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Watt-Verhältnis - Druckversion

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RE: Watt-Verhältnis - Tarhyando - 24-12-2007

hallo zusammen!

ich habe den Marshall JCM 800 (100 Watt) und dazu eine Marshall 4x12 1960 Classic mit Greenbacks (auch 100 Watt, 16 Ohm).

1.) kann ich den amp getrost bis zum anschlag aufdrehen, ohne dass ich angst haben muss, dass mir dir box um die ohren fliegt?

2.) und wie ist das eigentlich allgemein mit dem Watt-Verhältnis von Amp und Box? Muss/sollte eins von beidem, also Amp oder Box grundsätzlich mehr Watt haben?

3.) könnte ich theoretisch auch einen amp mit z.B. 120 oder 130 Watt an meine 100 Watt Box anschließen?



Schon mal vielen Dank im Vorraus
Mfg
Tayndo



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Gibson Les Paul Worn Ebony
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Peavy Classic 50
Boss und Marshall Tretminen [muss sein ;-) ]
Yamaha Stage Custom


- Andy63 - 24-12-2007

moin,

zu 1) die Box wird dir nicht um die Ohren fliegen. Dein Gehör wird leiden und dem Amp bekommt es vielleicht nicht ganz so gut.

zu 2) Grundsätzlich sollte ein Amp deutlich mehr Leistung schieben können als die angeschlossenen Lautsprecher von ihm abverlangen.

zu 3) Ja, das wäre schon ein etwas gesünderes Verhältnis.


Warum ist das so???? Weil ein Amp der an seine Leistungsgrenze kommt anfängt zu klippen. Das heißt, er schiebt keine definierten Signale mehr raus. Im extremen Überlastfall heißt das, es kommt nur noch Gleichspannung an den Boxenklemmen an.
Die Boxen interessiert das nicht sonderlich. Die Membranen nehmen erst dann Schaden, wenn sie über längere Zeit immer wieder anschlagen, oder mit soviel Strom belastet werden, dass die Spulen durchbrennen.

Deshalb sollte ein Amp niemals über seine angegebene Leistung belastet werden. Um das sicherzustellen empfiehlt es sich, immer Boxen anzuschließen, deren Leistungsangaben deutlich geringer sind als das was der Amp kann.

Gruß, Andy


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- Jemflower - 24-12-2007

Ooops, da hat man mir aber auch schon das Gegenteil erzählt, nämlich dass die Boxen immer grundsätzlich mehr aushalten können sollen.
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Mach das Glas zu Eis, das schmilzt wenn man es berührt
Doch Menschen ohne Stern sehen nicht, wie das passiert


- Andy63 - 24-12-2007

@ Jem

ja, dieses Ammenmärchen ist einfach nicht totzukriegen... ;D

Gruß, Andy
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- AndyTheke - 24-12-2007

Doppelpost...


- AndyTheke - 24-12-2007

Jem hat recht...
Die Boxen sollten viel mehr abkönnen als die Boxen.
Bei einem ordenlichen Spieler.
Sollte der Amp anfangen zu klippen, muss der Spieler auch runterdrehen. Das ist die Bedingung. Aber die Box muss mehr können, als der Amp, sonst geht der Amp schnell mal kaputt...
Zitat:Deshalb sollte ein Amp niemals über seine angegebene Leistung belastet werden. Um das sicherzustellen empfiehlt es sich, immer Boxen anzuschließen, deren Leistungsangaben deutlich geringer sind als das was der Amp kann.

Gruß, Andy
Genau deshalb muss die Box größer dimensioniert sein, damit man hört, wann der Amp am Ende ist, und nicht die Box...

Höre dir die Kiddies mit den Handys musikhörend an... Klang egal, hauptsache laut. Also: Amp klein, Box groß... Des Klanges wegen....
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There are only 10 types of people in the world:
Those who understand binary and those who dont.
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- Blooz - 24-12-2007

Zitat:Original von AndyTheke:
Die Boxen sollten viel mehr abkönnen als die Boxen.


Oder umgekehrt, wenn auch mit einigem Abstand...

Ansonsten gebe ich Jem und AndyTheke recht, wobei zu beachten ist dass es ein Gleichgewicht geben muss...die Speaker sollten schon genuegen Luft bewegen.


--
-

Und da gibts Sounds von mir, Cottonman und Ralfi:
http://www.blooz.de.vu


- reliewsche - 24-12-2007

Öm - da wundere ich mich mal technisch ?( Hier werden unterschiedliche Technologien durcheinandergeschmissen.

Also, zu dem Spruch: Die Boxen sollten mehr können als der Amp: Da sind wir eher im HiFi-Bereich. Hier haben wir mehrere Chassis (Bässe und Höhen mindestens). Wenn der Verstärker in die Begrenzung kommt, verzerrt er und damit werden Mengen von Höhen erzeugt, die normalerweise ja nucht vorgesehen sind. Ein Höhenchassis ist aber auf den Leistungsanteil ausgelegt, der an Höhen in der Musik normalerweise vorhanden ist. Das sind vielleicht einmal 5-10% der gesamten Leistung. Ein Anstieg der Leistung in den Höhen durch Verzerrung auf das Doppelte oder noch viel mehr bedeutet dann den Tod des Hochtöners.
Allerdings gibt es hierzu auch die Meinung, den Verstärker um einiges größer zu nehmen als die Boxen. Begründung: Wenn die Lautsprecher anfangen, zu verzerren, hört man das schon (Plopp plopp im Bass). Bis sie da kaputt sind dauert es länger als anders herum ein clippender Verstärker einen Hochtöner zerschießen kann.

Nun mal zu den Musikerkreisen, insbesondere Gitarren: Hochtöner haben wir hier nicht, die können also nicht verscheiden. Die gesamte Leistung geht über die Spule des Lautsprechers oder geteilt auf die einzelnen Lautsprecher, Leistung ein also = Leistung aus. Trotzdem sollte die Box eine etwas höhere Leistung haben. Der Grund ist, dass bei einem Röhrenamp (und nur dort) ja gerade die Übersteuerung der Endstufe explizit gewünscht ist, weil die dabei entstehenden Nichtlinearitäten den Klang ausmachen. Der Amp ist also auf volle Leistung. Wenn man nur kurz und mit Pausen Töne aufgibt, wäre eine geringere Boxenleitung ok. Die Impulsleistung ist bei Musikerlautsprechern (im Gegensatz zu HiFi) recht hoch und die mittlere Leitung über die gesamte Zeit ist ja geringer. Wenn man allerdings \"Dauerbraten\" will, kommt schon die Nennleistung zusammen. Damit sich die Lautsprecherspule nicht überhitzt sollte die Box also eine etwas höhere Leistung haben um das unbeschadet zu überstehen.

Im großen und ganzen gilt die Faustformel: Verstärkerleistung = Boxenleistung. Und: Transistorverstärker nicht an die Grenzen fahren!

@ Andy63: Also, Gleichspannung kommt bei einem richtig designten Verstärker nicht zustande. Das würde höchstens bei einer Klasse A-Endstufe passieren können. Röhrenverstärker haben im Ausgang einen Übertrager, an den der Lautsprecher symmetrisch angeschlossen ist. Da sind Gleichspannungen nicht möglich.

Stefan
--
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen kennen mich und die andern können mich (Adenauer)


- Andy63 - 24-12-2007

hmmm... hier hat wohl jeder etwas Recht.
@ Stefan. Richtig, bei Ausgangsübertragern ist Gleichspannung nicht möglich. Du hast Recht, wir müssten da schon etwas genauer über die Art der Endstufen reden.

Mann muss aber immer bedenken, dass die Ohm-Zahl eine Impedanz ist, also ein Frequenz-abhängiger Widerstand. Wenn nun eine Endstufe \"überfahren\" wird (damit meine ich nicht die gewollte Zerre) schiebt der Amp Frequenzmüll raus, der unter Umständen die Impedanz in den Keller drückt und dadurch einen ungesunden Stromfluss verlangt.

Wie immer ist die gesunde Mischung (von Verstärkerleistung und Boxenimpedanz) am sinnvollsten.

Ich bleibe aber bei der Aussage, dass ich lieber etwas mehr Vertärkerleistung in Reserve habe als Boxen, die völlig überdimensioniert sind.

Gruß, Andy
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- FP - 27-12-2007

[OT]
Also... Ein Kilo Watt sind zwei Pfund Schlick... Stimmts?
--
Greetz
FP

P.S. ... vertrau dem Oppa I)


- fisch - 27-12-2007

gottseidank...endlich alles kloar

Drink Drink Drink

:fish:
--
Blubb.....Blubb °

http://www.myspace.com/fisch58


- Roneon - 28-12-2007

Ùha, da werde ich doch glatt wieder an alte Ausbildungszeiten erinnert. Thumbs

Ich bin immer wieder froh, dass ich mich mit dem Thema nicht beschäftigen muss, da ich einen Kombo habe und mit dem mehr als zufrieden bin. Ist auch viel leichter zu transportieren!
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Selbstmord ist kein Auxweg!