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Normale Version: Tonmaterial einer Tonart
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Hallo !

Wenn ich einen Song habe, der in B-Dur geschrieben wurde, heißt das dann auch, daß er nur das Tonmaterial der B-Dur Tonleiter besitzt oder können auch andere Töne mit dabei sein ?
Danke. Lg
Normalerweise heißt es das, aber durch das Einbauen von tonarrfremden Akkorden und Tonartwechseln (im Jazz ganz üblich, in der Popmusik kommt's auch recht häufig vor) bringst du auch tonartfremde Töne unter. Außerdem gibt's noch die Bluestonleiter, die in einer Durch-Tonart Melodietöne aus der gleichnamigen Molltonart und sgn. "Blue Notes" möglich macht.

Die einfachste Regel, die alle musiktheoretischen Ausnahmen abdeckt, lautet:

Was gut klingt ist erlaubt!

Gruß,
Da kann ich nur zustimmen: Nichts ist unmöglich. Smile Auch 12-Ton-Musik hat seine Berechtigung. Wink

Wenn man sich den Quintenzirkel vor Augen hält finde ich auch immer interessant, die Töne hinzuzufügen/auszutauschen, die zum "Quintenzirkel-Nachbarn" den Unterschied ausmachen, also in G-Dur z. B.:

G A H C D E F# G
Quinte rauf
D E F# G A H C# D

G A H C D E F# G
Quinte runter
C D E F G A H C

Je nach dem, wie du's einsetzt hast du dann halt evtl. kurz oder komplett die Tonleiter gewechselt.

Oder auch gut: Wechsel von einzelnen Tönen oder der kompletten Tonleiter von Dur zu Moll oder Moll zu Dur, z. B.:

G-Dur: G A H C D E F# G
G-Moll [natürlich]: G A B C D Eb F G
Hallo,

wie sieht es aus, wenn ich z.B. die B Dur Pentatonik mit der B Moll Pentatonik mischen will? Geht das? Dass es bei Am/C geht, kann ich nachvollziehen, da es ja Paralleltonarten zueinander sind.

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Gruß

Frederik
Meinst du die B-Pentatonik vermischt mit der g-Pentatonik?
Das wären ja dann auch die gleichen Töne.
Ansonsten unterscheiden sich die Dur und moll Pentatoniken ja ziemlich heftig. Da gilt wiederum eher ghettos Antwort. Testen, wenns klingt, mach et, Atze Wink
Gruß
Willkommen im Forum, Werfred!

Naja, B Dur- und B Moll-Pentatonik "mischen" ist schon heftig:

B-Dur: B C D F G
B-Moll: B Db Eb F Ab

= 2 gemeinsame Töne. Smile

Was ich aber durchaus spannend finde, ist während eines Songs von Dur auf Moll oder andersrum zu wechseln, in der Pentatonik zu spielen und dann evtl. anschließend wieder rüber zu wechseln. Vielleicht meintest du das... "Geht" alles. Siehe dazu auch mein Post über deinem. Smile

Die Pentatoniken Am / C passen übrigens nicht nur gut zusammen, sie sind identisch.

Am: A C D E G
C: C D E G A
Oder auch gerne bei der Pentatonik die Terz des jeweiligen, gerade in der Begleitung gespielten, Akkordes in die Tonleiter integrieren.
Naja,
dass ich auf eine Akkordprogression A5 D5 und E5 A- Dur Pentatonik spielen kann bestreitet ja keiner. Und dass ich Stattdessen die Amoll Pentatonik nehmen kann wohl auch nicht.
Und dass man im Dominantblues mit A7 D7 un E7 zwar A-dur Pentatonik nehmen kann, aber im
Regelfall die Amoll Pentatonik nimmt ist ja wohl auch bekannt.

Also ist mischen sicherlich kein falscher Begriff. Solange man nicht wild durcheinander dilettiert sondern die Ohren angeschaltet lässt .
Auf A7 passt neben Dur und Mollpentatonik noch die Blues Skaka in A und Fis und A mixolydisch.
Oslo wollte ja bestimmt nicht alles gleichzeitig unterbringen.

Wenn Amoll und Cdur Pentatonik identisch wæren, dann wären es die sieben Kirchentonarten mit gleichem Tonmaterial auch. Wo die grossen Terzen sitzen macht bei der Pentatonik schon einen Unterschied.
Genau diesen Unterschied bügelt man weg wenn man nur in Griffbildern denkt.
z.B. beim Blues turnaround will man ja auf dem Grundton enden und nicht auf dem Grundton einer Paralleltonart.
@Werfred: natürlich kannst du B Dur und Moll Pentatonik mischen - im Blues und Country macht man das andauernd (siehe oder höre Clapton, BB King, Chet Atkins, Albert Lee...). Schließlich ergeben die beiden Tonleitern gemischt nichts anderes als eine Mixolydische Skala mit zusätzlicher Mollterz/#9 (also einem typischen Blues Klang). Es ist allerdings schon so dass man da ein bißchen üben und natürlich aufpassen muss zu welchem Akkord man das spielt Big Grin