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Warum eigentlich so laut? - Druckversion

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RE: Warum eigentlich so laut? - ronny - 14-07-2007

Hi!
Ich war gestern auf einem kleinen Open-Air-Live-Konzert, und keine Frage, es war geil... :-D
Das Ohrensausen und die Kopfschmerzen haben auch schon wieder nachgelassen..... Wink
Und da komme ich auch zu meiner Frage... :-D

Ich mein, irgendetwas sagt mir, daß das so muß, daß ein Konzert so laut ist, daß man es ohne Gehörschutz nur kaum aushält. (aber weil die doofen Ohrstöpsel den Sound dermaßen verbogen haben, habe ich entschieden, daß es auch ohne geht... Wink )

Aber OK... Warum muß das so?
Ist das nur, damit auch die, die weiter weg stehen, noch genug hören?
Oder ist das wegen der Psychoakkustik? Hab gehört, daß, wenn es nur laut genug ist, jeder Sound gut klingt... Wink
Oder klingt eine PA nur gut, wenn sie richtig laut ist?

Oder....?


Bye!

Ronny
--
Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung


- ParkbankEddie - 14-07-2007

Moin,

ich habe es einmal erlebt, dass die PA zu leise war, sodass der Amp des Gitarristen lauter war, als die PA.

Das klang RICHTIG scheisse.

Obwohl ich keine Ahnung von Live-Mixing habe (manche Mischer scheinen die aber auch nicht zu haben..;D ), kommt es wahrscheinlich auch da darauf an, wie gut der Mischer ist, dann klingt es \"leise\" auch gut und man muss die Leute nicht mit purer Lautstärke zublasen.

Andererseits habe ich es auch schon erlebt, dass der Mischer nur begrenzt brauchbaren Sound fabriziert hat, und die pure Lautstärke es auch nicht gebracht hat (120 db in einem winzigen Club Irre ).

Daher würde ich den psychoakustischen Faktor ausschließen...


- Red][Ferret - 14-07-2007

Also dass jeder Sound gut klingt, wenn er laut genug ist, kann ich nicht bestätigen. Auf Rheinkultur letzte woche haben Peter Pan Speedrock gespielt. Total geile Band eigentlich, verdammt laut ausserdem (versteht sich bei 200.000 menschen) , aber der Sound... hielt sich in Grenzen. Direkt vor der Bühne wars kacke und ganz weit hinten auch. So 100-200 meter vor der Bühne wars eigentlich am besten


- xManOwarx - 14-07-2007

:-D genau diese frage haben wir in chemie durchgenommen :-D

der grund ist, dass ab 70-90 dezibel die gleichgewichtsorgane im ohr mitschwingen (geräusche sind ja schallwellen). es kommt zu einem fallähnlichen gefühl.
habt ihr dass noch nie erlebt?: wenn eine band zu leise spielt, wird höchstens im takt mitgenickt, aber wenn die gleiche band lauter wird, gehts voll ab 8o

ich zb höre meine lieblingssongs nur laut ;D


- ronny - 14-07-2007

Nun gut... Ich hatte teilweise leichte Gleichgewichtsstörungen, obwohl ich keinen Tropfen Alkohol getrunken habe... *g*
--
Wer zuletzt lacht hat die längste Leitung


- MrPetriani - 14-07-2007

Ich frage mich auch jedesmal wieso es immer sooooo laut sein muss. Klar, Druck is was geiles und ne Bassdrum die dir den Ranzen massiert is auch schön, aber man kann es ja in gesunden Grenzen halten. Wenn der Mischer weiss was er macht und vor allem keinen Bock auf das infernalische Brett hat ist es eigentlich nicht nötig voll aufzdrehen. Klar, ich kenne Mischer die erst zufrieden sind wenn die Anlage bei 0dB ist, aber das ist mittlerweile fast die Ausnahme. Die meisten Mischer die so laut sind machen das wegen dem Druck, also nicht der eigentliche Schalldruck in Form von dB sondern der gefühlte Tiefbassdruck am ganzen Körper. Wie gesagt, einer der´s kann holt auch bei weniger Lautstärke nen ordentlichen Punch raus, aber viele denken halt dass das nur mit dem Summenfader geht. Wenn dann die PA noch unterdimensioniert ist is es sowieso vornbei, wenn man da was rauszaubern will was einfach nicht geht macht man sich noch mehr die Ohren kaputt. Ich habe bei mir selbst n paar mal nachgemessen und festgestellt dass ich leiser mische (2-3dB !) wenn ich 2 Bässe auf jeder Seite habe als mit einem. Es ist einfach mehr Fülle da und man bringt die Tops nich so schnell zum kotzen, also tut´s auch nicht weh.


Noch was zum Thema Open Air:

Eigentlich haben findige Ingenieure Linearray-systeme entwickelt dass man nicht gar so laut mischen muss um hinten anzukommen. Leider sind diese Teile auch brutal laut wenn´s sein muss. Ich hab bei nem Metallfestival schon erlebt dass der Techniker einer bekannten Metallkallkapelle den Summenlimiter auf Bypass gestellt hat um auf +6dB mischen zu können. Er war der Meinung seine Band müsse lauter sein als die anderen\"fuckin Noobs\".

Bei vielen Leuten (Mischer und Besucher gleichermassen) fehlt einfach das Verantwortungsbewusstsein für das eigene Gehör. Wenn man mal nur noch bis 16 kHz hört is es vorbei, unwiederbringlich.
--
Macht`s gut und danke für den Fisch (Douglas Adams)


- xManOwarx - 14-07-2007

war vor 2 wochen auch auf einem kleinem konzert (im rahmen eines festes)
das war wirklich gut gemischt
nicht zu laut und nicht zu leise. ich bin in der 2 reihe gestanden und hatte keine problem mit ohrensausen usw.
aber trotzdem machte es viel druck (besonders die schlagzeugsoli :-D )


- cyma2006 - 14-07-2007

Ich persönlich finde es einfach nur mies, dass man sich mittlerweile auf kein konzert mehr ohne stöpsel begeben kann. Nix gegen lautstärke, es is sicher geil mal einfach alles so richtig schön aufzureißen, aber der sound is dann halt ohne gehörschutz zu laut, und stöpsel verbiegen meist doch einiges. Wobei ich dieses jahr bei RiP den eindruck hatte, dass Slayer leiser war als metallica letztes jahr.... ;D
Mit den line-arrays muss ich petriani recht geben und auch die delaylines bringen noch einigermaßen was rüber. Wenn man vorne steht, finde ich den bassdruck von den subwoofern aber echt zu viel, da fühlt man sich auch ohne alkohol nicht mehr ganz bei sinnen^^ Da müsste mal angesetzt werden und über zusätzliche subs nachgedacht werden, damit die vorne nicht alles abkriegen und hinten spürt mans dann kaum noch!
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EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden.
Kommt Mist rein, kommt Mist raus.

[Bild: staat.jpg]


- MadMoses - 14-07-2007

Also dass mit dem Fallgefühl hab ich bis jetzt bei mir eigentlich noch nicht spüren können und wenn einem eine Musik nicht gefällt kommt sie einem automatisch lauter vor.

Ich bin der Meinung man dreht einfach lauter auf damit man mehr beindruckt. Eine Band die sagen wir mal die Red Hot chilli Peppers cover, dass auch richtig gut macht, aber einfach zu leise spielt, wird nie richtig ankommen. Es ist ja dann nichts anderes als wenn man Radio hören würde und nur paar Leute zusieht die Instrumente spielen.

Wenn es aber lauter ist. Die Bassdrumm Druckwellen von der Bühne wirft. Der Bass dieses wibrirende Gefühl in der Brust Bauchregion erzeugt und die Powerchords der Gitarren richtig dreckig in die Menge geschmissen werden. Wenn jeder ,der auch keine Ahnung von Musik hat, genau weiss welcher Musiker grad welchen Ton erzeugt. Dann ist das Livemusik.

Mein Tipp an die Ohren ist ja immer noch das gute alte Tschentuch. Hat man immer dabei, Filtert die unangenehm lauten Töne raus und beeinträchtigt die Musik kaum. Ausserdem muss man beim Pogo nicht angst haben einen teueren Ohrenstöpsel zu verlieren.

Ich jedenfalls tue immer Zeug in die Ohren, weil ich denke mir: Ich bin Musiker, was mache ich Ohne gehör? Da kann ich ja gleich den Löffel abgeben.
--
We rather die on our feet as to live on our knees!
Tiocfaidh Àr Là
--Join the IRA--


- BackToEvil - 14-07-2007

Ich war dieses jahr auch aufm RiP. Und ich fand es ein wenig übertrieben mit der Lautstärke. Da die Ohrstöpsel die ausgeteilt wurden immer rausflogen sind (kA warum) und ich keine dabei hatte (Da ich noch nie zuvor auf einem richtigen Konzert war und es nicht so laut erwartet hatte) habe ich mir z.T. Tempo Bollen ins Ohr gemacht.

Was haltet ihr von der Lautstärke vom Rip dieses Jahres? Ich fands zu laut I)


- Fetzi_die_Tretmine - 14-07-2007

Meine Freunde waren auf dem Hurricane und waren soundtechnisch enttäuscht. QOTSA waren wohl soundmäßig am Besten. Aber bei Manson zb. soll man die Gitarren nicht gehört haben, Incubus war vieeeel zu leise und andere Bands (passend zum Topic) einfach viel zu laut...

lg
fetzi

Ps: Gibt guten Ohrschutz im Fachhandel (lässt man extra anfertigen). Damit kann man noch sehr gut hören, filtert viel Kacke raus und schützt seine Öhrchen Wink
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[Bild: dance2.gif] GitarrenWorkshops [Bild: dance2.gif]


- hoggabogges - 14-07-2007

Als ich mit Karin bei TE war dieses Frühjahr hatten wir beide nach dem Konzert heftigste Beschwerden. Die PA war vom Feinsten, der Saal ist fantastisch, aber was der Mischer da an Lautstärke rausliess war eine Frechheit für ein Gitarrenkonzert.
Entertainment schön und gut, aber dass einem einen Tag danach noch die Ohnren klingeln muss nicht sein.
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Siehe, wir hassen, wir streiten, es trennet uns Neigung und Meinung, aber es bleichet indes dir sich die Locke wie mir.
Schiller


- cyma2006 - 14-07-2007

@backtoevil
wie gesagt, mir kams dieses jahr leiser vor als letztes jahr (nein, das liegt nicht an meinen ohren!!!)
Allerdings gab es dieses jahr einige toningenieure, die meinten, sie müssten die bands voll-stereo mixen! is halt nur blöd wenn man dann die linke gitarre gar nicht mehr hört weil man rechts steht und vom dortigen linearray alles abkriegt... das fand ich persönlich ziemlich ätzend... Vom schlechten sound in der arena mal ganz zu schweigen^^ wenn ich nen eisstadion schon als multifunktionshalle konstriuere, sollte auch dem raumhall etwas mehr rechung getragen werden; wen man vorne im abstrahlwinkel der PA war, wars kein problem, sobald man aber hinten war, hat der extreme raumhall alles zugematscht.
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[Bild: staat.jpg]


- Skydan - 14-07-2007

Mit OROPAX hört es sich für mich deutlich besser. Gerade weil es so laut ist und die Lautstärke dazu tendiert zu übersteuern und zu matschen, kriegst du mit Wax in den Ohren eine bessere Definition von dem, was durch die Oropax dringt ... für mich immer wieder erstaunlich wie sehr sich doch der Sound MIT Schutz verbessert ...

Mfg


- the_music - 14-07-2007

Hm war heute im Store nen Herbie spielen und muss sagen, dass er mit MasterVolumen 1Uhr richtig gut klingt. Leise gehts auch, aber klingt dann nicht sooo schön.
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Musik ist die Kunst des Lebens.