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Mikrofonwahl - Druckversion

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RE: Mikrofonwahl - Steve24 - 06-01-2008

Servus miteinander!

Seit kurzem bin ich im Besitz eines Boss-Aufnahmegerätes, Modell BR 600.

Welches Mikrofon eignet sich gut, um auf der Konzertgitarre gespielte Stücke aufzunehmen?

Ich kenne mich mit Mikrofonen überhaupt nicht aus. Habe mich nur kurz im Prospekt eines Musik-Versandes eingelesen, deshalb:

-Mono oder Stereomikrofon
-Kondensator oder Dynamik
-Richtcharakteristik notwendig?
-Rauschunterdrückung ,- mit den internen Mikrofonen des Aufnahmegerätes tritt störendes \"Hintergrundrauschen\" auf. Wird dies durch ein entsprechendes Mikro ganz unterdrückt?

Als Preisobergrenze habe ich mir EUR 150.- gesetzt.

Ich ersuche um Eure Hilfe.

Es grüßt, Steve248) Smile


- ghetto - 06-01-2008

Die Erfahrungen anderer Leute zitierend kann ich dir sagen, dass sich Kleinmembran-Kondensatormikrofone für die Abnahme von Akustikgitarren am besten eignen. Wichtig ist bei solchen Mikrofonen die Positionierung (höre meistens, dass sich das Mikro 40-50 cm vom Schallloch befinden soll, und zwar in einem Winkel, den du für dein Instrument und dein Mikro selbst herausfinden musst).

Für eine gute Aufnahme brauchst du neben dem Mikrofon noch einen guten Vorverstärker. Der ist im Boss BR-600 eingebaut.

Rauschen unterdrücke ich normalerweise erst nachträglich mit meiner Aufnahmesoftware. Es ist jedoch möglich, dass dein BOSS BR-600 diese Funktion schon primär anbietet, d.h. dass du schon schon vor der Aufnahme festlegen kannst, was das Gerät als \"Rauschen\" aus der Aufnahme weglassen soll. Genauer kann ich dir in diesem Zusammenhang leider nicht helfen.

Gruß,
--
And then one night in desperation, a young man breaks away.
He buys a gun, steals a car, tries to run but he don´t get far in the
GHETTO


- Steve24 - 07-01-2008

Guten Tag! Confusedtar:

Danke für Deine rasche und umfangreiche Beantwortung! Bei der spätabendlichen Durchsicht der Bedienungsanleitung des BR-600 stieß ich auf einen Hinweis.
Es wird darauf hingewiesen, dass der BR-600 keine eigene Phantomspeisung besitzt. Daher ist ohne dieser externer Speisung die Verwendung von Kondensator-Mikrofonen nicht möglich bzw. keine Funktion des selben.

Wie ist dies zu verstehen? Confused

Gruß, Steve :look:


- erklaerbaer - 07-01-2008

Hi Steve
das heisst, wenn Du ein Kondensatormikro an dem Gerät betreiben willst, musst du die Phantomspeisung extern zuführen.
Das geht zum Beispiel damit

http://www.thomann.de/de/millenium_pps2.htm

Ohne Phantomspeisung geben diese Mikros keinen Ton von sich.

Gruß
der Erklärbär
--
Wahre Intelligenz liegt im Vergessen, damit Platz für neues ist !


- MrPetriani - 07-01-2008

Bei deinem Budget hab ich einen klaren Favoriten:


T-Bone SC150

Das sind zwei Kleinmembrankondensatormikrofone, die aufeinander eingemessen sind. Ausserdem bekommst du 2 elastische Aufhängungen dazu um Trittschallübertragung durch das Mikrofonstativ zu verhindern und eine Stereoschiene um beide am gleichen Stativ anzubauen.

Ich persönlich halte auch die Methode mit 2 Kleinmembrandern für die beste (in 90% aller Fälle). Man stellt ein Mic ca. 20 cm vor die Klampfe, auf den Übergang zwischen Hals und Korpus gerichtet, das andere richtet man aus 40 - 50 cm Entfernung auf das Holz unterhalb des Stegs. So zieht man sich den vollen, warmen Holzklang von einem Mic und den brillanten Saitensound vom anderen. Gemischt ergibt das dann einen ordentlichen Gitarrensound.

Alternativ dazu kann man auch nur ein Mic nehmen, dieses würde ich aber dann auch auf Höhe Hals/Korpusübergang stellen, allerdings leicht in Richtung Schalloch gedreht. Die einfachste Methode zum herausfinden der idealen Mikroposition ist folgende:

Signal des Mikros auf nen geschlossenen Kopfhörer und dann einfach die Position verändern bis es passt.

Solltest du dich gegen ein Kondensatormikrofon entscheiden, ist ein Shure SM57 auch keine schlechte Wahl. Zur Not kann man dieses Mic schon mal nehmen um ne Akkustische Klampfe abzunehmen.

--
...sieht Scheisse aus, klingt aber geil... (FT2007)


- andy456 - 07-01-2008

Also bevor ich jetzt ein SM57 zur Akustikgitarre nehme, nehme ich lieber ein Goßmembraner wie das AT2020 oder Studioprojekt B1, Damit kannst du dann auch nacher mal wunderbar Vocals mit Aufnehmen!

Wenn schon ein SM57 vorhanden ist, einfach ausprobieren! Aber nur für die Abnahme einer Akkustik Gitarre würde ich es nicht empfehlen!
wenn schon Geld ausgeben in dem Preissegment dann für ein oder zwei Kondensator Mikros!

Gruß Andy
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- JohnnyWalker - 07-01-2008

geh auf jeden Fall in einen Laden und frag ob du die Mikrofone mal testen darfst (also reinsprechen oder so). Ich hab das gemacht und mir ein paar Mikrofone zeigen lassen und ich kann nur sagen, es gibt gute Mikrofone, die relativ wenig kosten und es gibt Mikrofone, die sch***e viel kosten und die du wirklich in die Tonne kloppen kannst. Die Qualität des Sounds ist also nicht unbedingt am Preis zu erkennen.
Unabhängig davon kann ich nicht zu T-Bone-Sachen raten. Hab von denen auch ein Mikrofon - aber ein anderes als das oben vor geschlagene und find das einfach nicht gut. Aber vielleicht liegt das auch an dem Typ des Mikrofons oder so.
Naja ich benutze inzwischen folgendes (ist aber Großmembran): http://www.soundland.de/catalog/product_info.php/products_id/218746
und bin sehr zufrieden

gruß


- andy456 - 08-01-2008

Also bei Mikros muss halt die Stimmt oder das Instrument zum Mikro passen! das muss man vorher probieren, bei Instrumental Mikros auf Homerecording Basis ist es aber wirklich nicht Gravierend!
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- velvetizer - 10-01-2008

Hi!

Ich würde den Tipp mit 2 Mirkos auch unterschreiben, da Du so flexibler fährst.
Du kannst immerhin das Beste aus zwei verschiedenen Sounds rausholen und diese dann nach belieben
gegeneinander abmischen.

Als Mikrotipp hätte ich für Dich das Rode M3
http://www.thomann.de/de/rode_m3.htm
für knackige 119€.

Für die veranschlagten 150 bekommst Du zwar nur ein M3,
aber um die Sparphase zu überbrücken (was ich auch gerade tueWink kannst
Du gut und gerne so eine Mikroposition verwenden:

[Bild: 334oya.JPG]

Vorteil:
Du bekommst Klang vom Schallloch und vom Steg gleichzeitig und
das Mikro nimmt in dieser Lage am wenigsten Atemgeräusche mit auf.
(horizontaler Abstand zur Gitarre: grobe 20cm)


So das war mein erster Post. Schönen Abend noch Leute!

Gruß Marcel


- Steve24 - 13-01-2008

Hallo! :rotate:


Vielen Dank für Eure Tipps! Ich habe mir jetzt das RODE M3 zugelegt. Ein zweites Mikro lege ich mir erst später zu, wenn ich mich in die Materie eingearbeitet habe.

Da die Bedienungsanleitung nur in englischer Sprache beigelegt ist, folgende Frage:

Schaltbarer Hochpassfilter und schaltbare Vordämpfung: Welche Aufgabe?

Vielen Dank im Voraus und erholsamen Sonntag,





--
Gruß, Steve :1luvu:


- Andy63 - 13-01-2008

moin,
ohne das Mike zu kennen würde ich sagen: Hochpassfilter... lässt nur Signale ab einer bestimmten Frequenz durch. (Dient dazu, dass weniger Bassanteile durchkommen, damit es nicht wummert)
Vordämpfung: macht das Mike unempfindlicher, damit es bei sehr lautem Input nicht zu Übersteuerungen kommt.

Gruß, Andy
--
--- hier klicken bewirkt nix ---


- ghetto - 13-01-2008

Bei Thomann gibts auch einen Testbericht zum Rode M3, in dem die beiden gesuchten Begriffe erklärt werden.

Demnach kannst du mit dem Hochpassfilter unerwünschte Trittschallgeräusche in der Aufnahme unterdrücken. Mit dem Vordämpfer kannst du im Nahbereich Aunahmen von extrem lauten Instrumenten machen, ohne dass es dabei zu Übersteuerung kommt.

Gruß,
--
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- velvetizer - 13-01-2008

Vielleicht kannste ja mal ein paar Aufnahmen online stellen.
Würd mich interessiern.

Gruß Marcel