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Normale Version: Brauche Beratung für low-budget homerecording
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Hallo miteinander,

ich spiele mitlererweile seit 5 Jahren e-Gitarre und würde gerne das eine oder andere aufnehmen können. Ich bin dabei unter recht knappem Budget und würde nur ungern viel mehr als 100 € ausgeben. Vorweg: Ich bin komplett neu auf dem Gebiet Recording und würde mich freuen, wenn mir das meiste mit laienfreundlichen Begriffen erklärt werden könnte Smile.

Mein Equipment:
Ich spiele auf einer Ibanez S570DXQM. Als Amsp stehen mir zur Verfügung ein Peavey Vale King 112 (50W) mit einem Speaker-Anschluss (Klinke) sowie ein Peavey Vypyr 15 (15W) mit einem record-output (Miniklinke), aber ohne Speaker-Anschluss.

Über welchen der beiden Amps ich aufnehmen würde, ist mir eigentlich ziemlich gleich, wobei ich tendenziell den Vave King bevorzugen würde. Sollte die Methode um ihn aufzunehmen kompliziert/teuer sein, dann würde ich entsprechend dem Vypyr Vorrang geben.

Des weiteren würde ich nur ungern über ein Interface direkt das Gitarrensignal (also ohne Amp in der Kette) in meinen PC weiterleiten lassen um anschließend den eigentlichen Sound digital zu erzeugen. Die sounds die ich bisher aus meinen Amps bekomme, sind schon zu etwa 95 % das, was ich mir eigentlich wünsche. Sollte sich das aber nicht vermeiden lassen, dann sei es eben so. Mein PC sollte leistungstechnisch jedenfalls so ziemlich alles mitmachen.

Ich würde mich über alle Vorschläge freuen!

Dragonfyre
Moin, Dragonfyre!
Da können andere sicher qualifizierter antworten, aber aus meiner Low-Budget- und Low-talent-Sicht:
Du bekommst für 100 € eine taugliche Anfänger-Software (nämlich Audacity, gibt’s umsonst) und ein halbwegs gutes Mikro (wenn auch nicht das super-duper Spezial-Dings) und evtl. noch ein Kabel und/oder das ein oder andere Adapter.
Alles andere hast Du doch.
Dann loslegen, aufnehmen, selbst hören & andere hören lassen. Und dann daraufhin entscheiden, wo die nächsten 100 € investiert werden sollten. Thumbs
Da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne, würde ich meinen Nachbarn die aus der Mikrofon-Aufnahme resultierende Schallbelastung nur ungern antun. Gerade deshalb wollte ich ursprünglich direkt meine Amps in den PC einspeißen. Mein Vypyr hat wie gesagt einen Phones/Record Output, welcher sich zumindest rein theoretsich in den PC einspeißen lassen sollte. Ein Miniklinge-Miniklinke-Kabel dazu habe ich bereits, da ich auf ähnliche weiße über von meinem PC aus über den Vypyr songs abspiele, damit ich sie direkt über Kopfhörer mit meinem eigenen Gitarrespielen höre. Ich will allerdings nicht rumexperimentieren, damit ich mir im Nachhinnein nicht die Soundkarte durchschmore.
Wenn du deinen Nachbarn den Klang des Verstärkers nicht antun willst ist die beste Lösung wahrscheinlich doch die einer digitalen Ampsimulation, d.h. Klinke ins Interface (z.B. bekommst du mit diesem im Moment sehr günstigen Gerät in einem Paket alles, was du für erfolgreiches Aufnehmen zu Hause brauchst, ohne dass du die Nachbarn mit Lärm belästigst). Sofern du mit Abstrichen leben kannst suchst du dir aus dieser Liste ein günstigeres Gerät aus, das deine Anforderungen erfüllt.

Den Ausgang deines Vypyrs kannst du auch verwenden, allerdings hörst du dann nur den Effekt des Vorverstärkers. Das, was du normalerweise als "Verstärker" wahrnimmst, ist die Kombination aus dem Vorverstärker und dem Lautsprecher. Zufriedenstellend abnehmen kann man den Charakter eines E-Gitarrenverstärkers nur mit einem Mikrofon vor dem gut aufgedrehten Verstärker. Sehr gut ist das Shure SM57, das bei 109 Euro beginnt. Bei einer Mikrofonabnahme zählen neben den Mikrofon selbst auch dessen Positionierung vor dem Verstärler sowie der Vorverstärker (Interface, Soundkarte), über den du das Signal in den PC überträgst. Billigere Lösungen gibt es immer, suche dir hier eine aus.

Gruß,
Das ist doch schon eine gute Alternative Smile Auf den Speaker des Vypyr kann ich eigentlich sowieso verzichten, denn der kommt bei mir für gewöhnlich selten zum Einsatz - normalerweise spiele ich über Kopfhörer. Danke für die Hinweise auf jeden Fall Smile
Moin!

Also zunächst ein Warnhinweis:
Bitte nicht den Speaker-Anschluß des Valve King mit etwas anderem als einem Lautsprecher verbinden! Schon gar nicht mit einer Soundkarte. Da kommt Leistung raus, damit wirst Du Deine Soundkarte schroten.


Wenn Du mit dem Kopfhörer-Sound Deines Vypyr soweit zufrieden bist, spricht nichts dagegen, da den Record-Ausgang zu nehmen. Wenn ich mich recht entsinne ist der Vypyr sowieso ein Digital-Amp/Modeling-Amp, also genau genommen nichts anderes, als wenn Du mit Deiner Gitarre direkt in den Rechner spielst und dort den E-Gitarren-Sound erzeugst - mit einem entscheidenden Unterschied: Der Eingang des Amp ist für E-Gitarren ausgelegt, der Line-In Deiner Soundkarte nicht.

Theoretisch kannst Du also direkt loslegen. Einfach Record-Out des Amp an Line-In Deiner Soundkarte. Für erste Schritte ist Audacity OK.

Wenn Du dann Deine 100€ anlegen willst, dann kauf Dir am Besten ein USB-Audio-Interface. Da gibts ab um 100€, vielleicht leicht darüber, schon ganz vernünftige Sachen.
Dabei solltest Du ggf. auf folgendes achten:

-Mikrofon-Anschlüsse (mit Phantom-Speisung, ist aber i.d.R. eh dabei)
Brauchst Du zum Gitarre-Aufnehmen erstmal nicht, aber wenn Du später doch mal den Amp per Mikrofon oder Gesang aufnehmen willst, brauchst Du das. (Phantom-Speisung brauchst Du für Kondesator-Mikrofone.)

-Einen Hi-Z oder Hochimpedanz-Eingang
Brauchst Du, um dann doch mal die Gitarre direkt an das Interface anschließen zu können.

-Das eine Audio-Software, wie z.B. Cubase oder sowas dabei ist.
Ich bin da nicht mehr aktuell im Markt, was es da so gibt. Oft liegen bei den Audio-Interfaces in diesem Preissegment abgespeckte Versionen von DAW (Digital Audio Workstation, Mehrspur-Recording-Software) bei. Da gibts dann viel mehr Möglichkeiten und mehr Bedienkomfort als bei Audacity.


Wenn Du dann noch mehr Geld ausgeben willst, wären als Nächstes vernünftige Recording-Lautsprecher dran. Aber für den Moment reichen Kopfhörer, gute PC-Boxen oder eine Hifi-Anlage vollkommen aus.


Bye!

Ronny
Das oben von Ghetto verlinkte Gerät kann man schon gut empfehlen, ich selber habe das Digitech RP 155 mit "nur" 2x50 Presets. Das habe ich u.A. genommen weil es auch unter Linux läuft und es auch für linux eine "Einstell-Software" (gdigi) dafür gibt.
Einziges Manko ist allerdings die Auswahl der Presets - das geht ohne Software nur über das Durchtappsen über die Fußtaster. Aber für den Preis zu verschmerzen.