meiner Meinung nach im guten Mittelfeld.
Das Griffbrett einer Stahlsaitengitarre ist, im Gegensatz zur Konzertgitarre, leicht gewölbt. Das relativiert den schmalen Hals ein wenig.

Gruß, Jens