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Normale Version: Fiepen/Pfeifton in Effektschleife
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Liebes Forum,

ich habe gesucht und gesucht, aber keine passende Antwort gefunden. Deswegen dieser Post und ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe mir ein Effektboard zusammengestellt, dass mir nun einiges Kopfzerbrechen bereitet.

Mein Equipment: Ich gehe aus meiner Ibanez Prestige SC1620 in einen TC Polytune --> Earnie Ball Stereo Pedal --> Boss Gigadelay DD-20 --> EHX Holy Grail Plus --> Amp Peavey 5150 + Peavey 4*12 (habe an verschiedenen Amps probiert, das Problem bleibt bestehen). Power kommt von eine Roland Netzteil PSB-230 EU mit Verlängerung.

Das Problem: Schließe ich alle Effektgeräte an, erklingt ein kontinuierlicher Pfeifton. Er tritt nicht auf, wenn ich die Effekte alleine betreibe, sondern NUR sobald sie zusammenbetrieben werden. Ich hatte als erstes eines der Effekte in Verdacht und nach und nach immer eines aus der Kette rausgenommen. Der Pfeifton bleibt, egal ob ich Delay, Reverb, Tuner oder das Pedal rausnehme. Anschließend habe ich zwei der Effekte bei meinem Bandkollegen in die Effektkette geworfen: Kein Pfeifton (!). Also habe ich an den strom gedacht. Ich habe direkt das Netzteil des besagten Bandkollegen an meiner Effektkette ausprobiert: Pfeifen wieder da. Anschließend habe ich nach und nach die Effekte vom Strom genommen. Siehe da: Es wurde besser, sobald nur noch eines dran hing, war das Pfeifen weg. Ich könnte jetzt alle Effektgeräte mit unterschiedlichen Netzteilen betreiben, dass ist aber total unpraktisch und lässt mich völlig ratlos zurück. Kann es überhaupt sein, dass schon zwei Effekte so viel Strom ziehen, dass ein Pfeifen entsteht? Habt ihr eine Idee, wie ich dem Problem Herr werden kann? Habt ihr schon mal etwas ähnliches erlebt und könnt mir sagen woran das liegt? Ich will das einfach gerne wissen.

Ich danke euch schon mal total für eure Antworten!
hi,

das was du beschreibst, kommt schonmal bei einfachen schlechten Netzteilen daher, die keine Galvanische trennung der Ausgänge haben.

Kauf dir ein vernünftiges Netzteil mit mehreren galvanisch getrennten Ausgängen anstatt dieser Merfachverbinder Beispiel:

das hier habe ich, für den Preis ok: http://www.thomann.de/de/harley_benton_p...junior.htm

Schau dich mal hier um : http://www.thomann.de/de/netzteile_gitarre_bass.html die Vodoolab sachen sind auch ganz gut. Pass auf, da sind einige teile dabei die auch nur Verteiler sind.

Damit sollte das Problem behoben sein, oder alles auf Batterie/Akku umbauen!
Moin moin,
yo, so wie mein Namensvetter schon schrieb: es liegt am Netzteil. Das Bossteil, das du verwendest ist nur für den Anschluss eines einzelnen Verbrauchers geeignet. Durch das "verlängern" und versorgen von mehreren Geräten ohne galvanische Trennung entsteht der Störenfried...

Gruß, Andy
Ich hatte so ein Verhalten übrigens auch mal mit einem (nicht ganz so günstigen) Schaltnetzteil. Ein vor sich hin brummendes, uraltes Netzgerät hatte dann hingegen keine Auswirkungen auf den Sound in der Effektkette. Im Zweifelsfall ein Markengerät, welches explizit für die Effektverwendung gedacht ist, kaufen.
In diesem Zusammenhang wird auch oft das Fame-Netzteil empfohlen. Es ist recht preiswert aber etwas groß, da es kein Schaltnetzteil ist sondern einen Ringkerntrafo hat.

MfG

JerryCan
Ich hatte mir damals mal dieses hier besorgt und beim 1. (!) Einsatz auf der Bühne ist die Sicherung rausgeflogen. Angry
Sodele... nun mal eine fundierte Antwort (hehe... das war ein Scherz ;-) )

Prinzipiell sind Netzteile mit einem echten Trafo den kleinen Schaltnetzteilen (die kleinen, leichten Wandwanzen die man vom Handy usw. kennt) vorzuziehen. Bauartbedingt haben Netzteile mit Trafos eine Art natürlichen Hochpassfilter eingebaut. Die Schaltnetzteile holen aber langsam auf...

Beispiele:

A: 1 Standard-Netzteil (Boss o.ä.) mit ein paar analogen FX... Null Problemo.

B: 1 Standard-Netzteil (Boss o.ä.) mit ein paar analogen FX und einem digitalen FX kann schon Probleme geben, muss aber nicht unbedingt. Ich denke das hier trifft auf dein Setup zu. An deiner Stelle würde ich mal 2 normale, mit Trafos bestückte, 9-Volt-Wandwanzen nehmen. Einen nur für das digitale FX, das andere für den Tuner, Volume-Pedal und die Zerre. Nur mal zum Testen...

C: 1 Standard-Netzteil (Boss o.ä.) mit ein paar analogen FX und mehr als 1 digitalen FX... gibt auf jeden Fall Probleme. Es reicht dann auch nicht, dass ein Netzteil "isolierte" oder pseudo-"galvanisch"-getrennte Ausgänge hat. Die hochfrequenten Anteile, die sich auf die Gleichspannung legen bekommt man nicht mehr herausgefiltert. Man benötigt Netzteile, die schon am Eingang getrennt werden. Deshalb gehen einige Hersteller dazu über, größere Netzteile mit mehreren Netztrafos zu bauen (es gibt auch Selbstbauanleitungen). Dabei sollte ein digitales FX immer nur an einem dieser Stränge hängen.

Bei Musicstore ist solch ein Netzteil erhältlich: Fame DCT-200. Es hat einen Trafo mit mehreren Sekundärspannungen und separaten Spannungsreglern, was quasi der Verwendung von mehreren einzelnen, trafobestückten Netzteilen gleichkommt.

P.S.: Das Netzteil, das Oslo da hat, ist in der Tat grottig. Da kommen nämlich gar keine 9 Volt raus, da eine "Schutzdiode" die 9-Volt auf 8,3 Volt herunterzieht. Man kann das natürlich pimpen, wenn man weiß, wie :-) ... Ansonsten kann man an dem Ding auch nur max. 1 digitales FX anschließen.
Ich erlaube mir mal, eine weitere Frage in diesem Thema zu stellen: Was wäre denn eure Empfehlung für ein Trafo-Netzteil mit 24V-Ausgang (bräuchte ich für mein großes Electro Harmonix Q-Tron)? Muss es dann schon so was sein?